Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
hinter mir. Als ich mich zum Gehen wandte, merkte ich, daß ich zitterte.
    Auf dem Rückweg begegnete ich niemandem, und während ich mich der Tür zu meinen Räumen näherte, überlegte ich, ob ich einfach eintreten, klopfen oder warten sollte. Dann berührte etwas meine Schulter, und ich drehte mich um, doch niemand war da. Als ich mich wieder nach vorn wandte, stand Mandor vor mir, die Stirn leicht gerunzelt.
    »Was ist los?« fragte er. »Du bist anscheinend noch beunruhigter als zuvor.«
    »Jetzt handelt es sich um etwas vollkommen anderes«, erklärte ich. »Glaube ich wenigstens. Gibt es schon eine Nachricht von drinnen?«
    »Ich habe während deiner Abwesenheit einen Schrei von Jasra gehört«, sagte er, »ich bin zur Tür gerannt und habe sie geöffnet. Doch sie lachte und bat, sie wieder zu schließen.«
    »Entweder weiß das Ty'iga einige gute Geschichten, oder die Botschaft ist günstig.«
    »So sieht es aus.«
    Kurz darauf wurde die Tür geöffnet, und Jasra nickte uns zu.
    »Unser Gespräch ist beendet«, sagte sie.
    Ich betrachtete sie, während ich den Raum betrat. Sie sah entschieden fröhlicher aus, als sie mir bei unserem Hinausgehen vorgekommen war. Ihre äußeren Augenwinkel waren von kleinen Lachfältchen durchzogen, und ich hatte beinahe den Eindruck, als könne sie nur krampfhaft verhindern, daß ihre Lippen sich verzogen.
    »Ich hoffe, es war eine fruchtbare Unterhaltung«, sagte ich.
    »Ja, im großen und ganzen würde ich es so ausdrücken«, antwortete sie.
    Ein Blick auf Nayda zeigte mir, daß sich an ihrer Haltung und ihrem Gesichtsausdruck nichts geändert hatte.
    »Ich muß dich jetzt zu einer Entscheidung drängen«, sagte ich. »Ich kann es mir nicht leisten, die mir verbleibende Zeit noch mehr zu beschneiden.«
    »Was geschieht, wenn ich nein sage?« fragte sie.
    »Dann werde ich dich in deine Unterkunft bringen lassen und die anderen davon unterrichten, daß sie sich um dich kümmern«, sagte ich.
    »Wird man mich als Gast behandeln?«
    »Als sehr gut beschützten Gast.«
    »Ich verstehe. Nun, mir liegt eigentlich nichts daran, diese Unterkunft zu sehen zu bekommen. Ich habe beschlossen, dich zu begleiten und dir unter den vereinbarten Bedingungen Beistand zu leisten.«
    Ich verneigte mich vor ihr.
    »Merlin!« sagte Nayda.
    »Nein!« antwortete ich und sah zu Mandor hinüber.
    Er kam näher und blieb vor Nayda stehen.
    »Es ist am besten, wenn du jetzt schläfst«, sagte er zu ihr; die Augen fielen ihr zu, und die Schultern sackten ihr nach vorn. »Wo gibt es einen geeigneten Ort, an dem sie tief schlafen kann?« fragte er mich.
    »Dort drüben«, sagte ich und deutete zu der Tür, die in den angrenzenden Raum führte.
    Er nahm sie bei der Hand und führte sie in die angezeigte Richtung. Nach einer Weile hörte ich ihn mit leiser Stimme sprechen, und bald darauf herrschte Stille. Kurz darauf trat er durch die Tür, und ich ging hin und spähte in das andere Zimmer. Sie lag ausgestreckt auf meinem Bett. Ich bemerkte keine seiner Metallkugeln in ihrer Umgebung.
    »Ist sie weggetreten?« fragte ich.
    »Für lange Zeit«, antwortete er.
    Ich warf einen Blick auf Jasra, die in den Spiegel hinuntersah.
    »Bist du bereit?« erkundigte ich mich.
    Sie sah mich durch gesenkte Wimpern an.
    »Hast du dir überlegt, wie du uns transportieren willst?« fragte sie.
    »Verfügst du vielleicht über einen besonderen Trick, um uns hineinzuverfrachten?«
    »Im Augenblick nicht.«
    »Dann werde ich das Geistrad herbeirufen, damit es uns hineinbringt.«
    »Bist du sicher, daß das ungefährlich ist? Ich hatte schon einmal Streit mit diesem... Gerät. Ich bin mir nicht sicher, ob es vertrauenswürdig ist.«
    »Es ist in Ordnung«, sagte ich. »Gibt es irgendwelche Zauberformeln, die du vorher noch auf Vordermann bringen möchtest?«
    »Nicht nötig. Meine... Quellen müßten eigentlich perfekt funktionieren.«
    »Mandor?«
    Ich hörte ein Klicken irgendwo im Innern seines Umhangs.
    »Fertig«, sagte er.
    Ich zog den Trumpf des Geistrades heraus und versenkte meinen Geist darin. Ich fing mit meiner Meditation an. Darm griff ich aus. Nichts geschah. Ich versuchte es noch einmal, schärfte meine Erinnerung, stellte mich innerlich auf mein Ziel ein, dehnte mich aus. Ich griff erneut aus, rief, fühlte...
    »Die Tür...«, sagte Jasra.
    Ich sah zu der Tür, die in den Flur hinausführte, doch mir fiel nichts Ungewöhnliches daran auf. Dann sah ich sie an und bemerkte, in welche Richtung ihr Blick ging.
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher