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Andalusisches Feuer

Andalusisches Feuer

Titel: Andalusisches Feuer
Autoren: Lynne Graham
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Flasche vom Sims und ging damit hinaus.
    „Trinkst du ihn pur?“, rief er aus dem Nebenraum.
    „Warum nicht?“
    Er kam zurück, drückte ihr ein Glas in die Hand und stieß mit seinem leicht dagegen. „Lass uns auf offene Worte anstoßen.“
    Der Trinkspruch kam ihr etwas seltsam vor, aber sie setzte schnell ein Lächeln auf und nahm tapfer einen Schluck. „Nicht schlecht“, sagte sie munter. „Du willst offene Worte hören? Gut. Als ich nach Alcazar kam, sagte ich mir, es ginge nur um die Kinder …“
    „Halte ich dich etwa gefangen? Siehst du hier irgendwo Ketten, Gitter?“
    Sie trat rasch ein paar Schritte zurück. „Du hast zu viel zu schnell von mir erwartet. Das tust du immer, Rafael. Wenn du etwas haben willst, dann am besten gestern. Ich lasse mich bei wichtigen Entscheidungen aber nicht gern überfahren. Ich brauche Zeit. Die hast du mir nie gegeben.“
    „Ich habe dich in Ruhe gelassen, Sarah. Was willst du noch?“
    Sie blickte zu Boden. Das Gegenteil! Doch so schlecht gelaunt, wie er war, brachte sie nicht den Mut auf, es ihm zu sagen. „Seit meiner Ankunft habe ich einen Schock nach dem anderen erlebt. Du hattest zu viele Geheimnisse vor mir. Ich fühlte mich schrecklich unsicher.“
    „Vergiss nicht, dass ich diese Dinge nicht heute, sondern vor sieben Jahren vor dir verbarg. Damals hättest du versucht, mich zu ändern, hättest du Bescheid gewusst. Das hätte ich nicht ertragen“, rechtfertigte er sich. „Meinst du, du hast wirklich verstanden, wie wichtig die Malerei damals für mich gewesen ist? Wenn du meinen Hintergrund gekannt hättest, hättest du versucht, mich zu überreden, mich mit Felipe zu versöhnen und den Rest meines Lebens in der Firma zu verbringen. Oder hättest du mich akzeptiert, wie ich war?“
    Er hatte recht. Harmonie mit der Familie hatte ihr damals so viel bedeutet. Vermutlich hätte sie, ohne zu wissen, was sie ihm antat, ihn dazu überredet, sich mit seinem Großvater zu arrangieren, einen dreiteiligen Anzug anzulegen und ins Geschäftsleben einzusteigen. Malen als Freizeitbeschäftigung wäre immer noch möglich gewesen. Sie seufzte, zu ehrlich, um seine Vermutung zu leugnen. „Das stimmt. Du hast auf alles eine Antwort, oder?“
    „Wenn das so wäre, hätten wir uns nie getrennt.“
    Das Gespräch wandte sich gefährlichen Themen zu, die sie lieber vermieden hätte. Sarah war jetzt sehr blass. „Wir haben uns getrennt, weil du mich betrogen hast.“
    „Du bist dir sehr sicher“
    „Einhundert Prozent sicher.“ Die Fingernägel schnitten schmerzhaft in ihre fest geballten Hände. „Du wolltest mich verletzen. Es ist dir gelungen. Lassen wir es dabei.“
    „Nie im Leben wollte ich dich verletzen, nie habe ich dich angelogen!“
    Sie schüttelte den Kopf. „Du hast nie darüber gesprochen, weil du nicht lügen kannst.“
    Aus Wut war er weiß wie die Wand geworden. „Du hast mich verurteilt, ohne mich anzuhören.“
    „Dasselbe hast du mir angetan, und aus geringerem Anlass“, erinnerte sie ihn traurig. „Es ist sinnlos, jetzt darüber zu sprechen.“
    „Wenigstens bin ich nicht fortgelaufen. Dir ging es nicht gut, aber immerhin erwartetest du mein Kind. Du warst mir mehr schuldig als die Lügen deiner Eltern. Ich durfte ja nicht einmal mit dir sprechen!“
    Jäh sank Sarah auf das Sofa mit den bunten Kissen. Die Vorwürfe hatten sie schwer getroffen. „Ich hatte keine Wahl.“
    „Du hättest mich vom Krankenbett aus anrufen können, eine Ansichtskarte schicken, irgendetwas!“
    „Ich hielt es umgekehrt für deine Aufgabe, mich zu suchen, nachdem ich verschwunden war.“ Mit hoch erhobenem Kopf fuhr sie fort: „Ich glaube, es ist an der Zeit, dass du die ganze Wahrheit hörst. An dem Tag, als ich von deiner Affäre erfuhr, brach die Hölle los. Ich reagierte nicht ganz so, wie mein Vater gedacht hatte, sondern erlitt einen hysterischen Anfall. Mitten in einer sehr hässlichen Szene fiel ich die Treppe hinunter, verletzte mich und begann zu bluten. Ich hatte Angst, das Baby zu verlieren, und wurde noch aufgeregter. Der Arzt gab mir Beruhigungsmittel und verordnete Bettruhe. Ich stimmte einer Einweisung ins Krankenhaus zu, doch ich wurde in eine private Nervenheilanstalt gebracht. Später fand ich heraus, dass mein Vater unserem Hausarzt weisgemacht hatte, ich hätte mich absichtlich die Treppe hinuntergestürzt.“
    Rafaels Ärger war wie weggeblasen. Er hörte aufmerksam zu. „Warum hat er das gemacht?“
    Auch Sarah war ganz starr vor
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