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Am Tor zu Atlantis

Am Tor zu Atlantis

Titel: Am Tor zu Atlantis
Autoren: Jason Dark
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verschwunden.
    Genau das war es gewesen. Die ganze Zeit über hatte sie Hinweise auf dieses Ereignis erhalten. Als hätte der versunkene Kontinent mit ihr Kontakt aufgenommen.
    Ich bin wieder dabei!, dachte sie. Es ist ein Fall, der mich angeht. Nicht grundlos habe ich die Nachricht erhalten, und so werde ich mich auch darum kümmern.
    Sie legte Geld auf die Theke, winkte dem Keeper noch kurz zu und verließ mit schnellen Schritten das Lokal. Diesmal blieb sie nicht vor der Tür stehen. Bevor sie wieder zurück in das Lokal gegangen war, hatte Purdy sich Informationen eingeholt und wusste, in welch eine Klinik der Verletzte gebracht worden war.
    Eigentlich hatte sie nach Hause fahren wollen. Das tat sie jetzt nicht mehr. Sie hatte die Spitze des Eisbergs entdeckt und wollte nun wissen, was sich darunter versteckte...
    Purdy Prentiss hatte das Krankenhaus ganz offiziell durch den Haupteingang betreten und sich angemeldet. Nur Pech, dass sie den Namen des Verletzten nicht wusste, und der bärtige Mann mit dem hageren Gesicht, bei dem sie sich erkundigen wollte, zeigte sich stur.
    »Es gibt keine Informationen über eingelieferte Patienten. Jedenfalls nicht an Fremde.«
    Die Frau konnte sein Verhalten gut verstehen, aber in diesem Fall musste sie weiterkommen. Ihr Ausweis schuf ihr Respekt. Sie erfuhr den Namen zwar nicht, aber sie durfte mit einem Dr. Manfield telefonieren. Er war Chef der Station.
    Das Gespräch dauerte nicht lange. Nach einigen Sekunden wurde Purdy in die dritte Etage gebeten.
    Der Mann an der Anmeldung erklärte ihr noch den Weg. Er war plötzlich sehr freundlich geworden.
    Purdy kümmerte das alles nicht. Sie lief die Treppen hoch und fand sich in einem typischen Krankenhaus mit einem ebenso typischen Geruch wieder. Es gehörte zu den Dingen, die sie nicht mochte.
    Eine Krankenschwester, die ein Bett auf Rollen vor sich her schob, erklärte ihr den Weg zum Zimmer Dr. Manfield’s.
    Der Oberarzt wartete auf sie. Er saß an einem Tisch und hielt einen Becher mit Kaffee umfasst. Nun stand er auf, als die attraktive Frau den Raum betrat.
    »Und Sie sind wirklich Staatsanwältin?«, erkundigte er sich.
    »Hier ist mein Ausweis.«
    Er prüfte ihn, war zufrieden und bot Purdy einen Kaffee an, den sie allerdings ablehnte.
    »Danke, aber ich habe schon zu viel davon getrunken. Ich möchte Sie auch nicht zu lange aufhalten. Mir geht es einzig und allein um diesen Mann, der vor kurzem eingeliefert wurde. Ich habe Ihnen schon am Telefon gesagt, was mich interessiert.«
    »Kennen Sie den Verletzten?«
    Purdy war ehrlich. »Nein, ich kenne ihn nicht. Ich weiß nicht mal seinen Namen.«
    »Oh, das ist...«
    Sie ließ den Arzt nicht ausreden. »Trotzdem muss ich mit ihm sprechen, wenn es möglich ist.«
    »Das ist es wohl. Er ist aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht. Sie hing auch wohl nicht unmittelbar mit seinen Verletzungen zusammen. Es lag eher am allgemeinen Zustand. Er war ziemlich erschöpft. Wir haben ihn behandelt, auch seinen Oberkörper gesäubert und ihn an einen Tropf angeschlossen. Als ich ihn zum letzten Mal sah, war er wach.«
    »Wissen Sie denn, wie er heißt?«
    Dr. Manfield lächelte, was seinem etwas müde wirkenden Gesicht einen sympathischen Ausdruck verlieh. Er schaute auf seine Hände und sagte: »Das haben wir herausgefunden. Er heißt Brian Kilroy.«
    Purdy Prentiss überlegte, ob sie den Namen schon mal gehört hatte. So sehr sie sich auch anstrengte, sie kam zu keinem Ergebnis.
    »Sie können mit dem Namen nichts anfangen – oder?«
    »So ist es. Trotzdem muss ich mit ihm reden. Es ist sehr wichtig.«
    »Gut, das können Sie, Miss Prentiss. Ich will auch nicht fragen, warum Sie mit ihm sprechen wollen. Sie haben Ihre Schweigepflicht, und ich ebenfalls.« Er stand auf. »Ich bringe Sie zu seinem Zimmer. Er liegt natürlich nicht allein. Sein Zimmer muss er leider mit fünf anderen Patienten teilen. Sie kennen ja die Krankenhausmisere in dieser Stadt. Wir haben zwischen den Betten Faltwände aufgestellt, um ein Mindestmaß an Intimsphäre zu wahren. Mehr können wir nicht tun.«
    »Ich weiß, Doktor, die Probleme sind bekannt.«
    »Dann kommen Sie bitte.«
    Purdy und der Arzt schritten durch den Gang, dem auch das helle Licht nicht die ganze Düsternis oder Traurigkeit nehmen konnte. Sie empfand es als schlimm, dass es kein Fenster gab. Ein Pfleger war damit beschäftigt, große Tüten mit blutigem Verbandsmull wegzuschaffen. Er grüßte freundlich und lächelte dabei.
    »Dann lasse ich
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