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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe
Autoren: David Chandler
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Sperrt ihn in mein Verlies! Wir stellen ihn vor Gericht und hören uns an, was er noch zu seiner Verteidigung vorbringen kann. Dann finden wir eine Möglichkeit, ihn auf noch schrecklichere Weise hinzurichten, als wir es je zuvor vollzogen haben. Vielleicht zwingen wir ihn, seine Eingeweide zu essen. Seine eigenen Exkremente zu schlucken.«
    Der Hauptmann der Wache tat wie befohlen, mit einer Verbeugung, einem Salut und ohne jeden Kommentar. Die Priester säuberten die Hände des Burggrafen und wischten den Dolch sauber. Als alles erledigt war, spähte der Burggraf zur Kuppel hinauf.
    »Und was dich angeht, Dieb: Geh und richte deinem Meister Cubill aus, dass ich mit ihm sprechen will. Später. Auf mich wartet schließlich ein langer Tag.«
    Vermulich war es zu viel verlangt, Dankbarkeit zu erwarten. Malden kletterte aus dem Fenster des Doms hinaus und eilte über die Dächer des Turmviertels.

Kapitel 99
    Coruh, deren Arm inzwischen völlig geheilt war, murmelte vor sich hin. In einem Steinmörser mischte und zerdrückte sie mit einem Stößel verschiedene Kräuter. Dann schmierte sie die übel riechende Masse auf Croys gebrochene Rippen und die Verätzungen auf seinen Armen. Immer wenn er etwas sagen wollte, brachte sie ihn energisch zum Schweigen. Die ganze Zeit saß Cyhera lächelnd an seiner Seite; ihr Gesicht war nicht länger von Zauberei verunstaltet. In ihren Augen blitzte es neckisch, wenn sie seinen fast nackten Körper auf dem Bett betrachtete. Nur sein Unterleib war von einem Handtuch verhüllt.
    Wenn man schon wochenlang im Bett liegen musste, um Verletzungen auszukurieren, die eigenlich tödlich waren, hätte man Maldens Meinung nach kaum einen besseren Platz finden können. Man hatte Croy einfach über die Stadtwiese am Göttinnengarten in das Haus seines Freundes gebracht, des reichen Kaufmanns. Das war ohne jede Geheimhaltung geschehen, und hätte der Burggraf Croy ergreifen wollen – allein schon weil er die Bestimmungen seiner Verbannung verletzt hatte, von allem anderen ganz abgesehen –, hätte der Ritter nur wenig Widerstand leisten können. Aber in den sechs Tagen seit dem Göttinnenfest war niemand mit einem Hafbefehl an der Tür erschienen.
    Möglicherweise befürchtete der Burggraf lediglich, dass eine solche Maßnahme Coruh verärgert hätte. Nachdem es Hazoh nicht mehr gab, war nun die Hexe die mächtigste Magierin der Freien Stadt. Täglich kamen alte und neue Klienten, um sie um eine Beratung zu bitten, aber sie wies alle ab. Sie habe zu viel zu tun, behauptete sie, und sobald Croy wieder gesund war, müssten erst einmal einige Rechnungen beglichen werden. Angeblich nahm mehr als nur eine mächtige Person in der Stadt Magier in Dienste, die Flüche abzuwehren vermochten.
    Als die Hexe die tägliche Wundversorgung schließlich beendet hatte, trat sie ans Fenster und zog wieder als ein Schwarm schwarzer Vögel davon. Keiner wusste, wohin sie flog, und es gab auch keine Möglichkeit, ihr zu folgen. Selbst Cyhera konnte nur mit den Schultern zucken, wenn man sie danach fragte. »Vielleicht holt sie Heilkräuter. Oder sie spioniert in der Stadt herum, um zu erfahren, was sich in ihrer Abwesenheit alles verändert hat. Sie hat sich nie mit mir beraten, nicht einmal bevor Hazoh sie gefangen nahm.«
    »Meine Liebe«, sagte Malden, »verzeih mir, wenn ich das sage, aber du hast eine seltsame Familie.
    Cyhera lächelte wissend. »Wir können nicht alle von edlen Geschlechtern mit großen Helden und eleganten Damen abstammen«, sagte sie und warf Croy einen Blick zu.
    Der Ritter war viel zu beschäftigt, um auf ihre Worte zu achten. Mit einer Feder schrieb er etwas auf ein Stück Pergament. »Hier, Malden. Dein Lohn.«
    Der Dieb nahm das Blatt und las. Als Croy sich an ihn gewandt und ihn gebeten hatte, ihm bei der Befreiung von Cyhera und Coruh zu helfen, war es Maldens erster Gedanke gewesen, den Ritter eine große Summe Gold bezahlen zu lassen. Aber dann war ihm bewusst geworden, dass Croy etwas anderes besaß, etwas, das ihm viel nützlicher sein konnte. Also hatte er statt um Gold um das Papier in seiner Hand gebeten. Es handelte sich um eine Landschenkung, den achten Teil eines Morgens im nördlichen Teil des Königreichs nahe der Festung Helstrow. Ein sehr kleines Stück von Croys Familienbesitz. Die Urkunde benannte Malden als neuen Besitzer. »Ist es ein hübsches Fleckchen?«
    »Ein steiniges Feld, völlig ungeeignet für jede Art von Ackerbau. Es grenzt an ein trosloses Moor, und im
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