Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
damals in Arden ausgeschmiert.«
    »Glaubst du wirklich, daß du ihn fertigmachen könntest?«
    »Darauf kannst du Gift nehmen.«
    »Na ja, das löst aber dein gegenwärtiges Problem nicht.«
    »Stimmt. Ich habe das untrügliche Gefühl, daß ich das hier hinter mich bringen muß.«
    Die Frau im vorderen Teil des Raums sah sich mehrmals nach uns um. Vermutlich sprachen wir für unsere stille Umgebung zu laut.
    »Schade, daß kein anderer guter Kandidat zur Verfügung steht«, sagte ich mit gedämpfter Stimme.
    »Für jemanden aus Amber müssen das hier kleine Fische sein.«
    »Verdammt noch mal, es ist deine Heimat. Du hast das Recht, es ernstzunehmen. Es tut mir nur leid, daß du deswegen solche Scherereien hast.«
    »Ja, die meisten Probleme ergeben sich zu Hause, ist es nicht so? Manchmal habe ich Lust, einfach einen Spaziergang zu machen und nicht zurückzukommen.«
    »Was geschähe, wenn du das tätest?«
    »Entweder würde sich Mom mit Hilfe von Dalts Bande wieder auf den Thron hieven, was eine Reihe von Hinrichtungen all jener Leute zur Folge hätte, die dagegen sind, oder sie würde sich sagen, daß die Sache den Aufwand nicht wert ist, und sich im Hort niederlassen. Wenn sie sich dafür entschiede, sich zur Ruhe zu setzen, dann riefe die Koalition, die Arkans von Anfang an unterstützte, ihn vermutlich wieder auf den Plan und würde den Lauf der Dinge an der Stelle wieder in Gang setzen, wo er unterbrochen wurde.«
    »Welche dieser Möglichkeiten erscheint dir am wahrscheinlichsten?« wollte ich wissen.
    »Sie wird die Macht anstreben, und es wird zu einem Bürgerkrieg kommen. Sieg oder Niederlage, jedenfalls würde dadurch das Land aus allen Bahnen geworfen, und wir würden auch diesmal nicht in den Goldenen Kreis aufgenommen werden. Dabei fällt mir ein...«
    »Ich weiß nichts«, unterbrach ich ihn schnell. »Ich bin nicht ermächtigt, mit dir über den Vertrag bezüglich des Goldenen Kreises zu reden.«
    »Das habe ich irgendwie vermutet«, sagte Luke, »und darüber wollte ich auch nicht sprechen. Ich bin nur neugierig zu erfahren, ob irgend jemand in Amber vielleicht sagen würde: >Sie haben es wieder mal versaut<, oder >Vielleicht lassen wir sie in einer der nächsten Runden noch mal an den Ball<, oder >Wir sind weiterhin für Verhandlungen mit ihnen offen, aber die Eregnor-Garantien können sie vergessene«
    Er bedachte mich mit einem aufgesetzten Grinsen, und ich erwiderte es.
    »Eregnor kannst du vergessen«, sagte ich.
    »Das habe ich mir gedacht«, entgegnete er. »Was ist mit allem anderen?«
    »Meiner Einschätzung nach wird es heißen: >Laßt uns abwarten und sehen, wie die Sache weitergeht. <«
    »Auch das habe ich mir gedacht. Leg ein Wort für mich ein, auch wenn dich niemand um deine Meinung fragt, ja? Nebenbei bemerkt, ich nehme nicht an, daß dein Aufenthalt hier offizieller Natur ist.«
    »Es ist ein privater Besuch«, sagte ich, »aus diplomatischer Sicht.«
    Die Dame vom erhob sich. Luke seufzte.
    »Ich wünschte, ich könnte mal wieder einen Abstecher in Alices Restaurant machen. Vielleicht fiele dem Hutmacher etwas auf, das uns entgangen ist«, sagte er. Dann fuhr er fort: »He, wo kommt der denn her? Er sieht genauso aus wie du, aber...«
    Er spähte an mir vorbei, und ich merkte deutlich, daß irgend etwas nicht stimmte. Ich machte mir jedoch nicht einmal die Mühe, den Logrus anzurufen, obwohl ich mit allem rechnete.
    Ich drehte mich lächelnd um.
    »Bist du bereit zu sterben, Bruder?« fragte Jurt. Entweder war es ihm gelungen, sein Auge nachwachsen zu lassen, oder er trug ein künstliches, und er hatte jetzt genügend Haare, daß ich mir hinsichtlich seines Ohrs kein Urteil mehr erlauben konnte. Auch sein kleiner Finger war teilweise nachgewachsen.
    »Nein, aber ich bin bereit zu töten«, sagte ich. »Es freut mich, daß du zufällig vorbeikommst.«
    Er verneigte sich höhnisch. Ein schwacher Lichtschimmer umgab ihn. Ich spürte die Kraft, die durch ihn hindurch und um ihn herum strömte.
    »Bist du in den Hort zurückgekehrt, um dir den letzten Teil der Behandlung angedeihen zu lassen?« erkundigte ich mich.
    »Ich glaube nicht, daß das noch nötig ist«, erwiderte er. »Ich bin mehr als bestens ausgestattet für jede Aufgabe, die ich mir selbst gestellt habe, nachdem ich nun die Beherrschung dieser Kräfte erlangt habe.«
    »Ist das Jurt?« fragte Luke.
    »Ja«, antwortete ich. »Das ist Jurt.«
    Jurt warf einen flüchtigen Blick in Lukes Richtung. Ich merkte, wie sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher