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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich
Autoren: Ella Griffin
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hatte wirklich einen siebten Sinn dafür, immer genau dann aufzutauchen, wenn Mia sich auszog.
    Mac wollte schon wieder gehen, aber Mia fasste ihn am Arm. »Mach dir keine Vorwürfe, Mac. Du hast getan, was du konntest, um das kleine Mädchen zu retten.«
    Er machte sich los und ging ein paar Schritte auf und ab. Plötzlich schlug er mit der Faust ein Loch in einen der überraschend fragilen Metallspinde. »Es hat doch alles keinen Zweck. Ich kann das nicht mehr!«
    »Man sucht sich nicht aus, Feuerwehrmann zu werden. Du bist dazu bestimmt. Lass dich von deinen Ängsten nicht unterkriegen.« Mia schlug sich mit ihrer winzigen Faust auf ihre erstaunliche Oberweite. »Hör auf dein Herz!«
    »Nein, das meine ich doch gar nicht. Ich kann meine Gefühle für dich nicht länger verstecken!«
    Die Kamera zoomte nah an die beiden Gesichter heran. Ein vereinzeltes Haar stand von Gregs linker Braue ab wie ein Fragezeichen. Er würde mal ein ernstes Wort mit seiner Maskenbildnerin reden müssen, dachte Saffy. Sie griff nach ihrer Kaffeetasse.
    »Mia«, sagte Mac. »Willst du mich heiraten?«
    In Saffys Mund kam nur Luft an, der Kaffee landete auf ihrem Oberteil. Wie bitte ? Diese Folge war letzte Woche gedreht worden. Wieso hatte ihr Greg nichts davon erzählt? Sie starrte ungläubig auf den Bildschirm, wo Mia sich die Hand vor den Mund schlug.
    »Oh, Mac! Meinst du das ernst? Meinst du das wirklich ernst?«
    Mac kniete vor ihr nieder und öffnete die Faust. In seiner schmutzigen Handfläche lag ein Ring mit einem riesigen Diamanten. Der Abspann lief. Anscheinend meinte er es tatsächlich ernst.
3
    22 Seacrest Road,
    Dublin 2
    14. Februar
    Sehr geehrte Ms. Kemp,
    Sie erhalten bestimmt täglich Hunderte solcher Briefe. Und Sie lesen aus Prinzip keine unverlangt eingesandten Manuskripte.
    Ich weiß, Regeln sind dazu da, dass man sich an sie hält, aber wie Yoda schon sagte: »Tu es, oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen.«
    Also übersende ich Ihnen hiermit den ersten Teil meines Romans »Alles auf eine Karte«, in der Hoffnung, dass es vielleicht doch klappt. Ausnahmen bestätigen schließlich die Regel. Genau wie die anderen hundert Hoffnungsvollen, die Ihnen diese Woche schreiben, war auch ich schon immer davon überzeugt, ein Buch in mir zu tragen. Allerdings hatte ich eigentlich gedacht, es wäre ein Thriller, der in den finsteren Gassen von Neapel spielt, oder eine zum Scheitern verurteilte Liebesaffäre im kriegszerstörten Irak. Als ich dann aber wirklich mit dem Schreiben anfing, stellte sich heraus, dass es in meinem Roman um einen alleinerziehenden Vater sechsjähriger Zwillinge geht, und das Setting sind Spielgruppen, Barney-Videos und schmutzige Strampelanzüge. Ich habe bereits 100 Seiten geschrieben und denke, dass noch etwa 200 hinzukommen. Ich hoffe, bis zum Ende des Sommers fertig zu sein, damit ich mit dem nächsten anfangen kann. (Denn das soll eine Geschichte über einen zerfurchten, karrieregeilen U . S .-Senator werden, der sich zwischen seiner Geliebten – einem Filmstar – und seinem Job in Washington entscheiden muss. Aber vermutlich wird es doch eher um einen Brille tragenden, Fiat Punto fahrenden Lehrer gehen, der eine Frau und zwei Kinder hat und sich in einem Vorort von Dublin zwischen einem Tomatensandwich und einem Bananensandwich entscheiden muss.) Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie nur eine Seite von »Alles auf eine Karte« lesen und mir sagen könnten, ob ich meine Zeit verschwende. Wenn ja, schicken Sie mir das Manuskript doch bitte im beigefügten Umschlag zurück. Dann kann ich immer noch Brendans Käfig damit auslegen.
    Viele Grüße
    Conor Fahey
    PS : Falls die letzten Zeilen etwas verwirrend sind, Brendan ist unser Hamster. Er ist braun, weiß und nachtaktiv. Dieses Detail hat man mir verschwiegen, als ich ihn für meine Kinder gekauft habe.
    Oh Gott. Er klang verzweifelt und wie ein Idiot, aber er hatte wirklich nicht die Kraft, den Brief noch einmal zu schreiben. Es war sein dritter Versuch. Er klickte auf »drucken«, ruckelte kurz am Kabel und schickte in Gedanken ein Stoßgebet zum Himmel.
    Das Telefon klingelte, und Jess kam aus der Küche gerannt. Conors Schreibtisch stand in einer Nische unter der Treppe, und sein Stuhl blockierte den Weg zum Telefon. Ihr Fuß verfing sich im Druckerkabel, und das uralte Ding polterte erst ein paar Treppenstufen hinunter und landete dann in einem Plastikwäschekorb voller Handtücher und Spielzeug.
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße!« Sie
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