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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)
Autoren: Lisa Desrochers
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nur ihn. Die Wärme seines Kusses breitet sich in meinem Körper aus, bis ich lichterloh in Flammen stehe.
    Mit dem Finger fahre ich über die Narbe, die Beherit auf seiner Wange hinterlassen hat, und schaudere bei dem Gedanken, dass ich Luc beinahe verloren hätte. Ich möchte ihm sagen, wie sehr ich ihm vertraue und dass ich weiß, dass er alles für mich tun würde. Das hat er schon unter Beweis gestellt, als er sein Leben riskiert hat, um mich aus Beherits Klauen zu retten. Ich will ihm sagen, dass ich auch alles für ihn tun würde. Aber etwas schnürt mir die Kehle zu. Und so drehe ich mich nur zur Tür um, blinzele die Tränen weg, schließe wieder auf und bugsiere ihn in die Wohnung.
    Ich führe ihn zum Bett und ziehe ihn an mich, um ihn zu küssen. Wir sinken zwischen die Laken, und ich will mich nur noch in ihm verlieren und eine Weile an nichts anderes denken. Doch als ich den Knopf seiner Jeans öffnen will, nimmt er meine Hand und küsst meine Finger.
    «Nicht so, Frannie. Unser erstes Mal soll nicht seinetwegen passieren.»
    «Es ist nicht seinetwegen. Ich möchte dir ganz nah sein.» Aber ich weiß nicht, ob das die volle Wahrheit ist, denn jene blauen Augen und das schimmernde Lächeln sind noch immer in meinem Kopf. Ich spüre das Loch in meinem Herzen, wo eigentlich er sein sollte. Ich vermisse Gabe jetzt schon.
    «Bald», sagt Luc und küsst mich.
Matt
    Gabriel hat mich ins Bild gesetzt, bevor er sich durch die Wand in Lucs Wohnung geschoben hat. Ab jetzt bin ich auf mich allein gestellt. Als ich ihm folgen wollte, hat er mir mit einer Geste bedeutet, im Flur zu warten. Er sagte, er brauche einen Moment unter vier Augen mit Frannie. Keine Ahnung, wie er das hinkriegen will, obwohl der Dämon sich im selben Zimmer aufhält.
    Kurz darauf haben Frannie und der Dämon die Wohnung verlassen. Sie wirkte ziemlich durcheinander. Aber er hat ihr was ins Ohr geflüstert, und dann sind sie wieder in der Wohnung verschwunden.
    Und ich hocke hier und überlege, was die drei eigentlich laufen haben.
    Gabriel ist ein Dominion, ein Engel der Zweiten Sphäre. Damit gehört er zu den Mächtigsten im Himmel, die in der Rangfolge auf Platz drei hinter Gott stehen. Aber wenn ich ihn bei Frannie beobachte, ist er vollkommen verwandelt – viel sanfter. Er würde alles für sie tun. Und sein Blick, als er mir sagte, er werde gehen … Er verriet Höllenqualen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich jede Wette eingehen, dass er Frannie liebt.
    Ist das möglich? Engel lieben jeden. So sind wir eben. Aber ich frage mich, ob es mehr ist. Liebt er sie wirklich?
    Darüber zerbreche ich mir noch den Kopf, als Frannie und der Dämon Arm in Arm aus der Wohnung kommen. Ich folge ihnen. Wir sind gerade am Fuß der Treppe, da schwingt die Haustür auf. Frannie hält sie auf, und ein Stapel Kisten mit Beinen erscheint. Der Kistenstapel rempelt Frannie an, die oberste Kiste gerät ins Rutschen und gibt den Blick auf das Gesicht eines Mädchens frei. Sie ist ungefähr in unserem Alter, aber größer als Frannie und hat dünnes schokoladenbraunes Haar, das ihr in die grünen Augen hängt.
    «Mist. Tut mir leid», sagt sie. Der Dämon fängt die Kiste auf, bevor sie auf den Boden kracht. «Hab sie», sagt er. «Wohin willst du?»
    «Zweihundertachtzehn.»
    Er schaut Frannie an. «Wir helfen dir?»
    «Klar», meint Frannie und schnappt sich eine Kiste. «Ziehst du gerade ein?»
    «Ja.» Das Mädchen wendet den Blick ab. «Danke, aber ihr müsst mir nicht helfen. Sieht so aus, als wärt ihr auf dem Sprung.»
    «Ist nicht so wichtig. Der Ölwechsel kann warten», meint Frannie und wendet sich zur Treppe.
    Apartment 218 liegt neben dem von Luc. Ich beobachte, wie die drei die Kisten von der Ladefläche eines ramponierten orangefarbenen Ford Pick-up hinauf in die Wohnung schleppen. Nach drei Runden haben sie alles. Das Mädchen wischt sich mit dem Ärmel die Schweißperlen von der Stirn.
    «Ich muss zur Arbeit», sagt Frannie. «Kommst du klar?»
    Das Mädchen senkt den Blick. «Ja, ja … Ich habe nicht viel Zeug.»
    Ich betrachte den kleinen Stapel Kisten mitten im Zimmer. Wenn das ihr ganzer Besitz ist, hat sie recht.
    Bis auf die Küchenschränke, die in einem fröhlichen Orangeton gestrichen sind, ist der Raum mit den abblätternden grauen Wänden ziemlich öde. Wie in Lucs Wohnung gibt es ein großes Fenster, das auf den Parkplatz hinausgeht. Die obere Fensterscheibe ist kaputt – ein feines Spinnennetz aus Sprüngen, das bei
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