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Am Samstag kam das Sams zurück

Am Samstag kam das Sams zurück

Titel: Am Samstag kam das Sams zurück
Autoren: P Maar
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was mache ich, wenn ich mal krank werde? Na, jetzt weißt du aber keine Antwort mehr, oder?!«
    »Doch! Wenn du krank wirst, gehst du ins Krankenhaus.«
    »Ins Krankenhaus? Wo soll denn ein Krankenhaus sein?«
    »Ecke Albert-Schweitzer-Straße und Gartenstraße«, sagte das Sams und lachte. »Direkt neben der Straßenbahnhaltestelle.«
    Jetzt war Herr Taschenbier wirklich ärgerlich. »Und wie sollte ich da hinkommen?«, fragte er aufgebracht. »Ich bin verzweifelt, und du machst noch Witze!«
    »Aber Papa«, sagte das Sams und lachte noch mehr. »Schau doch mal mein Gesicht ganz genau an!«
    »Dein Gesicht? Was bin ich für ein Esel – ich meine: für ein Dummkopf!«, rief Herr Taschenbier und lachte auch. »Ich habe mich schon so daran gewöhnt, mit der Wunschmaschine zu wünschen, dass ich den einen blauen Punkt, den du noch hast, ganz vergessen habe.«
    »Eben! Dann wünsch uns mal ganz schnell zurück ins Zimmer, Papa!«
    »Nein, das ist nun nicht mehr eilig«, sagte Herr Taschenbier und stand auf. »Jetzt, wo ich weiß, dass wir wieder zurückkönnen, bleibe ich gern ein paar Wochen hier und mache Urlaub.«
    Und das wollten sie beide.
    Nachdem sie im Meer gebadet hatten, ließen sie sich in den feinen Sand fallen und von der Sonne trocknen.
    Nach einer Weile bekamen sie Hunger. Das Sams stieg einfach auf eine Palme und warf Kokosnüsse hinunter. Während Herr Taschenbier noch am Strand entlangging, um nach einem Stein zu suchen, mit dem er die harte Nussschale aufschlagen konnte, war das Sams schon von der Palme gerutscht, hatte die Nüsse aufgesammelt und mit seinen Schneidezähnen aufgenagt.
    Als Herr Taschenbier schließlich mit einem kleinen Stein zurückkam, lagen die Nüsse schon schön geöffnet in einer Reihe da. Herr Taschenbier nahm eine Nusshälfte und schlürfte die weiße Kokosmilch.
    »Wenn man ein Sams bei sich hat, kann man Nussknacker, Flaschenöffner und Korkenzieher zu Hause lassen«, sagte er lachend.
    »Und Zelte auch«, sagte das Sams. »Denn jetzt werde ich uns eine Hütte bauen!«
    Es sammelte Stöcke, steckte sie schräg in den Sand, flocht Palmwedel dazwischen, und bald darauf stand am Strand eine einfache, gemütliche Hütte.
    Am Abend saßen sie davor und bestaunten den Himmel und die Sterne, die hier viel heller und größer aussahen als zu Hause. Der Wind war umgeschlagen, wehte jetzt meerwärts und ließ die Palmwedel leise rascheln.
    Das Sams gähnte laut. »Wo sind wir hier eigentlich? Kannst du das am Stand der Sterne ablesen?«, fragte es.
    Herr Taschenbier betrachtete den Himmel, dann sagte er: »Als das in der Schule behandelt wurde, muss ich gerade gefehlt haben. Aber wenn es nach meinem Sonnenbrand geht, müssen wir sehr weit im Süden sein.« Er rieb sich die Nase, die besonders verbrannt war.
    »Im Süden? Sind wir vielleicht in der Südsee?«, sagte das Sams und hopste begeistert auf und ab.
    »Kann schon sein.«
    »In der Südsee singt man doch Südseelieder.« Das Sams summte vor sich hin. »Ich werde dir gleich eins vorsingen«, sagte es.
    »Aber bitte nur eins! Mehr kann ich vor dem Schlafengehen nicht aushalten.«
    »Dann aber ein besonders schönes«, sagte das Sams und begann:
    »Wenn ich in die Nordsee schau,
    wird es mir sofort sehr flau.«
    »Ich denke, du willst ein Südseelied singen?«, fragte Herr Taschenbier erstaunt.
    »Das wird auch eins. Das war die Einleitung. Wenn man etwas loben will, muss man in der Einleitung erst erzählen, wie schlecht alles andere ist, dann lobt das Lob besser.«
    »Na, dann lobe mal«, sagte Herr Taschenbier.
    Und das Sams fing noch einmal an:
    »Wenn ich in die Nordsee schau,
    wird es mir sofort sehr flau.
    Wenn ich in die Ostsee seh,
    tut das meinen Augen weh.
    Den nordpazifischen Ozean,
    den schau ich mir erst gar nicht an.
    Der Kanal
    ist mir zu schmal.
    Das Mittelmeer
    gibt nicht viel her.
    Und der Atlantik
    macht mich ganz grantig.
    Den richtig gemütlichen,
    durch und durch südlichen,
    nasenhautrötenden,
    letzten-Nerv-tötenden
    Urlaubersonnenbrand
    gibt es nur wo?
    Gibt es nur wo?
    Den gibt’s nur am Südseestrand!«
    »Drum, wenn ich auf ’ner See steh, dann einzig auf der Südsee, auch wenn ich jetzt ins Bett geh ...«, reimte Herr Taschenbier. Er reckte sich, gähnte und kroch in die Hütte. Nach diesem Tag war er wirklich müde.
    Das Sams folgte ihm, und gleich darauf waren beide eingeschlafen.

5. KAPITEL
    Das Sams in Gefahr
    Es hupte und tutete. Im Halbschlaf murmelte Herr Taschenbier: »Lass den Lärm! Frau
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