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Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 09 - Vampirblut-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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    Verdammt, verdammt, verdammt. Wenn es sich tatsächlich um einen Vampir-Serienmörder handelte, stand uns gewaltiger Ärger ins Haus. Andy Gambit, Starreporter des Seattle Tattler – ein Schmierblatt, das von der Angst und der Sensationsgier seiner Leser lebte –, hatte sich auf uns eingeschossen. Seit Delilah ihn niedergeschlagen hatte, gab er sich die größte Mühe, Feen und Übernatürliche aller Arten zu verleumden. Außerdem unterstützte er die Stadtratskandidatur von Taggart Jones.
    Gambits Schmutzkampagne gegen Nerissa war so erfolgreich gewesen, dass sie die Wahl verloren hatte, obwohl sie anfangs einen großen Stimmenvorsprung gehabt und alles auf ihren Sieg hingedeutet hatte. Gambit hatte sie wegen ihrer Verbindung zu mir durch den Schmutz gezogen, und es hatte funktioniert. Überraschenderweise hatte jedoch auch Taggart Jones nicht gewonnen. Der Kandidat der bürgerlichen Mitte hatte das Rennen gemacht.
    Auf die Morde hier würde Gambit sich stürzen. Wenn wir dann noch etwas von einem Vampir-Serienkiller verlautbaren ließen, würden wir damit Benzin ins Feuer gießen.
    Chase führte mich zum Aufzug. »Und, ist bei euch schon alles bereit fürs Julfest?«
    Ich lächelte. »Mehr oder weniger. Delilah hat den Baum noch nicht umgeworfen, aber dieses Jahr haben wir ihn auch an der Decke befestigt. Camille und Iris geben sich alle Mühe, das Haus in ein Winterwunderland zu verwandeln. Jetzt brauchen wir nur noch Schnee, dann wäre alles perfekt.«
    »Gibt es in der Anderwelt viel Schnee?«, fragte er und hielt mir die Tür auf.
    Ich trat hinter ihm ein. »Kommt darauf an, wo in der Anderwelt. Bei uns in Y’Elestrial schneit es schon ordentlich …« Ich verstummte und biss mir auf die Lippe. Camille durfte unsere Heimatstadt jetzt nicht mehr betreten, andere Teile der Anderwelt aber schon. Also war die Stadt auch für uns tabu. »Ich vermisse die Stadt. Sie ist schön, aber ich weiß nicht, ob wir sie je wiedersehen werden.«
    »Königin Tanaquar und euer Vater geben also immer noch nicht nach?« Er sah mich unsicher an, als dächte er daran, mir den Arm zu tätscheln oder so was.
    Ich zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. »Als Delilah und ich von ihnen gefordert haben, alle ihre Maßnahmen gegen Camille zurückzunehmen, haben sie uns vor die Wahl gestellt: Wir sollten uns an ihre Erlasse halten oder selbst darunterfallen. Also arbeiten wir jetzt alle für Königin Asteria, und der Anderwelt-Nachrichtendienst ist Geschichte. Zumindest für uns. Zumindest vorerst.«
    »Mit mir wollen sie auch nicht mehr reden«, bemerkte er. »Seit eurem Bürgerkrieg ist es beinahe so, als hätten sie entschieden, dass die AETTs nicht mehr über alles Mögliche informiert werden müssen.«
    »Willkommen im Club. Vater hat alles darangesetzt, uns Schuldgefühle einzureden, aber Delilah und ich haben ihn auflaufen lassen. Wir fanden es schrecklich, uns von ihm loszusagen, aber er war nicht an unserer Seite, bis zu den Ellbogen in Dämonenblut, während wir uns gefragt haben, ob der Nächste, der durchkommt, vielleicht Schattenschwinge ist. Er weiß nicht, wie verdammt hart Camille gearbeitet hat, und er versteht die Entscheidungen nicht, zu denen sie gezwungen wurde. Wie könnten Delilah und ich danebenstehen und einfach zuschauen, wie sie unsere Schwester wegwerfen?«
    Chase nickte. »Verstehe. Ja, wirklich. Und ich bewundere eure Entscheidung. Ihr drei … ganz egal, was passiert, niemand wird euch je auseinanderbringen.«
    Er sah irgendwie sehnsuchtsvoll aus, und ich fragte mich, ob er Delilah vermisste. Er war jetzt, nachdem sie sich getrennt hatten, sogar öfter bei uns zu Hause als vorher, und er wirkte viel entspannter und fröhlicher. Delilah ebenfalls, obwohl sie sich gerade mit Shade, dem Halbdrachen – halb Drache, halb Stradoner –, zusammenraufte. Shade war aus der Welt des Herbstkönigs in ihr Leben spaziert, und die beiden entwickelten sich langsam zu etwas, das aussah, als könnte es das Liebespaar des Jahrhunderts werden. Ich hatte Delilah noch nie so unbekümmert und frei erlebt.
    »Alles klar, Johnson?« Ich tippte ihm auf den Arm.
    »Ja«, sagte er leise. »Und falls du dich fragen solltest – nein, ich vergehe nicht vor Sehnsucht nach Delilah. Ich habe entschieden, dass ich mit einer Beziehung nicht klarkomme. Und offen gestanden, ist das auch gut so. Meine Stimmung schwankt wie verrückt, weil sich anscheinend meine übersinnlichen Kräfte entfalten. In einer Sekunde bin ich
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