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Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Ancient BladesDie Metropole der Diebe

Titel: Ancient BladesDie Metropole der Diebe
Autoren: David Chandler
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Ausdruck veränderte sich dramatisch, als sich die Krone von Ommen Tarness´ Kopf erhob und langsam aufwärtsschwebte.
    Oben in der Kuppel holte Malden seine Schnur ein. In der Hand hielt er die Hutangel, die der Zwerg Slag für den Einsatz unter dem Bogen der Königsgrabenbrücke gefertigt hatte. Die Angel bog sich unter dem Gewicht der Krone, aber Malden holte sie rasch ein und hielt sie einen Augenblick später in der Hand. Die falsche Krone. Auch sie hatte Slag hergestellt, aus Blei, das mit vergoldetem Metall überzogen worden war. Sie ähnelte der echten Krone und war poliert worden, bis sie wie Gold glänzte, aber aus der Nähe betrachtet war ihre billige Machart sofort ersichlich. Malden hatte sie die ganze Zeit während seines Streifzugs durch Hazohs Herrenhaus bei sich getragen. Er hatte gewusst, dass Vry im letzten Moment auftauchen und sich die Krone nehmen würde. Also hatte er dafür gesorgt, dass er dem Vogt etwas überlassen konnte, auch wenn er keine Gelegenheit bekam, die echte Krone zurückzustehlen.
    »Du! Da oben! Dieb!«, brüllte Anselm Vry und starrte zur Kuppel hinauf. »Das ist wirklich ein lustiger Streich. Und nun gib mir das verdammte Ding zurück!«
    »Oder was, Anselm? Lässt du mich umbringen?« Malden sprach in gewöhnlicher Lautstärke, aber die Kuppel verstärkte seine Stimme, und er war sicher, dass der Vogt ihn verstand. »Wenn ich sie dir zurückgebe, lässt du mich dann leben?«
    »Gib sie zurück! Gib sie zurück! Ich mag sie, sie ist nicht so schwer!«, rief Ommen.
    Vry brachte ihn mit einer weiteren Ohrfeige zum Schweigen. »Dieb, lass uns vernünftig sein. Wir wissen doch beide, dass ich dich nicht am Leben lassen kann. Aber ich kann dich auf der Stelle töten, schnell und beinahe schmerzlos. Wir können dir die Qualen der Folter und die Peinlichkeit ersparen, in aller Öffenlichkeit gevierteilt zu werden. Das willst du doch sicherlich nicht erleben.«
    Malden lachte. »Vielleicht willst du ja darum kämpfen. Natürlich ist das nicht dein Stil. Deine Männer sind alle draußen. Du hast sogar die Priester weggeschickt. Du musst mir schon allein gegenübertreten.«
    »Das wird nicht geschehen. Allerdings wüsste ich schon gern, was du zu erreichen hoffst.«
    »Ich rette mein Leben und das von Cubill.«
    »Du glaubst also enkommen zu können«, erwiderte Vry. »Das ist sicherlich machbar. Du könntest über die Dächer flüchten, während sich meine Männer durch die Menge kämpfen müssten. Zugegeben, du könntest es bis zur Stadtmauer schaffen. Aber was dann? Du bist kein Landbesitzer. Außerhalb der Stadttore wärst du ein einfacher Verbrecher. Du würdest dein Leben retten, aber deine Freiheit verlieren. Ich kenne deinesgleichen, Dieb. Du willst nicht den Rest deines Lebens auf einem Bauernhof schuften.«
    »Wohl kaum. Also gut, Vry. Ich biete dir einen Handel an. Du wirst ihn für ein denkbar günstiges Angebot halten.« Malden schwenkte die Krone wieder in die Luft und senkte sie an der Schnur nach unten. »Ich will nur meine Neugier befriedigen. Beantworte mir einige Fragen wahrheitsgemäß, und wir hören damit auf.«
    Vry blickte sich um, als wolle er sich vergewissern, dass sich keine Priester in den Ecken der Kirche versteckten und lauschten. »Also gut.«
    Malden spulte etwas Schnur ab. Die Krone senkte sich ein Dutzend Fuß, hielt dann ruckartig inne. Er musste vorsichtig sein, schärfte er sich ein, damit die Schnur nicht riss. »Du warst Bikkers Auftraggeber, nicht wahr? Der Diebstahl der Krone war von Anfang an dein Plan.«
    Vrys Gesicht verfinsterte sich vor Wut. »Unter diesem Zwang gebe ich gar nichts zu, du …«
    Er verstummte, als Malden die Schnur wieder einholte.
    »Ja.« Vry ballte wütend die Fäuste. »Ja, das war ich.«
    Malden ließ ein paar Fuß Schnur nach. »Aber du warst nicht allein. Du hast dich mit zwei anderen verschworen, um das zu erreichen. Ich bin beeindruckt, ehrlich. Die Wahrscheinlichkeit, dass so ein Plan funktioniert, hängt unmittelbar davon ab, wie viele Leute von seiner Existenz wissen. Du hast es mit nur drei Leuten geschafft und wirst die Stadt vermulich immer noch in die Knie zwingen! Hazoh hast du für seine Dienste Sicherheit versprochen. Bikker hast du angeheuert, weil er als Ancient Blade vermulich bemerkt hätte, dass es hier mehr Dämonen als sonst gibt. Und vielleicht hätte er das Bedürfnis verspürt, dich und Hazoh aufzuhalten. Als Croy in die Stadt zurückkehrte, muss dir das große Sorgen bereitet haben.«
    »Sir
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