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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Halloween-Nacht.
     

47
     
    Das Schlangenwesen preschte auf mich zu. Ich ließ die Browning fallen und hatte eines der Messer halb aus der Scheide gezogen, als es auf mich traf. Ich lag auf der Treppe und das Biest auf mir drauf. Es hob den Kopf, um zuzubeißen. Ich bekam die Klinge frei. Es schlug die Zähne in meine Schulter. Ich schrie auf und stach ihm das Messer in den Leib. Es drang ein, aber es kam kein Blut, keine Schmerzreaktion. Es kaute auf meiner Schulter herum, pumpte Gift hinein, und das Messer nützte gar nichts.
     
    Ich schrie noch einmal. Jean-Claudes Stimme hallte in meinem Kopf: »Gift kann Ihnen jetzt nichts mehr anhaben.«
     
    Es schmerzte höllisch, aber ich würde nicht daran sterben. Schreiend stach ich mit dem Messer in die Kehle, ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte. Das Biest würgte. Sein Blut rann mir über die Hand. Ich schlug noch einmal zu, und es bäumte sich auf, die blutigen Zähne über mir. Es zischte wie wahnsinnig und schob sich von mir herunter. Ich hatte begriffen. Die schwache Stelle war, wo der Schlangenkopf auf den menschlichen Körper traf.
     
    Ich tastete mit der Linken nach der Browning, meine rechte Schulter war aufgerissen. Ich drückte ab und sah zu, wie dem Biest das Blut aus dem Nacken spritzte. Es drehte sich um und rannte, und ich ließ es.
     
    Ich lag auf den Stufen und hielt mir den rechten Arm. Ich glaubte nicht, dass etwas gebrochen war, aber es tat höllisch weh. Es blutete nicht einmal so stark, wie es hätte sein sollen. Ich sah zu Jean-Claude hinauf. Er stand reglos da, und doch bewegte sich etwas, eine Art Hitzeflimmern. Oliver auf seinem Podest stand genauso reglos da. Dort fand die wahre Schlacht statt; das Sterben hier unten bedeutete nicht viel, außer für die Leute, die dabei umkommen würden.
     
    Ich drückte mir den verletzten Arm vor den Leib und ging hinab zu Edward und Richard. Bis ich unten war, fühlte sich der Arm schon besser an. Gut genug, dass ich die Pistole in die rechte Hand nehmen konnte. Ich warf einen Blick auf die Bisswunde, und tatsächlich begann sie bereits sich zu schließen. Das dritte Zeichen. Ich heilte wie ein Gestaltwandler.
     
    »Geht es einigermaßen?«, fragte Richard. »Es scheint so.« Edward starrte mich an. »Du solltest tot sein.« »Erkläre ich dir später«, bat ich.
     
    Das Kobrabiest lag am Fuß des Podests, der Kopf war durch Maschinengewehrfeuer abgetrennt. Edward kapierte schnell.
     
    Es gab einen schrillen, durchdringenden Schrei. Alejandro hielt Yasmeen umschlungen, einen Arm hinter ihrem Rücken, mit dem anderen presste er ihre Schultern an seine Brust. Es war Marguerite, die schrie. Sie rang in Karl Ingers Armen. Sie war geschlagen. Yasmeen offenbar auch.
     
    Alejandro zerfleischte ihren Hals. Sie kreischte. Er zerbrach ihr die Wirbelsäule mit den Zähnen, dass ihm das Blut ins Gesicht spritzte. Sie sank in seinem Arm zusammen. Aber da war noch Bewegung, seine Hand stieß durch ihre Brust, hielt das Herz in der Faust wie einen blutigen Schwamm.
     
    Marguerite hörte nicht auf zu kreischen. Inger ließ sie los, aber sie schien es nicht wahrzunehmen. Sie kratzte sich die Wangen blutig, fiel auf die Knie und zerkratzte sich weiter das Gesicht.
     
    »Himmel, halten Sie sie davon ab«, bat ich.
     
    Inger schaute zu mir herüber. Ich hob die Browning, aber er duckte sich hinter Olivers Podest. Ich ging auf Marguerite zu. Alejandro trat dazwischen.
     
    »Du willst ihr helfen?« »Ja,« »Empfange meine letzten beiden Zeichen, und ich lasse dich vorbei.«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Die Stadt für einen wahnsinnigen menschlichen Diener? Keine gute Idee.«
     
    »Runter, Anita!« Ich warf mich flach auf den Boden, und Edward schoss einen Flammenstrahl über mich hinweg. Ich spürte die sengende Hitze am Rücken.
     
    Alejandro kreischte. Ich öffnete nur so weit die Augen, dass ich ihn brennen sehen konnte. Er zeigte mit einer brennenden Hand von sich weg, und ich spürte etwas über mir, es zielte auf ... Edward.
     
    Ich rollte herum, und Edward lag auf dem Rücken, aber er erhob sich bereits wieder. Die Mündung des Flammenwerfers zeigte wieder in meine Richtung. Ich ließ mich ohne Aufforderung fallen.
     
    Alejandro machte eine Bewegung, und die Flamme schlug um und zischte auf Edward zu.
     
    Er rollte sich verzweifelt über den Boden, um seinen brennenden Umhang zu löschen. Er schleuderte seine brennende Totenmaske auf den Boden. Der Tank des Flammenwerfers hatte Feuer
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