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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten
Autoren: Laurell K. Hamilton
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gefangen. Richard half ihm, ihn abzustreifen, dann rannten sie. Ich kauerte mich zusammen, schützte meinen Kopf mit den Armen. Die Explosion erschütterte den Boden. Als ich aufschaute, regnete es brennende Fetzen, aber das war alles. Richard und Edward spähten hinter dem Podest hervor.
     
    Alejandro stand mit verkohlten Kleidern da, seine Haut schlug Blasen. Langsam kam er auf mich zu.
     
    Ich stand hastig auf, hielt die Pistole auf ihn gerichtet. Natürlich hatte ich bisher auch nicht viel damit ausrichten können. Ich wich zurück, bis ich gegen das Podest stieß. Ich fing an zu feuern. Die Kugeln trafen. Er blutete sogar, aber er blieb nicht stehen. Beim nächsten Abdrücken klickte es. Ich drehte mich um und rannte.
     
    Etwas traf mich in den Rücken, warf mich zu Boden, und plötzlich saß Alejandro auf mir, packte meine Haare und bog mir den Kopf in den Nacken.
     
    »Leg die Maschinenpistole weg, oder ich breche ihr das Genick.« »Erschieß ihn!«, schrie ich.
     
    Aber Edward warf sie auf den Boden. Verflucht. Er holte eine Pistole heraus und zielte sorgfältig. Durch Alejandro ging ein Ruck, dann lachte er. »Du kannst mich mit Silberkugeln nicht umbringen.«
     
    Er setzte ein Knie auf meinen Rücken, dann blitzte in seiner Hand ein Messer auf.
     
    »Nein«, sagte Richard, »er wird sie nicht töten.« »Ich werde ihr die Kehle aufschlitzen, wenn du eingreifst. Wenn du uns in Ruhe lässt, tue ich ihr nichts.« »Edward, töte ihn!«
     
    Eine Vampirfrau sprang Edward von hinten an, warf ihn rittlings zu Boden. Richard versuchte, sie von ihm runterzuzerren, aber ihm sprang ein Vampirjunge auf den Rücken. Es waren alte Bekannte. »Da deine Freunde jetzt beschäftigt sind, bringen wir unsere Sache zu Ende.«
     
    »NEIN!«
     
    Die Klinge ritzte nur die oberste Haut, scharf, schmerzhaft, aber oberflächlich. Er beugte sich über mich. »Es wird nicht wehtun, das verspreche ich.«
     
    Ich schrie.
     
    Seine Lippen berührten den Schnitt, schlossen sich darüber und saugten. Er hatte sich geirrt. Es tat weh. Dann war ich von Blumenduft umgeben. Ich ertrank in Parfüm. Ich konnte nichts mehr sehen. Die Welt war warm und duftete süß.
     
    Als ich wieder sehen, wieder denken konnte, lag ich auf dem Rücken und starrte an die Zirkuskuppel. Zwei Arme zogen mich hoch und hielten mich umschlungen. Alejandro presste mich an sich. Er hatte sich einen blutigen Schnitt zugefügt, knapp über den Brustwarzen. »Trink.«
     
    Ich stemmte mich mit den Händen gegen seine Brust, drehte den Kopf weg. Er quetschte meinen Nacken und zwang mein Gesicht näher an die Wunde.
     
    »NEIN!«
     
    Ich zog das zweite Messer und stach ihm in die Brust, in der Hoffnung, das Herz zu treffen. Er grunzte und packte meine Hand, drückte zu, bis ich das Messer fallen ließ. »Silber nützt dir nichts, darüber bin ich hinaus.«
     
    Er drückte mein Gesicht auf die Wunde, und ich konnte mich nicht dagegen wehren. Ich war einfach nicht stark genug. Er hätte meinen Kopf mit einer Hand zerquetschen können, aber er drückte lediglich mein Gesicht auf den Schnitt in seiner Brust.
     
    Das Blut schmeckte salzig-mild, ein wenig metallisch. Es war nur Blut.
     
    »Anita!« Jean-Claude schrie meinen Namen. Ich konnte nicht unterscheiden, ob laut oder nur in meinem Kopf.
     
    »Blut von meinem Blut, Fleisch von meinem Fleisch, die beiden sollen eins sein. Ein Fleisch, ein Blut, eine Seele.« Irgendwo tief in mir drin zerbrach etwas. Ich spürte es deutlich. Eine warme Woge stieg auf und rauschte über mich hinweg. Meine Haut bebte darunter. Meine Fingerspitzen kribbelten. Meine Wirbelsäule zuckte, und ich machte eien Satz in die Höhe. Doch starke Arme fingen mich auf, hielten mich fest, wiegten mich.
     
    Eine Hand strich mir das Haar aus dem Gesicht. Ich öffnete die Augen und sah Alejandro. Ich hatte keine Angst mehr vor ihm. Ich fühlte mich ruhig und schwebend.
     
    »Anita?« Das war Edward. Ich drehte mich langsam zu der Stimme um. »Edward. « »Was hat er dir getan?«
     
    Ich wollte überlegen, wie ich es ihm erklären könnte, aber mein Verstand brachte die Sätze nicht zustande. Ich richtete mich auf, schob Alejandro sanft von mir fort.
     
    Da lag ein Haufen toter Vampire rings um Edward. Alejandro konnte Silber vielleicht nichts anhaben, aber seinem Gefolge.
     
    »Wir werden mehr Gefolge haben«, sagte er gerade, »kannst du das nicht in meinem Geist lesen?«
     
    Doch, das konnte ich, jetzt wo ich daran dachte. Aber es war
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