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Angriff Aus Dem Netz

Angriff Aus Dem Netz

Titel: Angriff Aus Dem Netz
Autoren: Brian Falkner
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nicht hören konnte.
    »Ich führe dich bei den ersten Schritten, damit du eine ganz neue Art entdecken kannst, mit deinem Computer zu arbeiten, mit Familie und Freunden zu kommunizieren oder im Internet zu surfen. Deine brandneue Neuro-Verbindung!«, verkündete Ursula.
    »Du hast recht. Sie ist absolut fantastisch«, sagte Sam.
    Fargas schaute zu ihm herüber. »Was meinst du, gibt sie auch privat Nachhilfe?«
    »Die ist doch nicht echt, Blödmann. Nichts als eine Menge Pixel«, erklärte Sam.
    »Reicht mir völlig«, sagte Fargas.
    Sam lachte. »Aber wenn sie echt wäre, würde ich sie gern kennenlernen.«
    »Hinter mir anstellen«, grinste Fargas.
    Ursula fuhr fort: »Mit deiner neuen Neuro-Verbindung kannst du deine Tastatur und die Maus vergessen, später sogar auch deinen Monitor, weil du mit deinem Computer nur noch durch deine Gedanken kommunizierst. Wenn du das Headset noch nicht angeschlossen hast, solltest du es jetzt tun. Ich warte auf dich.« Sie lächelte ihn verführerisch an. »Wenn du Hilfe brauchst, drückst du F1. Wenn du bereit bist, drückst du die Eingabetaste.«
    Sam drückte die Eingabetaste.
    Ursulas Gesicht schrumpfte auf ein kleines Inset in der oberen rechten Ecke des Bildschirms, während eine Grafik erschien, eine dreidimensionale Darstellung des Headsets, die sich langsam drehte.
    »Du trägst jetzt die neueste Technologie, das Neurotech-Headset 1.2. Die eingebauten Sensoren können Signale auffangen, die von deinem Gehirn erzeugt werden. Diese Signale sind auch als Gehirnströme bekannt.«
    Sam fuhr mit der Hand über seinen Kopf und tastete über die Oberfläche des Headsets.
    »Es gibt vier Hauptarten von Gehirnströmen«, sagte Ursula, »die mit Alpha, Beta, Gamma und Delta bezeichnet werden. Uns interessieren hier nur die Gehirnströme im höheren Frequenzbereich, aber mit niedriger Amplitude, also die Beta-Ströme.«
    Die Grafik zeigte nun eine farbenprächtige Darstellung, die ein wenig an eine topografische Landkarte erinnerte.
    Ursula erklärte: »Beta-Gehirnaktivitäten sind bei jedem Menschen einzigartig, aber gewisse Grundmuster sind bei allen Menschen gleich. Wenn wir diese gemeinsamen Grundmuster erkennen, können wir sie unserer patentierten Neuro-Sensor-Software antrainieren. Das Programm lernt dann, auch deine besonderen individuellen Muster zu erkennen – und auf diese Weise wird es dann relativ einfach und leicht, deinen Computer mithilfe deiner Gedankenkraft zu steuern. Wenn du schon einmal Spracherkennungssoftware benutzt hast, wirst du wissen, was ich meine – das hier ist ein ganz ähnliches Verfahren.«
    Jetzt verschwand Ursulas Gesicht völlig und ein neues Fenster öffnete sich, das wie eine Szene aus einem Video-spiel aussah. Die Grafik zeigte einen Hund, der auf einem langen, gewundenen Pfad in einem Park stand. Der Weg war auf beiden Seiten mit niedrigem Gebüsch begrenzt.
    Ursula sagte: »Die erste Aufgabe: Bringe den Hund dazu, sich so zu bewegen, wie du es willst. Er muss aber immer auf dem Weg bleiben. Du kannst nach rechts oder links steuern. Konzentriere dich voll auf den Hund. Bringe ihn mit deinen Gedanken dazu, in die Richtung zu gehen, die du wünschst. Wenn der Hund nach links geht, drückst du die L-Taste auf deiner Tastatur. Geht er nach rechts, drückst du die R-Taste. Das hilft der Neuro-Sensor-Software, das Muster deiner Gehirnströme für rechts und links zu erkennen.«
    Der Hund setzte sich in Bewegung. Der Weg wand sich nach links.
    Sam konzentrierte sich auf den Hund und wollte ihn dazu bringen, nach links zu gehen. Der Hund achtete nicht auf ihn. Sam versuchte, ihn mit den Augen zu bewegen, als könne er den Hund mit Blicken steuern.
    Der Hund marschierte direkt ins Gebüsch und blieb stehen.
    »Versuchen wir es noch mal.« Ursula erschien wieder auf dem Monitor und lächelte ermutigend.
    »Stelle dir vor, du bist der Hund«, warf Fargas ein, »als ob du selber nach rechts oder links gehen musst.«
    »Wuff«, antwortete Sam.
    Der Hund stand nun wieder am Anfang des Wegs. Sam versuchte sich vorzustellen, dass er der Hund sei, aber der verdammte Köter marschierte wieder direkt ins Gebüsch.
    »Nicht aufgeben – du bist auf dem richtigen Weg«, sagte Ursula fröhlich. »Drück die Eingabetaste, um wieder von vorn zu beginnen.«
    Zehn Minuten später hatte Sam allmählich genug von Ursulas nervtötender Fröhlichkeit. Ein paarmal hatte der Hund leicht zur Seite gezuckt, als ob er nach rechts oder links gehen wollte, aber mehr hatte Sam
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