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Am Samstag kam das Sams zurück

Am Samstag kam das Sams zurück

Titel: Am Samstag kam das Sams zurück
Autoren: P Maar
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anderes«, sagte Herr Taschenbier. Er machte eine Pause. »Es hängt mit dir zusammen. Musst du eigentlich am nächsten Samstag wieder weggehen?«
    »Klar«, sagte das Sams. »Samse kommen am Samstag und gehen am Samstag. Das weißt du doch.«
    Herr Taschenbier seufzte. »Ich hätte meinen Wunsch gleich am ersten Tag sagen sollen. Aber ich wollte damit bis zum Samstag warten – und jetzt ist es zu spät. Die Maschine ist kaputt und nicht mehr zu reparieren.«
    »Wieso nicht?«, fragte das Sams. »Hast du es schon versucht?«
    »Wäre das denn möglich?«, sagte Herr Taschenbier hoffnungsvoll. »Ich verstehe ja nichts von Maschinen. Meinst du, dass du sie vielleicht reparieren könntest?«
    »Ich kann es ja mal versuchen«, meinte das Sams. »So gut wie vorher wird sie nie mehr gehen! Große Wünsche kann sie bestimmt nicht mehr erfüllen. Aber vielleicht kleine! Du musst nur verschiedene Sachen besorgen: eine dreimal gedrehte Drahtsaite, zweieinhalb Zentimeter Zinkdraht, Schraubenzieher, Schrauben und mindestens zwei Senfgurken.«
    »Senfgurken? Arbeitet die Maschine mit Gurkenkraft?«, fragte Herr Taschenbier verblüfft.
    »Nein, ich«, sagte das Sams. »Die brauche ich, weil mich Wunschmaschinenreparaturarbeiten ziemlich hungrig machen.«
    »Hast du denn schon mal eine Wunschmaschine repariert?«
    »Nein, noch nie!«
    »Woher weißt du dann, dass dich eine Wunschmaschinenreparatur hungrig macht?«
    »Weil ich immer Hunger habe.« Das Sams rieb sich seinen Bauch. »Jetzt zum Beispiel könnte ich ein schönes Frühstück vertragen.«
    Herr Taschenbier stand auf. »Du hast recht«, sagte er. »Wir wollen uns von einer kaputten Wunschmaschine nicht das Frühstück vermiesen lassen. Jetzt wird gefrühstückt!«
    Nach dem Frühstück schaute sich das Sams die Maschine erst einmal ganz genau an. Es klopfte am Gehäuse, kippte die Maschine ein bisschen, um daruntergucken zu können, und stieg auf den Tisch, um sie von oben zu untersuchen.
    Je länger es die Maschine betrachtete, desto länger wurde sein Gesicht.
    Und je länger Herr Taschenbier dem Sams dabei zuschaute, desto sorgenvoller sah er aus.
    Schließlich stieg das Sams vom Tisch und setzte sich auf den Stuhl. »Es sieht schlimm aus. Viel schlimmer, als ich dachte«, sagte es niedergeschlagen. »Da kann eine dreimal gedrehte Drahtsaite auch nicht mehr helfen. Ich weiß gar nicht, was man da machen könnte. – Hast du eine lange Leitung?«
    »Lange Leitung? Wie meinst du das?«, fragte Herr Taschenbier.
    Das Sams stieg wieder auf den Tisch, zeigte auf eine Ecke der Maschine und sagte: »Ich brauche eine lange Leitung von dieser Ecke zur anderen. Sie müsste allerdings aus Ixqua-Draht sein, Ypsilonqua-Draht wäre viel zu kurz.«
    »Hast du denn so einen Draht?«, fragte Herr Taschenbier. »Nein, aber ich könnte ihn vielleicht besorgen«, sagte das Sams langsam und überlegte eine Weile. Dann sprang es vom Tisch, kletterte aus dem Fenster und rief: »Ich hole ihn!«
    Gleich darauf war es verschwunden.
    Herr Taschenbier wartete geduldig neben der Maschine. Am späten Nachmittag, als es schon dämmrig wurde, hörte er endlich das Sams rufen und half ihm durchs Fenster. »Hast du Erfolg gehabt?«, fragte Herr Taschenbier gespannt.
    Das Sams nickte fröhlich. »Und ob!«, rief es. »Hier: einen ganz langen Ixqua-Draht für unseren Apparat. Sogar ein ganz besonders gutes Fabrikat. Mann, Papa, hast du was gemerkt?!«

    »Was denn? Ist etwas mit dem Draht?«, fragte Herr Taschenbier. »Was soll ich denn merken?« »Na, dass ich wieder einmal gereimt habe!«, sagte das Sams stolz. »Manche mühen sich tagelang ab, um einen Reim zu finden. Und ich reime sogar aus Versehen. Wenn ich gar nicht will!« Es schaute Herrn Taschenbier verblüfft an. »Hast du es denn gar nicht gemerkt: Ixqua-Draht, Apparat, Fabrikat. Ich hab richtig Lust, gleich weiterzumachen:
    Ein guter Ixqua-Draht
    ist für den Apparat
    besser als Spinat
    von achtundsechzig Grad.
    Das ist er in der Tat.«
    »Hättest du nicht vielleicht auch Lust, gleich an der Maschine weiterzumachen?«, fragte Herr Taschenbier ungeduldig. »Das Gedicht ist ja sehr schön, aber ich kann es gar nicht richtig würdigen, ich bin viel zu gespannt!«
    »So so, gespannt«, sagte das Sams. »Dann werde ich wohl den Draht spannen müssen, damit deine Spannung nachlässt. Am besten, ich mache beides gleichzeitig: reimen und reparieren!«
    Es stieg auf den Tisch, fing an, die Außenwand der Maschine abzuschrauben, und sang dabei:
    »Er
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