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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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Kapitel 1
     
    Nicht zu fassen, dass ich schon wieder einen neuen Barkeeper brauche.« Ich lehnte mich auf meinem Stuhl zurück und legte die Füße auf den Schreibtisch. Luke hatte einen guten Grund dafür, nicht mehr in der Bar zu arbeiten, aber deswegen brauchte ich mich ja nicht darüber zu freuen. Und sein Nachfolger – Shawn, ein Vampir – war der Herausforderung nicht gewachsen. Ich hatte mir seine Unfähigkeit hinter der Bar und seinen zweifelhaften Umgang mit den Gästen zwei Wochen lang angeschaut. Als ich ihn dabei ertappte, wie er sich in zwei meiner Stammgäste verbeißen wollte, war ich mit meiner Geduld am Ende und warf ihn raus. Niemand vergriff sich an meinen Stammgästen, und schon gar nicht in meiner Bar.
    Doch Shawn hinterließ eine Lücke. Im Wayfarer war viel los, wie in jeder Bar zwischen Thanksgiving und Weihnachten, und wir brauchten jedes Paar Hände. Wir hatten früh angefangen mit Anderwelt-Festessen vom Grill zu Thanksgiving, und am Wochenende hatte ich einen künstlichen Weihnachtsbaum in der Ecke aufgestellt und Weihnachtsboni verteilt, damit meine Angestellten einkaufen gehen konnten. Jetzt war die erste Dezemberwoche fast um, und der wichtigste Anlass, die Wintersonnenwende –und Weihnachten für diejenigen meiner Gäste, die es feierten –, stand noch bevor. Die Partys wurden mit jedem Abend wüster und lauter, je mehr Leute hereindrängten, erschöpft vom Shoppen und gestresst vom allgemeinen Feiertags-Chaos.
    Nerissa hob mit einer Geste des Bedauerns die Hände. »Was soll ich sagen, Süße? Es tut mir leid, aber so läuft das nun mal.« Sie stand neben mir, und nun beugte sie sich herab und zog langsam eine Spur von Küssen von meiner Wange über meinen Hals. »Ich würde für dich arbeiten, wenn ich nicht schon diesen anderen Job hätte.«
    »Du wärst eine phantastische Barkeeperin. Und ich könnte dich hierher ins Büro zerren, und wir könnten uns lieben, wann immer wir wollen.«
    »Wir würden zu sonst nichts mehr kommen«, erwiderte sie.
    Ich lachte und zuckte dann mit den Schultern. »Ich weiß, ich weiß – Personal einzustellen gehört nun mal dazu, wenn man eine Bar besitzt, aber es geht mir verdammt noch mal auf die Nerven.«
    Ich bog den Kopf zurück, und sie küsste mich auf den Mund. Ich genoss die Lippen meiner goldenen Göttin, die kribbelnde Wellen des Begehrens durch meinen Körper rieseln ließen. Ich konnte nur noch daran denken, wie sehr ich sie wollte. Hier. Jetzt. Als ich nach ihrer Brust griff und mit den Fingern über ihre Rundung strich, wurden wir von einem Klopfen an der Tür unterbrochen.
    »Schlechtes Timing.« Ich blickte bedauernd zu ihr auf. »Ein andermal?«
    »Immer doch.« Widerstrebend trat sie zurück und setzte sich auf den Stuhl neben meinem Schreibtisch.
    Als Werpuma war Nerissa eine verdorbene Aphrodite, aber sie war auch sehr diplomatisch und wusste, wann ich als Geschäftsfrau entsprechend auftreten musste. Sie saß steif auf dem Stuhl und sah in ihrem korrekten Kostüm und mit dem goldbraunen Haarknoten aus wie eine Bibliothekarin, die nur darauf wartete, die Sau rauszulassen. Alle wussten, dass wir zusammen waren, aber vor dem Personal sah es eben nicht gut aus, wenn die Chefin herumknutschte.
    »Herein.« Ich wartete, und Chrysandra öffnete die Tür und schob den Kopf durch den Türspalt. »Was gibt’s?«
    Sie sah Nerissa an, dann mich, und grinste. »Tut mir leid, wenn ich störe, Chefin, aber da draußen ist jemand, der einen Job sucht. Ich bin nicht sicher, aber vielleicht willst du ihn dir mal anschauen.«
    »ÜW?« Ich hatte beschlossen, nur noch Übernatürliche Wesen einzustellen. Der Wayfarer zog viel zu viele potenzielle Problemfälle an, als dass ich es weiterhin mit Vollblutmenschen versuchen wollte. Chrysandra konnte inzwischen mit allen möglichen Übernatürlichen umgehen, aber als Barkeeper brauchte ich jemanden, der auch als Rausschmeißer fungieren konnte, wenn ich nicht da war.
    Pieder, der Riese, machte seine Sache gut, aber er arbeitete tagsüber, und ich suchte jemanden für die Nachtschicht. Vielleicht hätte ich einfach gleich einen zweiten Türsteher anheuern sollen, wo ich schon mal dabei war, aber da ich an den meisten Abenden in der Bar arbeitete, war der oft nicht nötig. Sich mit Vampiren anzulegen, war ausgesprochen dumm, und die meisten meiner Stammgäste hatten schnell gelernt, dass es besser war, mich nicht zu verärgern.
    Sie nickte. »Ja, aber ich weiß nicht genau, welche Art. Er fühlt sich
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