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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel
Autoren: Roger Zelazny
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das Loch im Atelier auftauchte.
    »Sehr eindrucksvoll«, sagte Random. »Ich freue mich, daß du den magischen Muskel im Training hältst. Deswegen habe ich dich gerufen.«
    Ich bedachte ihn mit einer Verneigung. Meine aufgeputzte Erscheinung gab mir irgendwie das Gefühl, daß ich die höfische Etikette beachten sollte.
    »Wie kann ich zu Diensten sein?«
    »Laß den Quatsch und komm!« sagte er, packte mich am Ellbogen und führte mich in das Schlafzimmer. Vialle stand an der Tür und hielt diese auf.
    »Merlin?« fragte sie, als ich an ihr vorbeistrich.
    »Ja?« antwortete ich.
    »Ich war mir nicht sicher«, sagte sie.
    »Worüber?«
    »Ob du es bist«, entgegnete sie.
    »O ja, ich bin es«, sagte ich.
    »In der Tat, es ist mein Bruder«, bemerkte Mandor, der sich aus seinem Sessel erhob und auf uns zukam. Sein Arm war geschient und verbunden, und sein Gesicht wirkte entspannt. »Wenn euch irgend etwas an ihm fremd vorkommt«, fuhr er fort, »dann liegt das wahrscheinlich daran, daß er einige traumatische Erlebnisse hatte, seit er von hier weggegangen ist.«
    »Stimmt das?« fragte Random.
    »Ja«, bestätigte ich. »Es war mir nicht bewußt gewesen, daß man es mir so deutlich ansieht.«
    »Fehlt dir etwas?« fragte Random.
    »Ich glaube, ich bin unversehrt«, antwortete ich.
    »Gut. Dann wollen wir uns die Einzelheiten deiner Geschichte für ein andermal aufheben. Wie du siehst, ist Coral verschwunden, ebenso wie Dworkin. Ich habe nicht gesehen, wie sie weggegangen sind. Ich hielt mich noch im Atelier auf, als es geschah.«
    »Als was geschah?« fragte ich.
    »Dworkin hat seine Unternehmung zu Ende geführt«, sagte Mandor. »Er nahm die Dame bei der Hand, zog sie auf die Beine und verschleppte sie von hier. Es war eine höchst elegante Machenschaft. Sie standen kurz neben dem Bett, und gleich darauf sausten ihre Nachbilder durch das Spektrum und verblaßten.«
    »Du sagst, daß er sie verschleppt hat. Woher weißt du, daß sie nicht beide von Geistrad oder einer der Mächte weggetragen wurden?« fragte ich.
    »Weil ich sein Gesicht beobachtet habe«, sagte er. »Und darin war nicht das kleinste Anzeichen von Überraschung zu sehen, nur ein kleines Lächeln.«
    »Ich nehme an, du hast recht«, räumte ich ein. »Wer hat dann deinen Arm versorgt, wenn Random im Atelier und Dworkin anderweitig beschäftigt war?«
    »Ich habe mich darum gekümmert«, sagte Vialle. »Ich bin dafür ausgebildet.«
    »Dann warst du also der einzige Augenzeuge ihres Verschwindens?« fragte ich Mandor.
    Er nickte.
    »Was ich jetzt von dir will«, erklärte Random, »ist irgendein Anhaltspunkt, wohin sie entschwunden sein könnten. Mandor sagt, er habe keine Ahnung. Hier!«
    Er reichte mir eine Kette, an der eine Metallfassung hing.
    »Was ist das?« fragte ich.
    »Das war der bedeutendste aller Kronjuwelen«, sagte er, »der Juwel der Urteilskraft. Das ist alles, was sie mir davon übriggelassen haben. Der Juwel gehört zu den Dingen, die sie mitgenommen haben.«
    »Oh!« murmelte ich. Dann fuhr ich fort: »Er muß in Sicherheit sein, wenn er sich in Dworkins Obhut befindet. Er sagte etwas davon, daß er ihn an einem sicheren Ort verstauen wollte, und er weiß mehr darüber als irgend jemand sonst...«
    »Es könnte aber auch sein, daß er wieder einmal übergeschnappt ist«, sagte Random. »Ich habe jedoch keine Lust, über seine Qualitäten als Wächter des Juwels zu streiten. Ich möchte einfach nur wissen, wohin zum Teufel er mit dem Ding verschwunden ist.«
    »Ich glaube nicht, daß er irgendwelche Spuren hinterlassen hat«, sagte Mandor.
    »Wo standen die beiden?« fragte ich.
    »Dort drüben«, sagte er und machte dabei eine Bewegung mit dem gesunden Arm, »rechts neben dem Bett.«
    Ich trat zu der Stelle und versuchte, unter den Möglichkeiten, über die ich verfügte, die geeignetste aufzuspüren.
    »Etwas näher zum Fußende hin.«
    Ich nickte und hatte dabei das Gefühl, daß es nicht allzu schwierig sein dürfte, innerhalb meines persönlichen Raums über eine geringe Entfernung durch die Zeit zurückzublicken.
    Ich spürte das heftige Aufwallen eines Trugbildes und sah ihre Umrisse. Erstarrung.
    Ein Kräftestrang ging von dem Ring aus, stellte sich auf die Erfordernisse ein, zerfloß mit dem Trugbild und strömte durch die Öffnung, die sich mit einer schwachen Implosion schloß. Als ich den Handrücken an die Stirn hob, glaubte ich, in den Strang hineinblicken zu können...
    ... in eine riesige Halle, wo sechs Schilde zu
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