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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)
Autoren: Lisa Desrochers
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Stuhlbeinen balanciert, und wählt.
    Zehn Minuten später legt er auf, während ich gerade den Rest des Geschirrs – ein altes Service von meiner Mutter – in den Schrank räume. Er senkt den Stuhl wieder auf die vier Beine. «Am Samstag fange ich an.»
    «Mir ist schleierhaft, warum du unbedingt arbeiten willst. Du kannst doch ewig und drei Tage … ich meine, für den Rest deines Lebens ganz behaglich von deinem irrsinnigen Bankkonto leben.»
    Er blickt mir tief in die Augen. «Genau wie du.»
    Ich wende mich wieder der Arbeitsplatte zu und ignoriere das Kribbeln, das mich bei dem Gedanken durchfährt, den er da andeutet. «Ich nehm dein Geld nicht, Luc.» Das Thema hatten wir schon.
    «Gut. Du willst also arbeiten. Und ich hänge entweder den ganzen Tag in dieser Pizzeria rum, oder ich versuche ein nützliches Mitglied der Gesellschaft zu werden.»
    «Ist wahrscheinlich das Beste», räume ich ein.
    Luc hat mich mächtig abgelenkt, wenn er in der Pizzeria war. Die erste Woche in meinem neuen Job war ziemlich stressig. Obendrein musste ich Ricco die Pizza bezahlen, die mir auf dem Weg zu einem Tisch vom Tablett gerutscht und auf dem Boden gelandet ist.
    Ich hänge den Spüllappen über den Wasserhahn und drehe mich wieder zu Luc um. «Wenn du den ganzen Tag in seinem Lokal rumhängen würdest, würde Ricco dich wahrscheinlich verhaften lassen, weil du mir auflauerst und ihm sämtliche Gäste vergraulst. Ab und zu hast du immer noch eine ziemlich finstere Ausstrahlung. Sie würden dich einsperren und den Schlüssel wegschmeißen.»
    «Apropos Schlüssel …» Er holt einen silbernen Schlüssel aus der Tasche und hält ihn hoch, sodass er im trüben Licht der Lampe schimmert. «Für die Wohnung. Ich weiß, dass es nur noch für ein paar Monate ist, aber du sollst kommen und gehen können, wann du willst.»
    Ich setze mich auf seinen Schoß. «Ich dachte, das täte ich schon.»
    «So brauchst du nicht anzuklopfen.» Er umarmt mich und zieht mich an sich.
    «Hast du keine Angst, ich könnte reinspaziert kommen und dich bei etwas Verbotenem erwischen?»
    «Der einzige Mensch, mit dem ich das tun würde, bist du.» Seine Miene deutet alles mögliche Verlockende an, während er die Hände unter mein T-Shirt schiebt.
    Als ich ihn küsse, rast mein Herz. Er zieht mir das T-Shirt über den Kopf.
    «Lasst euch von mir nicht stören …» Gabes Stimme erschreckt mich zu Tode.
    Ich drehe mich um. Er lehnt im Türrahmen und sieht aus wie ein Engel: strahlendes Lächeln, strohblonde Locken und wahnsinnig schöne blaue Augen in einem gebräunten Gesicht. Es sollte verboten sein, so gut auszusehen.
    Luc seufzt frustriert und zieht mein Shirt wieder herunter. «Zum Teufel, was ist bloß los mit euch Himmelstypen? Könnt ihr bitte mal lernen anzuklopfen?»
    «Und das Beste verpassen?» Er schenkt mir ein Lächeln, während ich an meinem T-Shirt zerre.
    Ich löse mich von Luc und stehe auf.
    «Für einen Engel bist du ganz schön pervers», meint Luc.
    Gabe lehnt sich entspannt an die Wand und schiebt die Hände in die Taschen seiner Jeans. «Für manche Sachen lohnt es sich, seine Flügel zu riskieren.» Sein Lächeln ist verschwunden, und seine blauen Augen sehen mich eindringlich an. «Wie dem auch sei, ich bin nur gekommen, um mich zu verabschieden.»
    «Verabschieden?» Die Panik, die sich in meinem Bauch eingenistet hat, schleicht sich in meine Stimme. Obwohl es mir ein ziemlich schlechtes Gewissen bereitet, kann ich nicht verhindern, dass mein Herz flattert, wenn er mich so ansieht – als blicke er tief in meine Seele.
    Luc bemerkt mein Unbehagen und die Röte meiner Wangen. Er steht vom Stuhl auf und blickt Gabe wütend an. «Pass nur auf, dass du dir auf dem Weg nach draußen nicht die Tür in die Hacken rammst.»
    «Die Tür nehm ich eh nicht, Kumpel.» Gabe schlendert zu Lucs Wandgemälde. «Du weißt aber schon, dass du inzwischen für die andere Mannschaft spielst, oder? Gegen das hier musst du wirklich bald was unternehmen», sagt er und fährt mit einem Finger über die aufgewühlte orange- und goldfarbene Oberfläche des Feuersees.
    «Hey, du kannst den Dämon aus der Hölle holen, aber die Hölle nicht aus dem Dämon.» Luc grinst, und mein Herz gerät ins Stolpern.
    Gabe richtet den Blick wieder auf mich. «Du wirst gut zurechtkommen, Frannie», sagt er.
    Ich hasse es, dass er meine Gedanken lesen kann. Dass er – im Gegensatz zu mir – weiß, was ich für ihn empfinde.
    Doch dann begreife ich, was er da
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