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Am Ende siegt die Liebe

Am Ende siegt die Liebe

Titel: Am Ende siegt die Liebe
Autoren: Maren Simonis
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Teller mit Omelette vor Marc auf den Tisch. »Guten Appetit«, wünschte sie.
    »Danke.«
    Sie gab etwas Fett in die Pfanne und wartete, bis es geschmo lzen war, bevor sie das nächste Omelette briet. »Ob seine Eltern schon Bescheid wissen?«
    »Frau Flechner wollte ihre Eltern heute morgen anrufen. Sie meinte, nachdem Rainer aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht war, daß es nicht nötig sei, ihnen den Schlaf zu nehmen«, antwortete der Arzt. »Ich nehme an, daß sie ihre Eltern inzwischen verstä ndigt hat und sie bereits auf dem Weg nach Tegernsee sind.«
    »Vermutlich werdet ihr euch alle im Krankenhaus treffen«, sagte Katharina. »Ein Glück, daß ich gestern gebacken habe. Da kannst du den beiden Patienten ein paar Kokosmakronen mitbri ngen.«
    »Für Herrn Eschen dürften Kokosmakronen nicht das geei gnete sein.«
    »Einmal ist keinmal«, behauptete Katharina resolut. »Es wird ihm bestimmt nichts schaden, wenn er heute mal seine Diät ve rgißt und ein paar Makronen ißt.«
     
    * * *
    Stefan stimmte Katharina darin durchaus zu. Obwohl er sich d agegen gesträubt hatte, hatte Dr. Schumann darauf bestanden, daß er bis zum Montag zur Beobachtung im Krankenhaus blieb. Durch den Staub hatte sich der junge Mann eine Atemwegsinfektion zugezogen, so daß seine Stimme nach wie vor etwas heiser klang.
    »Danielas Eltern sind vor ein paar Minuten gekommen«, sagte er zu Marc. »Meine Freundin war gerade bei mir. Eine Schwester hat es uns gesagt.«
    »Dann werden alle auf der Kinderstation sein«, vermutete der Arzt. »Ich schaue später noch einmal nach Ihnen, Herr Eschen. Jetzt muß ich erst einmal mit Rainers Eltern sprechen.«
    »Sagen Sie bitte Daniela, daß ich sie vermisse.«
    »Werde ich ihr ausrichten.« Marc drückte Stefans Hand und verließ das Krankenzimmer.
    Die Kinderstation lag in einem anderen Stock. Auf dem Weg dorthin begegnete ihm ein Kollege aus der Zeit, in der er selbst noch an diesem Krankenhaus gearbeitet hatte. Sie wec hselten ein paar Worte miteinander und Marc erzählte ihm, was ihn hierher führte.
    »Schade, daß der Bub den angeblichen Schatz nicht gefunden hat«, meinte sein Kollege, »dann hätte die liebe Seele Ruhe und die Mühle würde nicht mehr so einen Anreiz für die Kinder bi lden.«
    »Das fragt sich noch«, erwiderte Dr. Schumann. »Vermutlich würden sie glauben, wo ein Schatz ist, könnte durchaus noch ein weiterer sein.«
    »Darin magst du allerdings recht haben«, sagte sein Kollege und verabschiedete sich.
    Die Tür zu Rainers Zimmer stand halb offen. Der Arzt hörte, wie der Bub gerade von seinem Abenteuer berichtete. Er klopfte. »Darf ich eintreten?« fra gte er.
    »Ja, kommen Sie nur rein, Herr Doktor«, forderte ihn Jochen Flechner auf. Er ging Marc entgegen und ergriff dessen Hände. »Wie gut, daß Sie auf dem Wielandhof zu tun hatten, als mein Sohn Hilfe brauchte.«
    »Wenn Sie einem danken müssen, dann Herrn Eschen«, erwiderte Marc ernst. »Er ist bei Ihrem Sohn geblieben und hätte fast sein Leben verloren. Die beiden hatten Glück, daß die Decke über ihnen noch gehalten hat und nur der Eingang zu diesem Gewölbe verschüttet worden ist.«
    »Ich weiß, wieviel wir ihm zu verdanken haben«, sagte Dani elas Vater. Er wandte sich Rainer zu. »Warte nur, bis du wieder gesund bist, Bursche, dann werden Mama und ich dir noch gehörig die Leviten lesen.«
    »Und glaube nicht, daß du noch einmal ohne Aufsicht das Haus verlassen darfst«, drohte Karin Flechner. »Wir werden dich auch jeden Tag zur Schule bringen und wieder abholen, damit du keine Gelegenheit mehr hast, eigene Wege zu gehen.«
    Rainer starrte sie entsetzt an. Er war sich nicht sicher, ob seine Mutter nur scherzte. »Das ist Kindesmißhandlung«, beschwerte er sich. »Herr Doktor, dürfen meine Eltern das überhaupt? Es gibt doch ein Jugendamt. Wenn ich...«
    »Ich werde beim Jugendamt aussagen, daß man dich am besten in Eisen legt, damit du nichts mehr anstellen kannst«, scherzte Dr. Schumann.
    Daniela verließ leise das Zimmer. Sie wollte noch ein bißchen mit ihrem Freund allein sein, bevor ihre Eltern Stefan aufsuchten. Während der vergangenen Nacht hatte sie kaum geschlafen. Jedesmal, wenn sie es versucht hatte, hatte sie wieder die Mühle vor sich gesehen und war mit Stefan durch die Mauerbresche geklettert.
    »Na, wie sieht es aus?« fragte er, als sie sich zu ihm aufs Bett setzte. »Lassen deine Eltern Gnade vor Recht ergehen, oder sind sie bereits dabei, deinem Bruder den Hosenboden
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