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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe
Autoren: David Chandler
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Sommer gibt es dort nur Fliegenschwärme. Mögest du dort viele schöne Stunden erleben.«
    Malden lachte laut, lange und herzlich. »Vermulich werde ich mein Grundstück nie zu Gesicht bekommen. Aber das ist auch gleichgültig. Croy, dafür … für alles. Ich danke dir.«
    Cyhera schien verwirrt. »Was fängt ein Dieb mit einem unfruchbaren Stück Land an, das nicht einmal groß genug für ein Haus ist?«
    »Freiheit«, sagte Malden. »Dank dieser Urkunde werde ich zu einem Mann mit Besitz. Was mich in dieser Stadt zu einem freien Bürger macht – einschließlich sämlicher Rechte, die damit zusammenhängen. Von nun an kann ich mich frei bewegen. Ich kann die Stadt verlassen und werde nicht versklavt. Ich kann zur Gildenhalle gehen, vor die Meister aller Gilden treten und mein Recht auf Anhörung einfordern. Ich könnte sogar nach Helstrow gehen und eine Audienz beim König verlangen.«
    »Willst du denn auch nur etwas davon tun?«
    Malden lachte. »Nein! Nichts davon. Aber die Macht, es tun zu können, das Recht zu haben, es tun zu können, das bedeutet, dass ich nicht länger ein Gefangener an dem Ort meiner Geburt bin. Es bedeutet, dass ich frei bin! Ich glaube, das kannst du nachvollziehen.«
    »O ja«, sagte Cyhera und schaute ins Leere.
    Er küsste das Papier. »Mein Herzenswunsch. Zumindest einer meiner Herzenswünsche.«
    Cyhera schenkte ihm ein warnendes Lächeln. Sie musterte Croys vernarbtes Bein. »Du solltest dich ausruhen«, sagte sie zu dem Ritter. »Mutter sagt, wenn du nicht mindestens doppelt so viel schläfst wie sonst, werden die Behandlungen nicht anschlagen.«
    »Ihr seid meine Lady, und ich unterwerfe mich Eurem Befehl«, erwiderte der Ritter. Er schloss die Augen, und schon wenige Augenblicke später schnarchte er.
    Malden schüttelte den Kopf. »Er schläft wie ein Säugling.«
    »Er glaubt, dass er das Werk eines Mannes verrichtet hat«, flüsterte Cyhera. »Er schläft den Schlaf der Gerechten. Begleite mich, Malden. Ich will mit dir reden.«
    Sie traten auf den Balkon vor dem Zimmer. Von dort waren die Überreste von Hazohs Herrenhaus zu erkennen. Es war kaum mehr übrig als Asche und einige Überreste von nutzlosem Holz – die Bewohner von Ness hatten alles von Wert weggeschleppt, und ihre Vorstellung von Wert kannte kaum Grenzen.
    »Sag mir«, sagte Cyhera, als sie allein waren, »welche Belohnung hat Kemper verlangt?«
    »Ich habe Slag beauftragt, ihm ein neues Kartenspiel herzustellen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Aber mit seinem Fluch – er konnte das alte Spiel doch nur halten, weil es von seiner Essenz durchdrungen war. Er besaß diese Karten so lange, dass sie ein Teil seines Wesens geworden waren.«
    Malden nickte. »Aye. Also musste das neue Spiel etwas Besonderes sein. Der Zwerg hat es aus reinem Silber gefertigt, ganz flach gehämmert und die Bilder mit Säure eingeätzt. Vermulich sind die Karten mehr wert als jeder Einsatz, um den er spielt, aber er kann sie mühelos halten und sogar in den Ärmel oder unter das Wams schieben.«
    Cyhera lächelte. »Und Gurrh der Oger? Was hat er dir berechnet?«
    »Gar nichts. Er wollte bloß dem Burggrafen dienen. Trüge jeder Mann die Ehrenhaftigkeit des Ogers im Herzen, würden wir alle in Croys Welt leben.«
    Cyhera stützte sich auf die Brüstung. »Dann sind wir anscheinend alle für unsere Mühen entschädigt worden, und jeder von uns hat diesen Albtraum unversehrt und mit Gewinn hinter sich gelassen.«
    »Alle bis auf einen«, erwiderte Malden mit gerunzelter Stirn. »Ich habe etwas getan, Cyhera, worauf ich nicht stolz bin. Ich habe einem Mann die Freiheit genommen. Das ist die größte Sünde, die ich kenne.«
    »Sprichst du von Ommen Tarness? Er ist ein Einfaltspinsel. Und davon einmal abgesehen – du hast ihm das Leben gerettet. Wäre er in seinem natürlichen Zustand bei der Prozession erschienen, hätte Vry ihn danach umgebracht.«
    »Ich weiß«, sagte Malden. Aber darum ging es ihm nicht. In den letzten Augenblicken vor der Rückgabe der Krone hatte Ommen einen Satz ausgesprochen, der Malden bis ins Mark erschüttert hatte. Er hatte behauptet, klüger zu werden. Die Geistesschwäche ließ nach. Er war nicht von Geburt an verblödet – allein die Krone hatte ihm den Verstand geraubt, und ohne die Krone fand er langsam wieder zu sich selbst. Malden hatte diesem Prozess ein Ende bereitet, bevor er richtig anfangen konnte.
    Aber diese Last musste er allein tragen. Er entschied sich, sie nicht mit Cyhera zu
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