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Am Ende siegt die Liebe

Am Ende siegt die Liebe

Titel: Am Ende siegt die Liebe
Autoren: Maren Simonis
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den Pagen. Ich...« Sie schüttelte den Kopf. »Genauso haben Sie sich auch benommen, Herr Lange. Eigen tlich sollte ich böse sein.«
    »Dazu hätten Sie auch allen Grund.« Er bot ihr die Hand. »Darf ich Sie zur Entschädigung zum Abendessen einladen?«
    So gern Carola seine Einladung angenommen hätte, sie befürchtete, daß eine Einladung die nächste nach sich ziehen würde, und sie hatte nicht vor, ihre Freiheit aufzugeben. Sie hatte sich zu lange nach anderen Menschen richten müssen, als sich erneut in irgendeine Abhängigkeit zu begeben.
    »Tut mir leid, ich bin heute abend bei Freunden eingeladen«, erw iderte sie.
    Michael hob bedauernd die Schultern. Er war nicht ganz sicher, ob sie ihm die Wahrheit sagte. »Sie haben Freunde in Rottach-Egern?«
    Unwillkürlich senkte Carola den Blick. Es war ihr noch nie leichtgefallen, jemanden anzuschwindeln. »Ja, sie verbringen hier auch ihren Urlaub.«
    »In diesem Fall muß ich natürlich passen«, meinte Michael b edauernd. »Nun, aufgeschoben ist nicht aufgehoben.« Er schaute sich im Zimmer um. »Ich hoffe, es ist alles zu Ihrer Zufriedenheit. Sollten Sie noch einen Wunsch haben, können Sie sich jederzeit an mich wenden.«
    »Das werde ich gern tun«, versprach sie.
    Der junge Hotelier zögerte noch einen Augenblick, bevor er sich der Tür zuwandte. »Einen angenehmen Aufenthalt, Frau Bender«, wünschte er und ging mit einem Gruß hinaus.
    Carola hatte plötzlich das Gefühl, einen schweren Fehler g emacht zu haben. Sie konnte sich durchaus vorstellen, wie nett ein Abend in der Gesellschaft von Michael Lange gewesen wäre. Sie fühlte, daß man ihm vertrauen durfte. Nun war es zu spät. Sie konnte ihm nicht sagen, daß sie es sich anders überlegt hatte. Es würde ihr sogar nichts anderes übrigbleiben, als den Abend außerhalb des Hotels zu verbringen.
    Das kommt davon, dachte sie resignierend und begann, ihren Koffer auszupacken.
     
    * * *
    Dr. Marc Schumann nahm einen Tennisball aus seiner Hosentasche und warf ihn weit ins Gras hinein. »Los, Franzl, bring' mir das Bällchen«, forderte er seinen Hund auf.
    Franzl ließ sich das nicht zweimal sagen. Kläffend jagte er dem Ball nach. Als er ihn nicht gleich fand, zerteilte er schnüffelnd das Gras. Seine Rute wippte dabei lustig auf und ab. Dann hatte er den Ball gefunden. Er nahm ihn auf, warf ihn in die Luft und fing ihn wieder mit der Schnauze.
    »Braver Hund«, lobte Marc und streckte die Hand aus.
    Franzl rannte zu ihm zurück und legte ihm den Ball zu Füßen, doch statt darauf zu warten, daß das Spiel weiterging, jagte er am Wasser entlang zu einer Bank, die etwas verborgen hinter hohen Büschen stand.
    »Franzl!« rief der Arzt. Im selben Moment bellte der Hund freudig auf. »Franzl!«
    Franzl dachte nicht daran, zu seinem Herrchen zurückzuke hren. Er hatte die Ohren auf Durchzug gestellt. Ausgiebig ließ er sich von Franziska kraulen, während er den Kopf an ihre Beine drückte.
    Marc hatte die Bank erreicht. »Guten Morgen, Franziska«, grüßte er überrascht, als er die junge Krankengymnastin sah. »Was tust du denn schon hier?« Er setzte sich neben sie auf die Bank. »Hast du Ärger g ehabt?«
    Franziska nickte.
    »Dein Vater?«
    Sie nahm ihren Block aus der Tasche. »Paul hat mich vorg estern gefragt, ob ich mit ihm tanzen gehe. Ich wollte nicht. Seitdem gleicht die Laune meines Vaters einem sibirischen Winter.«
    »Ich bin überzeugt, daß er es nicht so meint, Franziska.« Marc nahm ihre Hand. »Hab ein bißchen Geduld mit ihm. Es ist nicht leicht für ihn, an den Rollstuhl gefesselt zu sein. Dein Vater hat sich niemals Ruhe gegönnt. Er mußte immer etwas zu tun haben. Nun hat er viel zuviel Zeit zum Nachdenken.«
    Die junge Frau seufzte leise. Franzl sah sie erstaunt an, dann stieß er mit der Schnauze nach ihrem Knie. Sie tätschelte ihn liebevoll. »Du weißt ja, daß er in Paul seinen zukünftigen Schwiegersohn gesehen hat«, schrieb sie. »Ich muß eine ziemliche Enttäuschung für ihn sein. Nicht nur, daß ich nicht sprechen kann, ich mußte Krankengymnastin lernen, und nun lehne ich auch noch seinen Wunschschwiegersohn ab.« Sie verzog das Gesicht. »Du mußt zugeben, mein Vater hat mit mir nicht gerade das große Los gezogen.« In ihren Augen glänzten Tränen.
    Marc legte spontan den Arm um ihre Schultern. Er spürte, wie sich die junge Frau sekundenlang an ihn schmiegte. Es war nicht leicht für ihn, da er wußte, daß sie ihn liebte. Manchmal kam es ihm vor, als würde er in
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