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Am Tor zu Atlantis

Am Tor zu Atlantis

Titel: Am Tor zu Atlantis
Autoren: Jason Dark
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allein zu ihnen gehen. Das schaffe ich noch.«
    Wir hinderten ihn nicht daran. Es war nicht leicht für ihn, sich zu bewegen, aber er schaffte es, indem er sich auf sein Schwert stützte.
    »Ein starker Typ«, meinte Suko.
    »Das kannst du laut sagen...«
    ***
    Wir erlebten die Erleichterung, das Glück und auch eine gewisse Ängstlichkeit bei Purdy Prentiss und Kara. Die kümmerte sich natürlich sofort um ihren Vater, als sie die Wunde sah.
    »Du bist verletzt, du...«
    Er nahm wieder auf seinem steinernen Sitz Platz. »Ich bin verletzt, meine Tochter, das stimmt. Aber ich werde deshalb nicht jammern. Wir werden die Salbe besorgen, und die Verletzung wird wieder heilen. Hole erst mal ein Tuch. Und wenn die Bewohner wieder hier sind, können sie uns sagen, wie es weitergeht.«
    Kara verschwand. Purdy Prentiss, die blass zwischen Suko und mir stand, wusste kaum, wen sie ansprechen sollte. Sie war ziemlich von der Rolle.
    »Sind sie denn alle vernichtet?«, fragte sie schließlich.
    »Das kann man nie so sagen«, gab ich leise zur Antwort. »Eher nicht, denke ich.«
    »Warum nicht?«
    Ich winkte ab. »Wir werden später darüber reden. Der Schwarze Tod hat sich immer mit einer Armee von Helfern umgeben. Das waren hier ja höchstens ein paar Dutzend.«
    »Mir hätte schon einer gereicht.«
    Kara kehrte zurück. Zwischen ihren Händen hielt sie ein sauberes weißes Tuch. Darauf stand eine Schale mit frischem Wasser.
    Ich ging nach draußen und schaute wieder hinein in die leere Ansiedlung. Aus den unterirdischen Bereichen war noch immer niemand gekommen, um Wohnungen oder Häuser in Beschlag zu nehmen.
    An die Ruhe über diesem Ort hatte ich mich schon gewöhnt. Diesmal empfand ich sie anders.
    Friedlich. Und darüber freute ich mich sehr...
    ***
    Die Menschen hatten Suko’s Zeichen tatsächlich verstanden und trauten sich aus ihrem unterirdischen Versteck hervor. Auch wir wurden von ihnen gesehen. Noch immer mit großer Scheu schauten sie uns an, bis Kara eingriff und ihnen erklärte, was hier abgelaufen war.
    Da stahl sich so etwas wie Freude in ihre Augen. Unter ihnen befand sich auch ein Mensch, der sich in der ärztlichen Kunst des Heilens verstand und die entsprechenden Mittel besaß. Jemand besorgte eine Paste, mit der die Wunde Delios’ versorgt werden konnte. Ein Verband wurde ihm zusätzlich angelegt.
    Er betrat den Nebenraum, in dem wir saßen und warteten. Wir hatten auf Steinquadern unsere Plätze gefunden und natürlich über unsere Rückkehr gesprochen.
    »Es muss der Weg sein, den wir gekommen sind«, sagte Purdy. »Eben durch das Tor.«
    Einen anderen konnte ich mir auch nicht vorstellen. Wir waren einer Meinung, nicht mehr zu lange zu warten. Am liebsten hätten wir uns jetzt schon auf den Weg gemacht, aber wir wollten Kara und ihren Vater nicht brüskieren.
    Die Schöne aus dem Totenreich betrat den Raum. Ölleuchten verbreiteten ein etwas gespenstisches, wenn auch weiches Licht.
    »Ich habe mit Purdy sprechen können«, sagte sie und lächelte dabei. »Sie hat mir viel erzählt, und ich weiß, dass ihr nicht hier bleiben könnt.«
    »Wir wollen so schnell wie möglich wieder zurück«, erklärte Suko.
    »Das verstehe ich.«
    »Können wir den gleichen Weg nehmen?«
    »Ich denke schon.«
    Es sah aus, als hätten wir uns gegenseitig abgesprochen, denn gemeinsam standen wir auf.
    »Ich werde euch hinbringen«, versprach Kara.
    »Und was ist mit deinem Vater?«, fragte ich.
    »Er möchte sich noch von euch verabschieden.«
    Das tat Delios auch. Es war ein herzlicher und zugleich trauriger Abschied. Ich erklärte ihm noch einmal, dass alles richtig gewesen war, was er in seinem Leben hier getan hatte.
    »Und Atlantis ist nicht vergessen«, fügte ich noch hinzu. »Dafür wird Kara schon sorgen.«
    »Ja, das ist unser Schicksal.«
    Mehr sagte er nicht. Doch als er sich abwandte, schimmerten Tränen in seinen Augen.
    Wir machten uns auf den Weg. Um nicht so lange laufen zu müssen, saßen wir auf einem kleinen Wagen, der von zwei Pferden gezogen wurde. Die Tiere waren in einem Stall versteckt worden. Weder die Kretinos noch die Drachenvögel hatten Interesse an ihnen gezeigt.
    Purdy und Kara unterhielten sich leise. Sie waren in der kurzen Zeit zu Freundinnen geworden, und der Abschied fiel ihnen schwer, als wir das Tor erreichten.
    Beide umarmten sich innig.
    »Wir sehen uns wieder«, versprach Purdy. »In einer anderen Welt und in einer anderen Zeit.«
    Auch Suko und ich umarmten Kara. »Du wirst so gut
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