Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Androidenträume

Titel: Androidenträume
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
Netzwerk verschafft.«
    »Es ist keine Invasion«, sagte Creek. »Wir wurden vom niduanischen Botschafter in einem niduanischen Raumschiff hierhergebracht und wurden eingeladen, an der Krönungszeremonie teilzunehmen.«
    Narf-win-Getag meldete sich unter Takk zu Wort. »Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen«, krächzte er, da Takks Körpergewicht seine Lungenkapazität beeinträchtigte.
    »Der Botschafter irrt sich«, sagte Creek. »Wir haben zugestimmt, ihn zur Krönungszeremonie nach Nidu zu begleiten. Wir haben ihm keine Garantie gegeben, dass er durch unsere Mitwirkung den Thron von Nidu besteigen kann.«
    »Trotzdem ist es ein kriegerischer Angriff auf unser Volk«, insistierte Hubu-auf-Getag.
    »Wenn schon, dann dient unser Tun der Verteidigung«, sagte Creek. »Als ein niduanisches Kriegsschiff ein ziviles Gefährt der UNE angegriffen hat, um Miss Baker und mich von Bord zu holen, hat das niduanische Enterkommando den Captain ausdrücklich darüber informiert, dass die Nidu der Nation von Robin Baker den Krieg erklärt haben. Und wie Ihr Botschafter mir gegenüber kürzlich erwähnte, ist die niduanische Bevölkerung der Nation von Miss Baker etwa im Verhältnis drei Milliarden zu eins überlegen. Eine Kriegserklärung gegen eine einzige Person – auch wenn sie eine eigene Nation repräsentiert – kommt mir reichlich übertrieben vor. Nach den Gesetzen der Großen Konföderation hat Miss Baker als souveräne Nation das Recht, sich gegen einen Aggressor zu verteidigen.«
    Diese Worte sorgten für neue Unruhe im Publikum. Hubu-auf-Getag blickte um sich und spürte die Stimmung, die in der Großen Halle herrschte. Dann wandte er sich wieder Creek zu. »Wir beide sollten uns unterhalten, ohne dass die Menge zuhört, wenn es Ihnen recht ist.«
    Creek nickte und gab Brian zu verstehen, dass er die akustische Verstärkung abschalten sollte. Die Menge raunte mürrisch, erhob aber keinen lauten Protest.
    »Selbst wenn all das, was Sie behaupten, wahr wäre«, sagte Hubu-auf-Getag, »müssten Sie immer noch die Sache mit den drei Milliarden in Betracht ziehen. Die Nidu würden sich niemals von einer Schaf-Frau beherrschen lassen.«
    Creek lächelte. »Gut, dass ausgerechnet Sie, Hubu-auf-Getag, darauf hinweisen, wie wichtig es ist, vom Volk geliebt zu werden und nicht nur über die Voraussetzungen zu verfügen, es zu kontrollieren. Wir haben die Kontrolle über das niduanische Computernetzwerk. Was bedeutet, dass wir die Kontrolle über Ihre Verwaltung und Ihre militärischen Streitkräfte haben. Solange Sie Miss Baker nicht als Fehen anerkennen, werden Sie überhaupt nichts bewirken können.«
    Hubu-auf-Getag beugte sich vor. »Ihre Sippe ist klein. Wenn Ihrer sogenannten Fehen irgendetwas zustoßen sollte, wären Sie nur noch zu zweit. Eine Sippe mit entsprechender Motivation – zum Beispiel die win-Getags – könnten Ihrer Herrschaft sehr schnell ein Ende setzen.«
    »Oh, ich bitte um Verzeihung«, sagte Brian und projizierte sich vor Hubu-auf-Getag. »Ich habe vergessen, mich vorzustellen. Ich bin Brian favna, und als die Fehen mir den Zugang zu Ihrem Netzwerk gestattet hat, bin ich zu diesem Netzwerk geworden. Ich bin eine selbständige und intelligente Person, und ich gehöre ebenfalls Robin Bakers Sippe an. Wenn Sie also Robin, Harry und Takk töten würden, wäre immer noch ich übrig. Und mich können Sie nicht töten.«
    »Verlassen Sie sich lieber nicht darauf«, sagte Hubu-auf-Getag auf Niduanisch.
    »Wohin auch immer Sie sich wenden, dort bin ich auch«, antwortete Brian in derselben Sprache. »Vergessen Sie das nicht, wenn Sie das nächste Mal in Ihr vernetztes Fahrzeug steigen, Hubu-auf-Getag.«
    »Wie auch immer Sie es betrachten wollen, Robin Baker hat den legitimen Anspruch auf den Titel des Fehen«, sagte Creek, um das Gespräch von den inhaltsleeren Drohungen wegzulenken. »In diesem Punkt lassen Ihre Gesetze für die Thronfolge keinen Spielraum. Die Handlungsweise Ihrer Regierung hat diese Wendung der Ereignisse provoziert. Die Intrigen Ihres Botschafters haben alles in Bewegung gesetzt. Ich fürchte, es sind und bleiben schlechte Nachrichten für Sie.«
    Hubu-auf-Getag blickte Creek finster an. »Macht es Ihnen Spaß, schlechte Nachrichten zu überbringen?«
    »Nicht unbedingt«, sagte Creek. »Aber das ist mein Job. Und ich bin ziemlich gut darin.«
    »Das ist einfach nicht richtig!«, regte sich Hubu-auf-Getag auf.
    Damit weckte er Robins Aufmerksamkeit. »Nicht richtig?«, sagte sie,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher