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Am Tor zu Atlantis

Am Tor zu Atlantis

Titel: Am Tor zu Atlantis
Autoren: Jason Dark
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wusste nicht, wie tödlich eine Kugel war. Er dachte auch nicht an das Schicksal seines Artgenossen, und so stürzte er sich in sein Verderben.
    Suko schoss, als ihn der Kretino angreifen wollte. Er hatte sehr genau zielen können. Diesmal wollte er den Kopf der Kreatur zerstören, und das gelang ihm auch.
    Die Kugel schlug dicht über der Nasenwurzel in die Stirn. Es war der absolute Volltreffer, der den Kretino auf der Stelle tötete. Etwas spritzte noch von seinem Schädel weg, dann war alles vorbei. Wie ein gefällter Baum stürzte der Kannibale um und blieb liegen.
    »Geht doch«, sagte Suko, der seine Lampe aufhob und den Strahl in die Richtung schickte, aus der er gekommen war.
    Leer – da war alles leer. Niemand hatte die Verfolgung aufgenommen, und auch von John Sinclair hörte er nichts. Aber er dachte wieder darüber nach, wie es den Kreaturen gelungen war, in diese unterirdische Welt zu gelangen. John hätte sie aufhalten sollen, doch das schien ihm nicht gelungen zu sein.
    Das Krachen der Waffe hatte die Menschen hinter dem Gitter total erschreckt. Sie drängten sich auf einer Stelle zusammen und kamen Suko dabei vor wie eine Herde ängstlicher Schafe.
    Suko hatte es eilig. Zuvor wollte er die Menschen trösten, auch wenn sie ihn nicht verstanden.
    Er trat bis dicht an das Gitter heran und redete auf sie ein.
    Er machte ihnen klar, dass sie keine Angst zu haben brauchten.
    Sie verstanden ihn nicht, aber sie begriffen ihn, das erkannte er am Ausdruck ihrer Augen. Aus ihnen verschwand die Angst, und es trat wieder so etwas wie Hoffnung hinein.
    »Ihr werdet bald frei sein!«, versprach Suko. »Es dauert nicht mehr lange. Okay?«
    Sie reagierten nicht. Suko war trotzdem davon überzeugt, dass sie wussten, was er meinte.
    Dann machte er sich auf den Rückweg...
    Dass ich mich in erhöhter Lebensgefahr befand, begriff ich sehr schnell. Aber hatte ich noch Zeit, um zu reagieren?
    Ich musste es tun und schleuderte mich zur Seite.
    Der Schnabel erwischte mich nicht. Hautnah fuhr er an mir vorbei. Es krachte, als er gegen den Brunnenrand prallte.
    Ich wusste genau, dass ich dieses Glück nicht immer hatte. Über den Boden rollte ich mich zur Seite, denn die Zeit, auf die Füße zu springen, nahm ich mir nicht. Mit den Hacken stieß ich mich ab. Auf dem Rücken glitt ich weiter und hielt meinen rechten Arm flach über dem Körper nach vorn gestreckt, denn das Ziel befand sich vor mir.
    Der Drachenvogel schüttelte sich. Er bewegte seine Schwingen, die heftig gegen den Boden schlugen oder den Rand des Brunnens trafen. Er reckte seinen dünnen Hals, der Schnabel glitt in die Höhe, er drehte sich.
    Ich feuerte.
    Einen gezielten Fangschuss hätte ich in meiner Lage nicht abgeben können. Dafür zitterte meine Hand einfach zu stark.
    Die Kugel traf das Ziel trotzdem. Sie schlug durch einen Flügel und streifte danach sogar den Hals.
    Das Tier schrie oder krächzte auf. Es schüttelte sich. Am Hals hatte der Einschlag des Geschosses ein Stück regelrecht abgesäbelt.
    Der Vogel war verletzt. Hoffentlich so schwer, dass er nicht mehr an einen Angriff dachte.
    Endlich kam ich wieder auf die Beine. Am Brunnenrand stemmte ich mich ab. Den ersten Angriff hatte ich überstanden, wenn auch mit viel Glück.
    Geduckt blieb ich am Brunnen stehen, den Blick allerdings nach oben gerichtet, um den düsteren Himmel abzusuchen. Es hätte mich nicht gewundert, wenn sich dort plötzlich die Gestalt des Schwarzen Todes gezeigt hätte.
    Davon blieb ich verschont. Nicht aber von den Drachenvögeln. Sie kreisten über mir wie große Rochen, die ihr eigentliches Element verlassen hatten.
    Wann erfolgte der nächste Angriff?
    Sie schwebten dahin...
    Lange Schnäbel als gefährliche Waffen zerschnitten die Luft. Ich bekam mit, wie der verletzte Flugdrache es trotz allem schaffte, sich vom Boden abzustoßen.
    Mit sehr flattrigen Flügelschlägen gewann er an Höhe. Aber was er tat, war alles irgendwie Stückwerk. Er schaffte längst nicht mehr die Eleganz des normalen Fliegens, und sein rechter Flügel machte nicht so recht mit. Er hing schlaff nach unten, ebenso wie der Hals geknickt war, sodass der Kopf mit dem Schnabel zur Seite hing.
    Er war für mich keine Gefahr mehr. Doch er war ein Hindernis für seine Artgenossen. Sie wollten keinen Kranken in ihren Reihen haben und reagierten grausam.
    Ich war als Beute oder Feind momentan nicht mehr wichtig. Zu zweit stürzen sie sich auf den Verletzten. In der Luft wurde er gnadenlos
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