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Am Samstag kam das Sams zurück

Am Samstag kam das Sams zurück

Titel: Am Samstag kam das Sams zurück
Autoren: P Maar
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Rotkohl wird gleich schimpfen.«
    »Das bin nicht ich«, sagte das Sams neben ihm.
    Herr Taschenbier richtete sich auf. »Wie kommt der Sand in mein Bett? Was hast du da schon wieder angestellt?«, fragte er noch ganz schlaftrunken.
    Das Sams lachte.
    Jetzt war Herr Taschenbier aber wach. Er lachte auch. »Ach so, wir sind ja auf einer Insel«, sagte er. »Aber wer macht da solchen Lärm? Ich denke, es ist eine einsame Insel!«
    Sie krochen aus ihrer Hütte und schauten sich um. Vor der Brandung ankerte ein Dampfer. Zwei Motorboote näherten sich langsam dem Strand.
    »Wir bekommen Besuch! Was sollen wir machen?«, sagte Herr Taschenbier.
    »Gar nichts«, meinte das Sams. »Abwarten, was geschieht.« Und das taten sie auch.
    Nachdem sie sich ein paar Früchte aus dem Urwald geholt hatten, frühstückten sie gemütlich. Nach dem Frühstück gingen sie schwimmen und beschlossen dann, im Schatten der Palmen auszuruhen und ein bisschen zu dösen. Die beiden Boote waren inzwischen hinter einer Landzunge verschwunden.
    Etwa zur gleichen Zeit klingelte es bei Frau Rotkohl an der Tür.
    Frau Rotkohl öffnete. Herr Mon stand davor, mit einem Blumenstrauß in der Hand.
    »Ich hatte heute Morgen in der Stadt zu tun«, erklärte er ein bisschen verlegen. »Ich musste nämlich aufs Finanzamt wegen der Hundesteuer. Und da dachte ich: Soll ich nicht einmal bei meinem Freund Taschenbier vorbeischauen? Ja, das sollte ich. Und da bin ich.«
    »Herr Taschenbier wird sich aber über die schönen Blumen freuen«, sagte Frau Rotkohl.
    »Die sind – also, eigentlich sind die ja für Sie gedacht«, sagte Herr Mon artig und überreichte ihr den Strauß. »Sind die nicht schön? Ja, das sind sie. Und dabei gar nicht teuer.«
    »So eine Überraschung«, sagte Frau Rotkohl und wurde rot. »Sie wissen ja, wo sein Zimmer ist, gehen Sie nur hinein. Ich weiß allerdings nicht, ob er schon wach ist. Ich habe ihn heute Morgen noch nicht gehört. Obwohl ich natürlich nie lausche. Aber diesen Robinson hört man ja meistens durch alle Wände.«
    Frau Rotkohl blieb neben ihm stehen, als Herr Mon klopfte. Keine Antwort. Herr Mon klopfte noch einmal. Wieder keine Antwort.
    »Er hat wohl einen besonders tiefen Schlaf, ja, das hat er«, sagte Herr Mon.
    »Sie können mir ja Gesellschaft leisten, bis er aufgestanden ist«, schlug Frau Rotkohl vor.
    »Gesellschaft? Ja, das könnte ich«, sagte Herr Mon. »Und wenn Sie mir ein Tässchen Kaffee anbieten, sage ich nicht nein!«
    »Schau mal Papa, was da kommt!«, flüsterte das Sams und rüttelte Herrn Taschenbier an der Schulter. »Vielleicht hätten wir uns lieber im Urwald verstecken sollen.«
    Herr Taschenbier fuhr hoch und schaute in die Richtung, in die das Sams zeigte. Um die nächste Strandbiegung kam eine Touristengruppe. Die meisten trugen knielange Hosen und bunte Hemden und hatten dunkle Sonnenbrillen auf. Die Frauen trugen Strohhüte, die Männer rote Mützen mit breitem weißem Schirm. Auf der Mütze stand ›Südsee-Abenteuer-Tours‹. An der Spitze marschierte ein Mann in Tropenuniform, ein Megafon in der Hand.
    Jetzt drehte sich der Mann zu den Touristen um und sagte durch das Megafon: »Meine Damen und Herren, ich darf Sie bitten dicht zusammenzubleiben. Hier an diesem unberührten Südseestrand wartet jetzt ein einzigartiges Südseemittagessen auf uns. Ich darf Sie bitten, sich im Schatten der Palmen niederzulassen und den einzigartigen Blick zu genießen. Die Reiseleitung wird gleich die mitgebrachten Essensportionen in der praktischen Vakuum-Packung verteilen. Zum Öffnen müssen Sie die Plastikfolie am Pfeil nach rechts ...«
    Verblüfft verstummte er. Er hatte Herrn Taschenbier und das Sams entdeckt. Er starrte die beiden an und kam neugierig näher, hinter ihm die Urlauber.
    »Wo kommen Sie denn her?«, fragte der Reiseleiter. »Sind Sie von einer anderen Reisegesellschaft?«
    »Nein, wir sind ganz allein hergekommen«, antwortete das Sams stolz.
    »Und wer sind Sie?«
    »Das ist Papa Taschenbier, und ich heiße Robinson«, erklärte das Sams.
    »Robinson? Heißt das, dass du ein Robinson bist? Lebt ihr hier ganz allein auf der Insel? Und seit wann? Habt ihr Schiffbruch erlitten? Wo ist denn euer Boot?«, fragten die Leute durcheinander. Einer richtete seine Kamera auf die beiden und begann zu filmen. Sofort fingen alle anderen auch an, Herrn Taschenbier und das Sams zu filmen und zu fotografieren.
    »Wir haben doch gar kein Boot ... wir ... « Herr Taschenbier wurde ganz verlegen, er
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