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Am Ende siegt die Liebe

Am Ende siegt die Liebe

Titel: Am Ende siegt die Liebe
Autoren: Maren Simonis
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würde.
    »Mach dir um uns keine Sorgen. Wir werden es schon schaffen«, meinte Stefan heiser. Er hatte beim Einsturz der Decke so viel Staub geschluckt, daß seine Stimmbänder in Mitleidenschaft gezogen waren.
    Es dauerte nur noch ein paar Minuten, bis die ersten Helfer eintrafen. Mit vereinten Kräften schafften sie es, den verschütteten Eingang des Gewölbes freizulegen, ohne daß ein weiteres Stück der Decke herunterkam.
    Stefan trank gierig das Wasser, das ihm einer der Helfer reichte, dann fiel er in Danielas Arme.
    »Kommen Sie mit nach oben«, forderte ihn ein San itäter auf.
    »Nein, ich warte hier unten, bis wir wissen, was mit Rainer ist«, widersprach der Lehrer. »Mir geht es ganz gut. Ich fühle mich nur etwas schwach auf den Beinen.«
    Dr. Schumann kniete neben Rainer und untersuchte ihn, soweit er konnte. Es sah nicht aus, als hätte der Junge viel Blut verloren, und er schien auch nicht unter Schock zu stehen. Vermutlich war er vor Schmerzen bewußtlos geworden. Dennoch legte er ihm eine Infusion, um seinen Kreislauf zu unterstützten.
    Es war nicht leicht, Rainers Beine zu befreien, doch als sie es endlich geschafft hatten, konnten alle erleichtert aufatmen. Die Beine des Buben waren zwar eingeklemmt gewesen, aber ein di cker Balken hatte sie davor bewahrt, von den schweren Deckentrümmern zermalmt zu werden.
    »Er muß einen Schutzengel gehabt haben«, meinte Dr. Sch umann, nachdem er den Jungen versorgt hatte. »Sein rechtes Bein ist mehrfach gebrochen, aber sonst ist er wirklich mit einem blauen Auge davongekommen.«
    Die Sanitäter trugen den Buben auf der Trage nach oben. I nzwischen hatte man die Eingangstür der Mühle aufgebrochen, so daß es einfach war, Rainer nach draußen zum Krankenwagen zu bringen.
    »Ich fahre mit«, sagte Daniela.
    »Ich auch«, meinte Stefan.
    Marc legte eine Hand auf seine Schulter. »Ihnen wird ohnehin nichts anderes übrigbleiben, Herr Eschen. Ich bestehe darauf, daß Sie im Krankenhaus gründlich untersucht werden. Sie wissen, daß Sie sehr vorsichtig sein müssen.« Er trat an den Krankenwagen und sagte dem Fahrer, daß er losfahren konnte. »Sie steigen bei mir ein«, wandte er sich an die jungen Leute.
    Daniela hatte sich inzwischen bei den Helfern bedankt. »Ich melde mich morgen«, sagte sie zu Klaus Wieland.
    »Schon gut, Frau Flechner.« Der Bauer machte sich mit den anderen daran, den Eingang der Mühle wieder zu verrammeln.
    Die jungen Leute nahmen auf dem Rücksitz von Erics Wagen Platz. Daniela schmiegte den Kopf an die Schulter ihres Freundes. Sie fühlte sich wie zerschlagen. Plötzlich merkte sie, das Tränen über ihr Gesicht rannen.
    Stefan tupfte sie ihr mit einem Papiertuch fort. »Jetzt ist ja alles vorbei«, meinte er zärtlich.
    »Ich bin so froh, daß du bei Rainer geblieben bist.«
    »Leider konnte ich ihm nicht helfen.«
    Dr. Schumann mischte sich ein. »Rainer hat ganz bestimmt Ihre Anwesenheit gespürt, Herr Eschen. Sie sollten nicht unterschätzen, was Sie für den Jungen getan haben.«
    »Hoffentlich macht mein Bruder in Zukunft einen großen B ogen um die Mühle«, sagte Daniela. »Seinen Schutzengel hat er heute reichlich strapaziert.«
    »Nicht nur seinen«, wandte Stefan ein. »So wie ich das sehe, hat ein ganzes Regiment von Schutzengeln Überstunden machen müssen.«
    »Das kann man allerdings sagen«, bestätigte Marc und bog zum Krankenhaus ab.
     
    * * *
    Katharina Wittenberg stand in der Küche und brühte Kaffee auf, als Dr. Schumann am Sonntagmorgen hinunterkam. Obwohl er bereits geduscht hatte, wirkte er noch reichlich verschlafen. »G uten Morgen«, grüßte er. »Ein Kaffee wäre genau das richtige, um meine Lebensgeister wieder zu wecken.« Er beugte sich zu Franzl hinunter, der ihn schwanzwedelnd umtänzelte. »Nein, jetzt gehen wir noch nicht Gassi, mein Alter. Laß mich erst etwas zu mir kommen.«
    Die Haushälterin schenkte Kaffee ein. »Setz dich schon mal an den Tisch, Marc«, sagte sie. »Das Frü hstück ist gleich fertig.«
    »Was gibt es denn?«
    »Omelette.« Sie stellte eine Pfanne auf den Herd. »Ich hatte noch nicht mit dir gerechnet, weil ich dachte, du würdest heute mal ausschlafen. Verdient hättest du es. Außerdem ist heute Sonntag.«
    »Ich konnte nicht mehr schlafen«, erwiderte er. »Ich will nac hher gleich ins Krankenhaus fahren und nach Rainer sehen. Auch wenn der Bursche großes Glück gehabt hat, möchte ich mich selbst davon überzeugen, daß es ihm gutgeht.«
    Katharina stellte einen
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