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An und für dich

An und für dich

Titel: An und für dich
Autoren: Ella Griffin
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und Ihren eigenen Freund anmachen?«
    Greg sah sie fragend an, nachdem sie gegangen war. »Alles okay?«
    Nein, nichts war okay. Aber es war weder der richtige Moment noch der richtige Ort, um das zu diskutieren. Regel Nummer eins, wenn man mit einem Star zusammen war: in der Öffentlichkeit immer glücklich aussehen.
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ich bin nur ein bisschen müde. Geht gleich wieder.«
    Greg hatte offensichtlich wirklich Hunger. Er verputzte erst seine Jakobsmuscheln, dann ihre. Nachdem er mit seiner Hühnchenbrust fertig war, widmete er sich ihrem Entenschlegel, dann aß er die Beilagen von beiden Tellern. Saffy bekam nichts hinunter. Sie gab sich Mühe, sich nichts anmerken zu lassen. Ihm dabei zuzusehen, wie er das alles auffutterte, als ob nichts wäre, machte sie aber ganz böse. Sie hatte ihm zwar nicht ausdrücklich gesagt, dass sie etwas bedrückte, aber nach sechs Jahren Beziehung konnte er das ja wohl merken.
    Als die zweite Flasche Champagner fast leer war, schickte ihnen ein Werbeproduzent, der sie immer Sandy statt Saffy nannte, die nächste, mit einem Zettel daran: »Glückwunsch, Mac!« Und Saffy musste ihm dafür auch noch zuprosten, obwohl sie ihm das Glas viel lieber ins Gesicht gekippt hätte. Nach einem weiteren Glas war sie jedoch dankbar für die neue Flasche.
    Der Champagner nahm ihr ein wenig die schlechte Laune. Sie war angenehm betrunken. So konnte sie immer nicken und mit halbem Ohr hinhören, während Greg von einem Indie-Regisseur erzählte, der eine Neuverfilmung von »The Quiet Man« als Anime plante, von einem Blogger, der behauptete, er wäre das Po-Double für Brad Pitt in »Benjamin Button« gewesen, und von dem Gerücht, das Skriptgirl bei The Station wäre ein Hermaphrodit.
    »Einer der Techniker meint, er hätte einen Rasierer in der Kabine im Umkleidewagen gehört«, sagte er gerade. »Ich hätte es ja nicht geglaubt, aber er hat es mit seinem Handy aufgenommen.«
    Ein Kellner kam, um ihren Tisch abzuräumen. »Wo bist du denn in Gedanken? Du bist so still, Süße.« Er grinste. »Du willst endlich wissen, was ich dich fragen wollte, stimmt’s?«
    Bis eben eigentlich nicht, aber nun war sie doch gespannt.
    Der Kellner kam zurück. »Dessert?«
    Saffy schüttelte den Kopf.
    »Ach doch, Saff, probier mal das Ananas-Maracuja-Soufflé.« Etwas an der Art, wie Greg das sagte und sie dabei anlächelte, war seltsam. »Das ist total toll. Wenn du es nicht probierst, tut es dir hinterher leid.«
    Ihr Herz schlug schneller. Die Welt um sie herum stand still. Sie zwang sich, ruhig zu atmen. Tut es dir hinterher leid . Hieß das etwa das, was sie dachte?
    »Okay, na gut.« Einen Ring im Dessert zu verstecken, wäre genau Gregs Art.
    Saffy löffelte vorsichtig in ihrem Soufflé herum, während Greg sich über seine Double Chocolate and Nut Bomb hermachte und ihr dabei eine langatmige Geschichte über irgendeine Hollywoodlegende erzählte. Sie war zu unkonzentriert, als dass sie mitbekommen hätte, um wen es ging.
    »… auf einer Pressekonferenz in China, und auf einmal klingelt ein Journalisten-Handy, und er wird richtig sauer.«
    Sie schob die Ananasstücke auf eine Seite ihres Tellers und häufte die Maracujakerne auf die andere.
    »… und dann klingelt es noch mal, und er geht hin, schnappt sich das Handy und sagt ›Konnichiwa‹. Das heißt ›Hallo‹ auf Chinesisch.«
    Saffy dachte, dass das doch Japanisch sei, aber das war jetzt auch nicht so wichtig. Sie aß weiter ihr Dessert und spülte sich nach jedem Bissen sorgfältig den Mund mit Champagner aus. Ihre Zunge suchte nach etwas Metallenem.
    »… und die ganzen Journalisten lachen sich kaputt, und er sagt so: ›Hier spricht der am zweitbesten bezahlte Schauspieler der Welt. Freut mich, Sie kennenzulernen. Wir haben hier gerade eine Pressekonferenz. Wie kann ich Ihnen helfen?‹«
    In ihrem Mund war nichts.
    »Greg, was wolltest du mich denn nun fragen?« Das war nicht Saffy, die da sprach. So ungeduldig war sie nicht. Es war der Champagner, und der Champagner wollte nicht länger warten.
    Greg leckte die Schokolade von seinem Löffel, lächelte und legte ihn neben den Teller. Dann griff er in die Jackentasche und holte sein iPhone heraus. Sie hatte mit einem Samtkästchen gerechnet, aber vielleicht hatte er ja ein Foto von dem Ring auf seinem Handy? Vielleicht hatte er mehrere Ringe fotografiert, und sie sollte sich einen aussuchen?
    Er rief seine E-Mails auf und fing an, ihr eine vorzulesen. »›Ich
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