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Am Samstag kam das Sams zurück

Am Samstag kam das Sams zurück

Titel: Am Samstag kam das Sams zurück
Autoren: P Maar
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ausschalten! Schnell, schnell!«, schrie das Sams.
    Herr Mon langte mit seiner freien Hand um die Maschine herum und stellte den Hebel auf AUS. Das Sams wies aufgeregt auf das blaue Lämpchen oben an der Maschine, das jetzt immer schneller blinkte.
    »Zu spät! Das blaue Licht!«, rief es verzweifelt. »Jetzt kämpfen die beiden Wünsche gegeneinander. Entweder ist die Maschine stärker oder ich. Das wird für den Schwächeren schlimm ausgehen, ganz schlimm!«
    »Aber warum denn? Was ist eigentlich los?«, rief Herr Taschenbier aufgeregt. Jetzt, nachdem die Maschine abgeschaltet war, blieben er und das Sams im Zimmer, ohne dass sie festgehalten wurden.
    »Zwei Wünsche gleichzeitig!«, murmelte das Sams matt. »Zwei Wünsche, die sich ausschließen: Wir können nicht gleichzeitig vor der Haustür und im Zimmer sein. – Ich muss mich setzen, mir wird ganz schlecht.«
    Herr Taschenbier war ganz außer sich. »Um Himmels willen«, stammelte er, nahm das Sams und ließ es sanft in einen Sessel gleiten. »Brauchst du eine Medizin? Kann ich dir helfen?«
    »Ein kaltes Tuch auf die Stirn«, ächzte das Sams. »Mir ist so fürchterlich heiß!«
    »Es hat bestimmt hohes Fieber!«, rief Herr Taschenbier. »Es ist wirklich ganz heiß.«
    »Die Maschine wird jetzt auch heiß!«, rief Herr Mon und deutete auf die Wunschmaschine. Einige Drähte fingen an zu glühen, Lämpchen leuchteten grell auf und brannten durch, aus dem Gehäuse stieg dunkler Qualm.
    »Lass doch die dumme Maschine!«, schrie Herr Taschenbier. Die Maschine war ihm jetzt ganz unwichtig, wichtig war nur das Sams. »Bring mir einen feuchten Lappen! Siehst du nicht, dass das Sams krank ist?«

    »Einen feuchten Lappen? Ja, den hol ich sofort!«, sagte Herr Mon aufgeregt und war im Nu mit einem nassen Handtuch zurück.
    Als Herr Taschenbier es dem Sams auf die Stirn legte, fing das Handtuch an zu dampfen. Und im selben Augenblick fing auch die Maschine an zu zischen, es knallte in ihrem Innern, das blaue Licht flackerte und erlosch.
    »Gewonnen! Die Maschine ist durchgebrannt!«, murmelte das Sams mit einem Seufzer der Erleichterung und wurde ohnmächtig.
    »Es ist bewusstlos! Was sollen wir tun?«, rief Herr Taschenbier Herrn Mon zu. »Wir müssen gleich einen Arzt holen.« Er nahm das Sams vorsichtig in die Arme, hob es aus dem Sessel und legte es auf sein Bett.
    Herr Mon war anderer Meinung. »Ist es nicht besser, wir fahren das Sams in meinem Auto ins Krankenhaus? Ja, das ist besser«, sagte er. Unschlüssig standen beide neben dem Bett und schauten zum Sams hinunter. Es bewegte sich ein bisschen und murmelte vor sich hin.
    »Es ist nicht mehr ohnmächtig. Es redet schon wieder«, sagte Herr Taschenbier erleichtert. Er beugte sich zum Sams und fragte: »Wie geht’s dir denn? Hast du Schmerzen? Sollen wir einen Arzt holen? Oder dich ins Auto packen und ins Krankenhaus fahren?«
    Das Sams flüsterte Herrn Taschenbier eine Antwort zu.
    »Ich glaube, das Schlimmste ist überstanden. Es macht schon wieder dumme Witze«, sagte Herr Taschenbier zu Herrn Mon.
    »Wieso? Was hat es denn gesagt?«, fragte Herr Mon.
    »Es hat gesagt: ›Am besten, ihr packt das Krankenhaus und fahrt den Arzt ins Auto.‹ – Was machen wir denn nur?«
    Das Sams hob den Kopf. »Nichts macht ihr«, sagte es schon so laut, dass es auch Herr Mon verstehen konnte. »Die Maschine ist kaputt, und ich bin ganz, ganz müde. Ich muss lange schlafen, das ist alles. Gute Nacht!« Es drehte sich zur Seite und schlief auf der Stelle ein.
    Herr Taschenbier beugte sich über das Sams.
    »Es atmet ganz tief und gleichmäßig«, sagte er leise zu Herrn Mon. »Ich glaube, es braucht wirklich keinen Arzt. Wir lassen es schlafen.«
    Die beiden setzten sich an den Tisch, schauten dem Sams beim Schlafen zu und unterhielten sich flüsternd.
    »Verstehst du eigentlich, was passiert ist?«, fragte Herr Taschenbier. »Das Sams hat von zwei Wünschen geredet. Aber ich habe doch nur einen Wunsch ausgesprochen.«
    »Ach, du auch?«, flüsterte Herr Mon. »Wie konntest du wünschen, du hattest doch gar keine Wunschmaschine?«
    Herr Taschenbier starrte ihn an.
    »Was heißt hier auch ? Hast du etwa an meiner Wunschmaschine herumgewünscht?«, fragte er.
    »Ob ich gewünscht habe? Ja, das habe ich. Ich habe euch beide vor die Haustür gewünscht.«
    Jetzt wurde Herr Taschenbier laut. »Bist du wahnsinnig? Du kannst dich doch nicht einfach vor die Maschine stellen und draufloswünschen. Jetzt begreife ich langsam: Ich
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