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Andalusisches Feuer

Andalusisches Feuer

Titel: Andalusisches Feuer
Autoren: Lynne Graham
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Einrichtungsgegenstand oder …“ Tränen, Bitterkeit und andere, undefinierbare Gefühle schnürten ihr die Kehle zu. Verzweifelt sehnte sie sich danach, ihm glauben zu können.
    „Oder wie jemanden, dem ich nicht nahe sein kann, ohne ihn berühren zu wollen“, ergänzte er sanft. „Du hast gesagt, dass du mich nicht willst.“
    „Ich habe geglaubt, du liebst eine andere.“
    „Wen denn?“
    „Woher soll ich das wissen“, schluchzte sie auf. „Als ich dich gefragt habe, was geschieht, wenn du dich verliebst, hast du so seltsam ausgesehen … als ob du etwas verheimlichen würdest.“
    „Natürlich, das habe ich ja. Du hast mir die Frage gestellt, als wäre dir die Antwort egal. Was meinst du, wie weh das tat! Denn ich liebe dich, Sarah.“ Er sprach ihren Namen so liebevoll aus, dass ihr fast schwindelig wurde. Sie kämpfte gegen die aufsteigende Panik an.
    „Ich möchte dir ja glauben, aber …“
    „Kein Aber!“ Mit dem Zeigefinger berührte er ihre zitternden Lippen. „Ich möchte es dir den Rest meines Lebens jeden Tag neu beweisen.“ Die Zärtlichkeit in seiner Stimme brach ihr fast das Herz. „Und deshalb solltest du mir, auch wenn du darüber nichts hören willst, erlauben, dir endlich die Ereignisse in New York zu erklären.“
    „Ich habe ein Foto von euch gesehen.“ Sarahs Stimme klang erstickt. Sie zitterte aus Furcht vor seinen Enthüllungen. Doch sie war ihm einfach schuldig, ihn anzuhören. Jetzt war der Moment gekommen, sich ihren schlimmsten Ängsten zu stellen.
    „Also war da wirklich ein Fotograf. Hatte dein Vater ihn beauftragt?“, fragte er, und sie nickte wortlos. Ruhig fuhr er fort. „Die Frau, meine Cousine Caterina, kam damals in die Galerie, um mich zu treffen. Wir hatten uns schon drei Jahre lang nicht mehr gesehen, und es gab viel zu erzählen. Ich nahm sie mit ins Hotel. Vermutlich denkst du, wir hätten in der Bar bleiben sollen“, unterstellte er. „Doch sie fing an zu weinen, und so gingen wir in mein Zimmer. Sie erzählte mir von ihrem Mann Gerry, der sie immer wieder misshandelte. Er war zu der Zeit auf Geschäftsreise. Bis in die frühen Morgenstunden saßen wir zusammen und sprachen. Caterina war sehr erregt, weil sie ihn noch am selben Tag zurückerwartete.“
    Schockwellen überfluteten Sarah. Die einfache Erklärung sickerte Wort für Wort in ihren Verstand ein, so wie kleine Steine in einem aufgewühlten Teich langsam zu Boden sinken.
    „Als ich erfuhr, was Gerry seiner Frau angetan hatte, riet ich ihr, sich von ihm zu trennen, denn er würde sich nie bessern. Sie brauchte jemanden, der ihr den Rücken stärkte. Das tat ich. Denn für ihre Mutter, der sie sich ebenfalls anvertraut hatte, kam eine Scheidung nicht in Frage. Schließlich verkaufte Caterina ihren Schmuck und flog nach Spanien, wo sie Zuflucht bei meinen Großeltern fand. Hörst du mir zu, Sarah?“
    Seine Stimme dröhnte laut in ihren Ohren. Sie sah ihn verwirrt an. Innerhalb weniger Sekunden war es ihm gelungen, die Basis ihrer letzten fünf Lebensjahre zu zerstören. „Stimmt das?“, murmelte sie fragend und wusste kaum, was sie sagte.
    „Denkst du immer noch, dass ich lüge? Wie kann ich dir meine Unschuld beweisen?“ In seinem Blick mischten sich Wut und Ratlosigkeit. „Meine Cousine hat keine Ahnung, welchen Preis ich für diese Nacht bezahlen musste. Sie kostete mich meine Ehe, meine Kinder. Ich will Caterina nicht mit diesem Wissen belasten, also lass mich selbst alle Zweifel ausräumen!“
    Sarah atmete tief durch. „Du musst nichts mehr sagen, ich glaube dir.“
    Erleichtert seufzte er und fuhr trotzdem fort. „Als mein Vater vor vielen Jahren Lucía sitzen ließ, war sie schwanger. Darum heiratete sie Ramón.“
    Wie benommen blickte Sarah ihn an. „Aber das heißt …“
    „Caterina ist meine Halbschwester.“
    Die letzten Puzzleteile fielen an ihren Platz. Sarah schluckte heftig. Das erklärte, warum Lucía so verbittert und hart der eigenen Tochter gegenüber war und so voll Hass gegen Rafael.
    „Laut Geburtsurkunde ist Ramón ihr Vater. Offiziell war sie eine Frühgeburt“, fuhr Rafael trocken fort.
    Eine Frage musste Sarah ihm noch stellen. Sie ließ den Kopf sinken. „Warum hast du mir das alles nie erzählt?“
    „Ich wollte, dass du mich selbst danach fragst, was in jener Nacht passierte. Du solltest überlegen, ob du mich für fähig zu einem solchen Betrug an dir hältst.“
    Ihr Kopf schnellte hoch, zutiefst gepeinigt sah sie ihn an und wisperte: „Kannst
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