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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich
Autoren: Ella Griffin
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frühstückten sie zusammen. Er wartete die ganze Zeit darauf, dass es vorbei sein würde. Drei Monate später fiel sie aber immer noch abends in sein Bett, benutzte seine Zahnbürste und lieh sich seine Klamotten, und dann saß sie eines Tages in einem sonnigen Park auf seinem Schoß, hielt einen Schwangerschaftstest in der Hand, und er war positiv.
    Genau in dieser Woche musste die Zeitung zumachen. Und obwohl sie pleite und arbeitslos waren und viel zu jung, um eine Familie zu gründen, war Conor überglücklich. Es war ihm völlig egal, dass niemand verstand, was sie an ihm fand. Er war derjenige, der jeden Morgen neben ihr aufwachen durfte. Nur das zählte.
    »Du musst ja echt einen riesigen Schwanz haben«, hatte ihnen mal jemand hinterhergerufen, als sie an einer Kneipe vorbeigingen.
    »Wow!«, hatte Jess sofort zurückgegeben. »Du kannst ja hellsehen!«
    Jess zog sich eine Jeans an, schickte die Zwillinge zurück zu ihren halb vollen Tellern und versuchte, den Text für das Looks Magazine fertig zu schreiben. Wenn sie es heute noch abschickte, könnte sie Miles sagen, die analoge Internetverbindung hätte nicht richtig funktioniert. Wieder mal.
    Es ging um eine der typischen Lobhudeleien, die es in jeder Ausgabe gab. Ein Vorwand, noch einmal die Namen der Werbekunden auftauchen zu lassen, die ganzseitige Anzeigen geschaltet hatten.
    Wenn Kleider Leute machen, dann seien Sie doch ein kleines bisschen verrucht in diesem hübschen Bügel-BH mit Blümchendruck und passendem String von Cocotte, exklusiv bei Brown Thomas.
    Lizzie schüttete sich kleine Salzberge in die Tomatensoße. Luke hatte seine Fischstäbchen beiseitegeschoben und aß stattdessen Coco Pops direkt aus dem Karton, der noch vom Frühstück auf dem Tisch stand.
    »Hör auf damit«, sagte Jess unbestimmt.
    Machen Sie Ihren Liebsten mal wieder so richtig scharf – mit dem betörenden Aroma der »Persian Passion«-Kerze von The Bedroom Store. Verführen Sie ihn mit dem Duft von Jasmin, Maiglöckchen und Vanille. Entspannen Sie sich und denken Sie an Tausendundeine Nacht.
    Noch sieben Produkte, angefangen mit einem Lipgloss. Das würde eine lange Nacht werden.
    Conor klebte den Umschlag zu, adressierte ihn an »Douglas, Kemp & Troy«, zog das Druckerkabel heraus und schob seinen Stuhl schräg unter den Schreibtisch, damit er nicht im Weg war. Er träumte davon, den Dachboden in ein Arbeitszimmer umzubauen, aber Jess hatte recht. Selbst wenn sie das Geld gehabt hätten, was leider nicht der Fall war, wäre es völliger Wahnsinn gewesen, es in ein Haus zu stecken, in dem sie nur zur Miete wohnten. Er schnappte sich die Zwillinge, zog ihnen in Windeseile Jacken und Schuhe an und schickte Luke zurück in die Küche, um Jess zu holen.
    »Daddy will dir was zeigen.«
    »Sag ihm, er soll es jemand anderem zeigen. Ich kann gerade nicht, und ich will es auch gar nicht sehen.«
    »Komm schon!«, rief Conor. »Nur fünf Minuten!«
    »Ich habe keine fünf Minuten, Conor.« Sie zog ein Gesicht, klappte aber trotzdem ihren Laptop zu und kam aus der Küche.
    »Aber bitte nicht irgendein Quatsch zum Valentinstag. Du weißt, dass ich den Mist nicht ausstehen kann.«
    »Mummy hat ›Mist‹ gesagt«, sagte Luke.
    »Sie hat vorhin schon dreimal ›Scheiße‹ gesagt«, verkündete Lizzie vergnügt, »da warst du nicht da.«
    Es fing an zu regnen. Jess hörte weit draußen den beruhigenden Klang des Nebelhorns aus East Wall. Das Ende der Straße mit den kleinen zweistöckigen Häusern verschwamm im feinen Nieselregen. In einem Vorort hätten sie ein viel größeres Haus mieten können, aber sie liebte es so sehr, am Meer zu wohnen. Auch wenn sie näher am Kraftwerk Poolbeg als an Sandymount Green waren.
    Die Zwillinge rannten aufgeregt vor, hüpften unter dem gelben Licht der Straßenlaternen auf dem Schatten des anderen herum. Luke knipste seine Taschenlampe an, als sie den sandigen Pfad erreichten, der zum Meer hinunterführte. Der Boden war voller Dosen, Scherben und Chipstüten. Jess fluchte, als sie auf ein benutztes Kondom trat.
    »Wirklich unglaublich romantisch.« Sie hakte sich bei Conor unter. »Versprich mir, dass du mich nicht vor den Zwillingen fragst, ob ich dich heiraten will. Auch nicht hinter ihnen. Weil ich nämlich Nein sage. Du weißt, was ich von diesem Wort mit E halte. Ich werde immer Nein sagen.«
    »Oh Gott, hast du das gehört?« Conor blieb plötzlich stehen.
    »Was denn?« Sie sah ihn erschrocken an.
    »Psst! Da war es schon wieder!« Er
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