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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe
Autoren: David Chandler
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erwiderte Cubill. »Ihr erlaubt mir, zu existieren und meine Unternehmungen durchzuführen. Und wenn diese Unternehmungen Euch gelegenlich von Nutzen sind … Ich betrachte es als Ehre, einem so großen Mann dienen zu dürfen.«
    »Schmeicheleien aus deinem Mund haben sich noch nie aufrichtig angehört.« Der Burggraf stand auf und ging erregt auf und ab. »Ich habe Anselm Vry nie infrage gestellt. Ich hielt ihn immer nur für einen Sekretär, nie für mehr. Für jemanden, der das Talent hat, mit Zahlen zu jonglieren, aber zu keinem Verrat fähig ist.«
    »Man könnte meinen, Ihr sprecht von mir, mein Lord«, sagte Cubill. Er schrieb weiter an seiner Auflistung.
    »Wohl kaum. Du … dir habe ich noch nie vertraut. Aber du hast mich vor einem ziemlich unerfreulichen Schicksal bewahrt, und du sollst deine Belohnung bekommen.«
    »Vielen Dank. Sagt mir, mein Lord, habt Ihr schon entschieden, was mit den beiden Helden des Tages geschehen soll? Ich spreche von Croy und Malden.«
    Der Burggraf zuckte mit den Schultern. »Croy hat seine Treue bewiesen, keine Frage. Voraussichlich mache ich nicht viel Aufhebens um ihn. Ich erhalte seine Verbannung aufrecht, aber ich werde sie nicht durchsetzen. Sollte er mich noch einmal hintergehen, habe ich einen legalen Grund, ihn aufzuhängen. Wer ist Malden?«
    In dem kleinen Raum zuckte Malden zusammen. Es wäre ihm lieber gewesen, Cubill hätte seinen Namen nicht ins Spiel gebracht. Das konnte nur Ärger bedeuten.
    »Der Dieb, der die Krone stahl. Und sie zurückholte. Einer von meinen Leuten, auch wenn er ursprünglich nicht in meinem Auftrag handelte.«
    »Ach der«, sagte der Burggraf. »Nun, er muss natürlich getötet werden.«
    Um ein Haar hätte Malden aufgeschrien.
    »Er kennt mein Geheimnis. Das kann ich nicht dulden.«
    »In der Tat.« Cubill kritzelte etwas auf die Seite. »Das ist verständlich. Andererseits …«
    »Was?«
    Der Diebesmeister blickte von seinem Kontobuch auf. »Ihr habt von einer Belohnung für mich gesprochen.«
    »Ja, ja. Was willst du haben, Gold, Juwelen? Natürlich kann es nichts Offizielles sein. Nichts schriflich Vereinbartes.«
    »Maldens Leben. Verschont es.«
    Malden klappte der Unterkiefer herunter.
    »Ach, nun hör aber auf! Was kümmert dich schon ein Dieb? Du hast doch Dutzende davon. Von denen die meisten wesenlich besonnener sind. Dieser Kerl hat dich doch beinahe das Leben gekostet.«
    »Aber auch nur beinahe. Er hat sich als viel durchtriebener erwiesen, als er eigenlich hätte sein dürfen.«
    Der Burggraf stieß ein bellendes Lachen aus. »Meiner Meinung nach sollte das doch ausreichend Grund für dich sein, seinen Tod zu begrüßen. Ich glaube fast, du wirst sentimental, Cubill. Zugegeben, ich ließe ihn selbst gern ungeschoren davonkommen, aber das Leben ist oft ungerecht. Das weißt du nur zu gut.«
    »Missversteht mich nicht. Ich bitte nicht darum, weil es mir um Gerechtigkeit geht. Solche Gefühle sind mir fremd. Ich bitte darum, weil er eine ausgezeichnete Einnahmequelle wäre, wenn er für mich arbeiten würde. Auf lange Sicht gesehen brächte er mir einen ordenlichen Gewinn ein.«
    Mit hinterlistigem Blick musterte der Burggraf den Diebesmeister. »Du sorgst dafür, dass er den Mund hält?«
    »Ich nähe ihm den Mund zu, wenn es auch nur den Anschein hat, dass er ungefragt redet.«
    »Nun gut, von mir aus.« Mit ungläubigem Kopfschütteln verließ der Burggraf den Raum. Er benutzte die Tür, die ins Stinkviertel hinaufführte.
    Als er gegangen war, verließ Malden das Spionkämmerchen.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, murmelte er und starrte Cubill dankbar an.
    »Sag nur, dass ich meine Worte nicht bereuen soll«, erwiderte der Meister der Diebe. »Du darfst gehen. Und komm erst wieder, wenn du Geld für mich hast.«
    Malden nickte und trat hinaus in die Stadt, die sein Zuhause war.

 
     
     
    Ich hätte nie gedacht, dass dieser Roman je veröffenlicht werden würde. Ich schrieb ihn für mich selbst, als herapie, zum eigenen Vergnügen. Ich schrieb ihn mit der Absicht, ihn in die Schreibtischschublade zu legen (nun gut, in die Tiefen meiner Festplatte) und zu vergessen. Niemand sollte ihn je lesen, doch dann stand Alex Lencicki vor meiner Höhle und brüllte Beleidigungen und wüste Drohungen, bis ich ihm ein paar Seiten zuwarf, damit er endlich verschwand. Danach lag die Angelegenheit nicht mehr in meiner Hand. Russell Galen las sie als Nächster und schlug mir so lange mit einem Knüppel auf den Kopf, bis ich
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