Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
tanzten an ihrer Verzierung entlang, und Rauch stieg auf.
    »Es ist es tatsächlich!« rief er aus. »Werwind, das Tagschwert - Bruder der Nachtklinge, Grayswandir!«
    »Was heißt das?« fragte ich. »Ich wußte nicht, daß zwischen beiden eine Verbindung besteht.«
    »Ich müßte angestrengt nachdenken, um die ganze Geschichte zusammenzubringen, denn sie reicht weit zurück. Jedenfalls danke.«
    Er drehte sich um und trat mehrere Schritte zurück, wobei er sich im Gehen mit der Klinge gegen den Schenkel schlug. Jäh wandte er sich wieder zu mir um.
    »Ich bin hereingelegt worden«, sagte er. »Die Frau hat es wieder mal geschafft, und ich bin stinksauer. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.«
    »Wie bitte? Wovon sprichst du eigentlich?«
    »Meine Mutter«, erklärte er. »Sie macht das nicht zum erstenmal. Genau in dem Moment, als ich dachte, ich hätte die Zügel übernommen und könnte nach meinem eigenen Willen handeln, kommt sie daher und bringt mein Leben durcheinander.«
    »Wie erreicht sie das?«
    »Sie hat Dalt und seine Männer angeheuert, um hier das Kommando zu übernehmen.«
    »Ja, den Eindruck habe ich auch. Übrigens, was ist mit Arkans passiert?«
    »Ach, dem geht es gut. Natürlich habe ich ihn gefangengenommen. Aber er ist bequem untergebracht, und er bekommt alles, was er will. Ich täte ihm niemals etwas zuleide. Irgendwie mochte ich den Typen immer schon.«
    »Wo liegt also das Problem? Du bist der Gewinner. Du hast jetzt dein eigenes Königreich.«
    »Zum Teufel damit«, sagte er und blickte verstohlen zum Allerheiligsten hinüber. »Ich glaube, man hat mir einen üblen Streich gespielt, aber ich bin mir nicht sicher. Verstehst du, ich war niemals scharf auf diesen Job. Dalt erklärte mir, wir übernähmen um Moms willen die Macht. Ich habe mich ihm angeschlossen, um die Ordnung wiederherzustellen, den Anspruch der Familie auf den Palast geltend zu machen, um sie dann mit allem Pomp und dem ganzen Drumherum willkommen zu heißen. Ich hatte gedacht, wenn sie erst einmal ihren Thron zurück hätte, hätte ich sie ein für allemal vom Flals. Ich wollte mich anschließend aus dem Staub machen und in mir genehmere Gefilde entschwinden, während sie ein ganzes Königreich hätte, dem sie ihre Aufmerksamkeit widmen könnte. Niemals war die Rede davon, daß ich hierbleiben und diesen Drecksjob übernehmen sollte.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte ich. »Du hast es für sie zurückerrungen. Warum übergibst du es nicht einfach an sie und tust alles das, was du vorhattest?«
    Er stieß ein freudloses Lachen aus.
    »Arkans mochten sie«, sagte er. »Mich mögen sie. Von Mom halten sie nicht allzuviel. Niemand scheint begeistert darüber zu sein, sie wiederzuhaben. Es deuten vielmehr starke Anzeichen darauf hin, daß es, wenn sie den Versuch unternähme, tatsächlich zu einem Coup-Coup käme.«
    »Ich nehme an, du könntest immer noch beiseite treten und Arkans den Vortritt lassen.«
    Luke schlug mit der geballten Faust gegen die Steinmauer.
    »Ich weiß nicht, ob sie auf mich oder auf sich selbst wütender wäre, weil sie soviel Geld an Dalt bezahlt hat, um Arkans hinauszuwerfen. Aber auf jeden Fall würde sie mir ins Gewissen reden, daß ich die Pflicht habe, es zu tim - und vielleicht stimmt das. Was meinst du dazu?«
    »Das ist eine schwierige Frage, Luke. Was glaubst du, wer würde die Sache besser machen, du oder Arkans?«
    »Ehrlich, das weiß ich nicht. Er hat viel Erfahrung, was das Regieren betrifft, aber ich bin hier aufgewachsen, und ich weiß, wie man dieses Reich führen muß und was hier zu tun ist. Das einzige, worüber ich nicht die geringsten Zweifel habe, ist die Tatsache, daß jeder von uns es besser könnte als Mom.«
    Ich verschränkte die Arme und dachte angestrengt nach.
    »Ich kann diese Entscheidung nicht für dich treffen«, sagte ich. »Aber sag mir eins: Was tätest du am liebsten?«
    Er schmunzelte.
    »Du weißt, daß ich schon immer eine Verkäuferseele war. Wenn ich hierbliebe und etwas für Kashfa tun wollte, dann verträte ich lieber die wirtschaftlichen Interessen des Landes im Ausland, was eines Monarchen irgendwie unwürdig wäre. Wahrscheinlich wäre das auch der Bereich, in dem ich am besten wäre. Ich weiß es nicht.«
    »Das sind anderthalb Probleme, Luke. Ich möchte nicht die Verantwortung übernehmen, dir zu raten, was du tun sollst.«
    »Wenn ich gewußt hätte, daß die Dinge so laufen würden, dann hätte ich Dalt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher