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Androidenträume

Titel: Androidenträume
Autoren: John Scalzi
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gegenüber ihren Untertanen ungerecht, wenn sie sich ihnen nur teilweise widmen könnte.«
    »Dem stimme ich vorbehaltlos zu«, sagte Hubu-auf-Getag. »Welche Befugnisse hätte dieser Gouverneur, von dem Sie gesprochen haben?«
    »Im Großen und Ganzen die gleichen, wie sie auch die Fehen hat«, sagte Creek.
    »Das klingt sehr reizvoll.«
    »Allerdings gäbe es da ein paar Einschränkungen«, sagte Robin.
    »Einschränkungen?«
    »Nur ein paar kleine«, versicherte Creek dem Nidu.
    »Nennen Sie sie«, verlangte Hubu-auf-Getag.
    »Lassen Sie die Erde in Ruhe«, sagte Robin.
    »Ich verstehe sie nicht, wenn sie diese Sprache benutzt«, sagte Hubu-auf-Getag zu Creek.
    »Sie will damit sagen, dass die Erde von nun an und für immer tabu ist, was intrigante und imperialistische Bestrebungen betrifft.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass ein Gouverneur sich damit einverstanden erklären würde«, sagte Hubu-auf-Getag.
    »Und lassen Sie mich und meine Freunde in Ruhe«, fügte Robin hinzu.
    »Gleichfalls würden Vergeltungsmaßnahmen gegen Miss Bakers Untertanen von Seiten der Nidu als grobes Unrecht betrachtet werden«, sagte Creek.
    »So sollte es sein«, sagte Hubu-auf-Getag. »Ich würde sogar meinen, ein Gouverneur müsste einen Bündnisvertrag vorschlagen, der für unsere beiden Nationen von gemeinsamem Interesse wäre.«
    »Wunderbar«, sagte Creek. »Es wärmt mir immer wieder das Herz, wenn ich so große Freundschaft zwischen zwei Völkern spüre.«
    »Sonst noch etwas?«, fragte Hubu-auf-Getag.
    »Eine Sache noch«, sagte Robin und zeigte auf Narf-win-Getag. »Der da kommt ins Gefängnis.«
    »Ich glaube, wir können sogar mehr als nur das tun«, erwiderte Hubu-auf-Getag. »Vergeltungsmaßnahmen gegen die gesamte Sippe eines Übeltäters sind in Fällen wie diesen durchaus üblich.«
    »Nein«, sagte Robin. »Niemand wird getötet, und niemand sonst wird bestraft. Nur er. Mit Gefängnis.«
    »Ihnen ist doch sicherlich bewusst, dass er das alles nicht allein geplant haben kann«, sagte Hubu-auf-Getag.
    »Ich glaube, Miss Baker hofft, den anderen Sippen durch diese Form von Großmut zu der Erkenntnis zu verhelfen, auf eine Wiederholung von Ereignissen zu verzichten, wie sie zu dieser Situation geführt haben«, erklärte Creek.
    »Dieses Argument verstehe ich«, sagte Hubu-auf-Getag. »Und weiter?«
    Robin schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, das war vorläufig alles«, sagte Creek.
    »Nur aus Neugier gefragt«, sagte Hubu-auf-Getag, »gäbe es in dieser neuen Weltordnung für einen Gouverneur die Chance, irgendwann auf einen höheren Posten befördert zu werden?«
    Creek blickte sich zu Robin um, die nur mit den Schultern zuckte. »Ich könnte mir vorstellen, dass das von der Leistung dieses Gouverneurs abhängt, sowie von den Beziehungen zu den UNE und zur Nation von Robin Baker«, sagte Creek. »Wenn diese Beziehungen von großer Freundschaftlichkeit geprägt sind, könnte ich mir gut vorstellen, dass ein Gouverneur in zehn oder zwölf Jahren reichlich belohnt wird.«
    »Sie meinen Erdjahre und keine Nidu-Jahre«, hakte Hubu-auf-Getag nach.
    »Im Idealfall«, entgegnete Creek.
    »Und bis dahin wird der beziehungsweise die Fehen das Ruder des Staatsschiffs mit, sagen wir mal, entspannter Hand führen.«
    »Sehr entspannt«, bestätigte Creek. »Man dürfte kaum etwas davon spüren.«
    »Und was wird aus dieser neuen unausstehlichen Persönlichkeit des niduanischen Computernetzwerks?«, erkundigte sich Hubu-auf-Getag.
    »Oh, die bleibt auf jeden Fall«, sagte Creek. »Als Rückversicherung, wenn Sie so wollen.«
    »Aber machen Sie sich keine Sorgen«, warf Brian ein, »diese Persönlichkeit ist lernfähig.«
    Creek erkannte, dass Hubu-auf-Getag Realist war. Nachdem nun klar war, dass die richtigen Entscheidungen ihn auf genau den Posten bringen würden, den er von Anfang an angestrebt hatte, wenn auch mit einigen geringfügigen Einschränkungen, war er bereit, an Bord zu kommen. »Da wäre nur noch ein praktisches Problem«, sagte er. »Die Nidu sind recht… festgelegt, was unsere Meinung über andere intelligente Spezies betrifft.«
    »Sie sind Rassisten«, sagte Creek.
    Für einen Moment sah es so aus, als wollte Hubu-auf-Getag aufbrausen, doch dann beruhigte er sich wieder. »Sie haben recht«, räumte er ein. »In diesem Fall wäre es hilfreich, eine überzeugende Erklärung zur Hand zu haben, wie und warum diese Menschenfrau nun unser Fehen ist.«
    Eine klare Stimme tönte durch die Halle. »Weil sie das
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