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Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte

Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte

Titel: Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte
Autoren: S G Browne
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»Nein! Nein!«
    Er schlägt wild mit den Armen um sich, während er versucht, nach etwas zu greifen, mit dem er auf mich einschlagen kann, schließlich fängt er an, mit den Fäusten auf mich einzuprügeln. Ich packe ihn bei den Eiern und drücke zu, damit er aufhört, dann beiße ich in seinen Arm und kaue darauf herum, reiße einzelne Fleischstückchen heraus und spucke sie aus, bis ich auf den Knochen stoße. Mom hat zwar immer gesagt, ich soll keine Lebensmittel verschwenden, doch ich habe keinen besonders großen Appetit. Ich möchte nur, dass er leidet.
    An Bein und Arm hat er viel Blut verloren, aber er atmet noch. Und ist bei Bewusstsein. Allerdings nicht mehr lange.
    Ich beuge mich über ihn, sein Blut tropft von meinen Lippen auf seinen Mund, und schaue ihm in die Augen. Ich habe keine Ahnung, ob er mich wiedererkennt. Aber ich möchte, dass mein Gesicht das Letzte ist, was er vor seinem Tod sieht.
    »Das hier ist für Jerry«, sage ich, bevor ich meine Zähne in seinen Hals grabe.
    Als er keinen Puls mehr hat, stehe ich auf, um zu gehen, doch dann höre ich ein gedämpftes Wimmern und halte inne. Im Wandschrank entdecke ich ein nacktes Mädchen, das zusammengerollt und zitternd in einem Haufen schmutziger Wäsche auf dem Boden liegt. Die Augen voller Tränen, schaut sie zu mir auf.

    Ich starre sie ebenfalls an, auf ihr blasses Gesicht und ihr dunkles Haar, und für einen Moment glaube ich, es wäre Rita. Dann ist es wieder vorbei.
    »Hey«, sagt sie bebend.
    Entweder steht sie unter Schock, oder sie kennt mich aus The Daily Show .
    Mir ist klar, wie ich auf sie wirken muss, beschmiert mit dem Blut ihres Freundes. Oder vielleicht war es auch nur ein One-Night-Stand. Egal. So ist sie jedenfalls besser dran.
    Ich hole eine Decke vom Bett und wickle sie darin ein, dann lege ich einen Finger an die Lippen und schließe die Wandschranktür.
    Als ich den Raum verlasse, steht Luke vor mir, zu seinen Füßen ein weiteres totes, blutendes Verbindungsmitglied. Weiter den Gang hinunter scheucht Zack eine Frau mit braunen Haaren in eines der Schlafzimmer. Nachdem ich die restlichen zwei Räume im ersten Stock überprüft habe, hat sie zu schreien aufgehört.
    Von unten dringt ebenfalls Gebrüll herauf, aber nicht bloß Schreie aus Schmerz oder Entsetzen. Einige der Verbindungsmitglieder setzen sich zu Wehr und feuern einander an, um sich Mut zu machen. Durch den Lärm hindurch kann ich hören, wie Naomi schreit und brüllt, wie sie Tom auffordert: »Reiß die Schlampe in Stücke!«, und alle möglichen Leute provoziert: »Versuch’s doch mal, du Würstchen! Zeig’s mir, du armseliges Stück Scheiße!«
    Und ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass sie sich langweilt.
    Keine der Stimmen klingt nach Carl oder Helen, aber die beiden sind auch etwas zurückhaltender als Naomi. Ich kann also nur hoffen, dass sie die Hintertür gesichert haben.
Bislang sind keine Sirenen zu hören; das heißt: Wir haben noch Zeit.
    Auf dem Treppenabsatz im zweiten Stock macht sich Luke über eine zierliche, schlecht angezogene Blondine her. Ich erinnere ihn daran, dass für einen Snack nachher noch jede Menge Zeit ist und dass er sich auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren soll.
    Luke lässt die Blondine liegen und fegt den Flur hinunter, während ich die erste Tür zu meiner Linken öffne. Dahinter stoße ich auf zwei junge Burschen, die auf einer Couch hocken. Einer lümmelt sich grinsend zwischen den Kissen, während sich der andere über eine Wasserpfeife beugt. Keiner von beiden ist Nick, sie sind völlig zugedröhnt. Sie schauen zu mir auf und fangen an zu lachen, dabei stößt einer der beiden eine dicke Rauchwolke hervor.
    Ich trete zu ihm, packe ihn an den Haaren und knalle ihn mit dem Gesicht auf den Couchtisch, dann zieh ich ihn hoch und beiße ihm die Nase ab, bevor ich ihn durchs Fenster in die Nacht hinausstoße.
    Inzwischen hat der andere aufgehört zu lachen.
    Er steht auf und versucht sich zur Wehr zu setzen, doch die Sache findet ein schnelles Ende, als ich ihn gegen das Sofa drücke und ihm die Halsschlagader durchbeiße.
    Auch wenn dieses verschwenderische Massaker an den Verbindungsstudenten für sich genommen schon befriedigend und berauschend ist, bin ich erst fertig, wenn ich kriege, weswegen ich hergekommen bin.
    Wer nie eine Verbindung überfallen hat, um für die Frau, die er geliebt hat, für sein ungeborenes Kind und seinen besten Freund tödliche Rache zu nehmen, kann das wahrscheinlich nicht
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