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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich
Autoren: Ella Griffin
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Schluckauf habe?«
    »Der Schluckauf ist kein Problem. Das Handy schon. Sorry, hat nichts mit Ihnen zu tun. Aber Ihr Crazy-Frog-Klingelton würde allen hier die romantische Stimmung verderben.«
    »Mein Klingelton … ist … hick … Windspiel … und außerdem hab ich auf auf lautlos gestellt.«
    Er nahm ihr das Telefon aus der Hand und schaltete es aus. Dann zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich ihr gegenüber.
    Sie sah sich verwirrt um. Durften Angestellte so etwas? »Was machen Sie … hick … denn da?«
    »Ich … hick ... helfe Ihnen.«
    Saffy wollte gerade sagen, dass sie keinerlei Hilfe benötigte, aber ihr Schluckauf wurde so heftig, dass sie kein Wort herausbekam.
    »Sie können natürlich auch einfach weiter rumhicksen wie ein Maschinengewehr.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Okay. Dann machen wir jetzt ein paar Yoga-Übungen. Atmen Sie ganz tief ein. Und dann halten Sie vierzig Sekunden die Luft an.«
    Sie schaffte es tatsächlich, tief Luft zu holen.
    »Fantastisch. Jetzt strecken Sie die Zunge raus und stecken sich die Finger in die Ohren.«
    Der wollte sie doch verarschen. Das war die einzig mögliche Erklärung. Sie konnte zwar kein Filmteam entdecken, aber hier musste doch irgendwo eine Kamera versteckt sein. Sie atmete aus. Es klang wie Popcorn.
    Der Küchentyp lachte. »Ich habe diese Technik in einem Aschram in Indien gelernt. Die Erfolgsrate liegt bei achtzig Prozent, aber Sie müssen schon tun, was ich sage. Los, wir versuchen es noch mal.«
    Saffy holte erneut tief Luft, bohrte sich die Finger in die Ohren und streckte die Zunge heraus. Gespräche und Besteckgeklapper um sie herum verstummten, und sie hörte nur noch das Rauschen ihres Blutes und ihren eigenen Herzschlag.
    »Brav.« Er beugte sich vor und kniff ihr schmerzhaft in die Nasenspitze. Tränen schossen ihr in die Augen und liefen ihr die Wangen hinunter. Es waren die längsten vierzig Sekunden ihres Lebens, aber als sie endlich wieder einatmete, war sie den Schluckauf tatsächlich los.
    Sie tupfte mit einer Serviette vorsichtig an ihren Augen herum. »Danke. Aber musste das mit der Nase wirklich sein?«
    »Ich hätte Sie auch küssen können.« Er zuckte mit den Schultern. »Da liegt die Erfolgsrate dann bei hundert Prozent.«
    Sie starrte ihn an. »Haben Sie Drogen genommen?«
    Er klopfte seine Jacke ab. »Nee. Das ist bloß Puderzucker. Und das hier …«, er beugte sich vor und begutachtete den Fleck auf ihrem Oberteil, »… ist wahrscheinlich Kaffee, oder? Möchten Sie eine Schüssel mit warmem Essigwasser, um das rauszubekommen? Oder gehört das zu Ihrem Anti-Valentinstags-Look? Also, mir gefällt’s.«
    Er holte die Flasche aus dem Sektkühler und schenkte ihr nach. »Es ist so selten und wunderbar, wenn eine Frau es mal nicht so übertreibt. Besonders an einem Abend wie diesem.«
    »Vielen Dank«, sagte Saffy kühl. »Sie sollten jetzt aber besser gehen. Erstens habe ich nämlich einen Freund, und zweitens sollten Sie ja wohl eher in der Küche stehen und Möhren schnippeln, als hier draußen mit den Gästen zu flirten.«
    Er lachte. »Sorry. Ich lache übrigens nicht über Sie, sondern mit Ihnen.«
    »Ach wirklich? Ich lache aber gar nicht.«
    »Stimmt. Sie sehen gereizt aus. Weil er Sie versetzt?«
    »Er versetzt mich nicht, er wurde aufgehalten.«
    »Aber Sie sind schon ganz schön sauer auf ihn, oder? Kein Dutzend rote Rosen bekommen?«
    »Nein. Ich meine, doch, ich habe Blumen bekommen.« Saffy versuchte, den Oberkellner auf sich aufmerksam zu machen. Warum schickte niemand diesen Typen weg?
    »Könnten Sie jetzt bitte …«
    »Sorry, kann ich leider nicht. Hausordnung. Wir können hier am Valentinstag keine hübschen Frauen in …«, er betrachtete sie von oben bis unten, »… freizügigen Büroklamotten ohne Begleitung herumsitzen lassen. Lenkt die anderen Männer zu sehr ab.«
    Er schenkte ihr noch einmal nach. »Wie lange sind Sie denn mit diesem Freund schon zusammen?«
    Saffy starrte über seinen Kopf hinweg. Vielleicht würde er ja von allein verschwinden, wenn sie ihn einfach ignorierte.
    »Ein Jahr? Zwei? Fünf ?«
    »Das geht Sie überhaupt nichts an.«
    »Aha, also mehr als fünf.«
    Er nahm ihre Hand. »Und immer noch kein Ring. Das würde erklären, warum Sie so frustriert wirken. Ein Freund von mir hat mal gesagt, Beziehungen sind wie Haie. Wenn sie nicht in Bewegung bleiben, saufen sie ab. Ich bin übrigens Doug. Und Sie?«
    »Ich schreie gleich«, antwortete sie. »Wenn Sie nicht sofort meine
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