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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel
Autoren: Roger Zelazny
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seine Aufmerksamkeit auf die Klinge konzentrierte.
    »Ist das da das Instrument der Macht, das du bei dir trägst?« erkundigte er sich. »Ich will es sehen.«
    Er streckte die Hand aus, und die Waffe zuckte in Lukes Griff, löste sich jedoch nicht daraus.
    »Nein, danke«, sagte Luke, und Jurt verschwand. Gleich darauf erschien er hinter Luke, und sein Arm legte sich im Würgegriff um Lukes Hals. Luke packte ihn mit einer Hand, duckte sich, machte eine Drehung und warf ihn über die Schulter.
    Jurt landete vor ihm auf dem Rücken, und Luke unternahm nichts, um seiner Handlung weitere folgen zu lassen.
    »Zieh diese Klinge«, sagte Jurt, »damit ich sie sehe.« Dann schüttelte er sich wie ein Hund und rappelte sich auf. »Also?« hakte er nach.
    »Ich sehe keine Veranlassung, für eine Auseinandersetzung mit deinesgleichen eine Waffe zu ziehen«, wies Luke ihn ab.
    Jurt hob beide Hände über den Kopf und ballte sie zu Fäusten. Sie trafen sich und blieben für einen Augenblick in Berührung. Dann nahm er sie auseinander, wobei die Rechte irgendwie eine lange Klinge aus der Linken zog.
    »Du solltest mit dieser Darbietung auf Tournee gehen«, sagte Luke.
    »Zieh!« sagte Jurt.
    »Mir mißfällt der Gedanke, in einer Kirche zu kämpfen«, entgegnete Luke. »Sollen wir nicht lieber hinausgehen?«
    »Sehr komisch«, sagte Jurt. »Ich weiß, daß du da draußen eine Armee hast. Nein, danke. Es bereitet mir sogar ein gewisses Vergnügen, ein Einhorn-Heiligtum mit Blut zu beflecken.«
    »Du solltest dich mal mit Dalt unterhalten«, sagte Luke. »Der hat auch Spaß an Abartigkeiten. Darf ich dir ein Pferd besorgen - oder ein Hühnchen? Vielleicht ein paar weiße Mäuse in Alufolie?«
    Jurt machte ein Satz nach vom. Luke wich zurück und zog die Klinge seines Vaters. Sie zischte, knisterte und qualmte, während er leichtfüßig parierte und sie nach vorn stieß. Plötzlich zeigte Jurts Gesicht einen angstvollen Ausdruck, während er zurücksprang, die Klinge abwehrte und dabei stolperte. Als er zu Boden stürzte, versetzte ihm Luke einen Fußtritt in den Bauch, und Jurts Klinge flog davon.
    »Das ist Werwind!« japste Jurt. »Wie bist du an Brands Schwert gekommen?«
    »Brand war mein Vater«, sagte Luke.
    Für einen kurzen Augenblick huschte ein achtungsvoller Ausdruck über Jurts Gesicht.
    »Ich wußte nicht...«, murmelte er, und dann verschwand er.
    Ich wartete. Ich streckte magische Fühler in alle Richtungen aus. Doch da waren nur Luke, ich und die Dame, die in einiger Entfernung von uns stehengeblieben war und uns beobachtete, als ob sie Angst hätte, an uns vorbei nach draußen zu gehen.
    Dann brach Luke zusammen. Jurt stand hinter ihm, nachdem er ihm mit dem Ellbogen einen Schlag ins Genick versetzt hatte. Dann griff er nach Lukes Handgelenk, offenbar in der Absicht, es zu umklammern, um seiner Hand die Klinge zu entringen.
    »Sie ist mein!« sagte er, während ich durch den Kreis ausgriff und einen Strahl gebündelter Energie auf ihn abschoß, der meiner Meinung nach den Großteil seiner Organe hätte zerschmettern und ihn als ein blutige Glibbermasse hätte zurücklassen müssen. Nur den Bruchteil einer Sekunde lang hatte ich erwogen, etwas Geringeres als eine tödliche Kraft anzuwenden. Ich sah ein, daß früher oder später einer von uns den anderen töten würde, und ich kam zu dem Schluß, daß es besser wäre, es hinter uns zu bringen, bevor er in die glücklichere Lage käme.
    Aber er war bereits in der glücklicheren Lage. Sein Bad in der Quelle hatte ihn offenbar wirkungsvoller abgehärtet, als ich angenommen hatte. Er wirbelte dreimal um die eigene Achse, als ob er von einem Lastwagen angefahren worden wäre, und dann wurde er gegen die Wand geschleudert. Er rutschte zu Boden. Blut quoll ihm aus dem Mund. Er sah aus, als ob er jeden Augenblick das Zeitliche segnen würde. Dann konzentrierte sich sein Blick, und er streckte die Hände aus.
    Eine Kraft ähnlich jener, die ich soeben auf ihn abgefeuert hatte, erwischte nun mich. Ich war erstaunt über seine Fähigkeit, sich auf dieser Ebene mit einer solchen Geschwindigkeit zu fangen und erneut zuzuschlagen. Noch mehr erstaunte mich jedoch mein Unvermögen, seinen Schlag abzuwehren. Daraufhin tat ich einen Schritt nach vorn und versuchte, ihn mit einer wunderschönen Zauberformel, die mir der Ring vorgeschlagen hatte, in Brand zu setzen. Während er sich erhob, gelang es ihm, innerhalb jener wenigen Sekunden, in denen seine Kleidung zu schwelen anfing,
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