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.Am Vorabend der Ewigkeit

.Am Vorabend der Ewigkeit

Titel: .Am Vorabend der Ewigkeit
Autoren: .Brian W. Aldiss
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Differenzen.
    Gemeinsam stürzten sie sich in das kalte Wasser, um ihren einzigen Mann zu retten.
     
    Noch während sie sich abtrockneten, hörten sie im Dickicht ein Rascheln und Schleifen. Sie zogen ihre Waffen und warteten. Es war eine Mordschlange, wie sie ihnen von der Erde her bekannt war.
    Aber das sonst so gefährliche Geschöpf wirkte hier auf dem Mond langsam und unbeholfen. Nur zögernd näherte es sich den Menschen, die die Flucht ergriffen.
    Die Gefahr blieb schnell zurück, aber sie flohen weiter. Was sie eigentlich suchten, wußten sie selbst nicht. Sie aßen, schliefen und wanderten.
    Bis eines Tages der Wald aufhörte und eine tiefe Schlucht dem Vormarsch der vier Menschen ein Ende setzte.
    Die Schlucht war nicht nur tief, sondern auch breit. Auf der anderen Seite setzte sich der Wald fort. Wie aber sollte es Menschen möglich sein, dorthin zu gelangen?
    Haris runzelte die Stirn. Er schien eine Idee zu haben.
    »Wie ich es schon einmal machte – fliegen! Wir können es doch, wenn wir nur wollen. Nur so können wir den Abgrund überwinden.«
    »Nein!« befahl Lily-Yo. »Wir werden stürzen.«
    »Unsinn. Ich habe es inzwischen gelernt, und ihr werdet es auch lernen.«
    »Nein!« wiederholte Lily-Yo eigensinnig.
    »Warum eigentlich nicht?« wollte Flor wissen. »Wenn er es doch kann ...«
    Die Frauen sahen sich wütend an. Haris nutzte die Gelegenheit, sich mit einem kräftigen Flügelschlag in die Luft zu erheben. Diesmal steuerte er mit den Beinen. Etwas unsicher noch war sein Flug, aber er landete sanft auf der anderen Seite der Felsspalte. Fröhlich winkte er ihnen zu.
    Flor und Lily-Yo folgten ihm ohne viel Worte, nur Jury blieb zurück und schrie wütend hinter ihnen her. Die beiden Frauen landeten in Haris' Nähe auf einem Felsband. Auf der einen Seite war Abgrund, auf der anderen eine steil ansteigende Klippe. Jury war nicht mehr zu sehen, aber sie konnten deutlich ihre Schreie hören.
    Der ganze Felsen schien ausgehöhlt zu sein. Überall waren die Eingänge zu kleineren und größeren Höhlen zu sehen. Das Ganze erinnerte an einen riesigen Schwamm. Aus einem der Tunnel kamen drei Flugmenschen gelaufen, zwei Frauen und ein Mann. In ihren Händen trugen sie Stricke und Speere.
    Flor und Lily-Yo bemerkten die Gefahr zu spät, weil sie sich um Haris gekümmert hatten. Der plötzliche Angriff überraschte sie, und ehe sie eine Bewegung der Abwehr machen konnten, waren sie alle drei niedergeworfen und gebunden. Von überall her kamen jetzt die Flugmenschen. Ihr Flug war sicher und graziös, ganz anders als auf der Erde. Vielleicht hing das damit zusammen, daß auf dem Mond alles leichter war.
    »Bringt sie her!« rief jemand. Die drei Gefangenen wurden in die Höhe gehoben und in eine der Höhlen geschleppt. Jury war vergessen worden. Lily-Yo, Haris und Flor sahen sie nie wieder.
    Der Tunnel führte nach unten. Andere mündeten in ihn, bis der Boden endlich wieder flacher wurde und die Wände sich weiteten. Die Gefangenen waren in einer gigantischen Höhle, die von grünlichem Tageslicht erhellt wurde. Sie mußte in gleicher Höhe liegen wie die Sohle der Schlucht.
    Die drei Gefangenen wurden niedergelegt. Man hatte ihnen die Waffen abgenommen. Einer der Flugmenschen trat vor und sagte mit harter, undeutlicher Sprache:
    »Es geschieht euch nichts, wenn ihr vernünftig seid. Die Traverser haben euch von der Schweren Welt nach hier gebracht. Ihr seid neu, aber wenn ihr euch uns anpaßt, könnt ihr mit uns leben.«
    »Ich bin Lily-Yo.« Ihre Stimme klang stolz und selbstbewußt. »Ihr müßt mich freilassen. Wir sind Menschen, ihr seid Flugmenschen.«
    »Wir sind Menschen wie ihr, und ihr seid Flugmenschen wie wir. Es gibt keine Unterschiede mehr. Wir führen euch jetzt zu den Gefangenen. Sie haben euch viel zu berichten.«
    »Ich bin Lily-Yo und weiß alles.«
    »Und ich bin Band Appa Bondi und befehle dir, die Gefangenen zu sehen. Du redest die Sprache der Schweren Welt, und die taugt nicht viel für uns.«
    Die Gesichter der Flugmenschen waren so zornig, daß Haris sagte:
    »Wir müssen tun, was sie uns befehlen, Lily-Yo. Hören wir, was sie uns mitzuteilen haben.«
    Ohne Widerstand ließen sie sich fortführen. Sie gelangten in eine Nebenkammer, die durch einen Tunnel mit der Haupthalle verbunden war. Im Hintergrund fiel Licht durch eine zerbröckelte Felsendecke. Dort waren die Gefangenen.
    »Fürchtet euch nicht vor ihnen«, sagte Band Appa Bondi. »Sie tun euch nichts.«
    Die Versicherung war
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