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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit
Autoren: Jeffrey Carver
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Bewusstseins dar. Hast du dich nie gewundert, warum er deine Sicht der Dinge immer so gut verstand?«
    Legroeder wurde rot. »Soll das heißen …« – hastig spähte er in die Runde und senkte die Stimme –, »auch als wir uns liebten …«
    »Nein, mein Schatz, da nicht. Es hätte ihn vielleicht interessiert, zuzuschauen – aber nein. Ich bin eine selbstständige Person, Legroeder, nicht irgendein Hybrid. Und was YZ/I angeht – das ist eine andere Geschichte.«
    Er starrte sie an. »Ich will nicht mit dir streiten. Welche Tricks hat er noch für mich auf Lager? Oder sollte ich besser fragen, hältst du für mich parat?«
    Tracy-Ace lächelte. »Touche.«
    Er hob die Augenbrauen.
    »Keine Tricks«, sicherte sie ihm zu. »Aber für mich gibt es hier viel zu tun. Wenn die ehemaligen Gefangenen auf Faber Eridani eintrudeln, wird auf Carlotta gewaltig Druck ausgeübt, um unserem Beispiel zu folgen – besonders wenn sie vermutet, dass wir von unseren guten Beziehungen mit den Zentristen-Welten profitieren. Sollte sie aber argwöhnen, dass wir sie hintergehen, und sie schafft es, den Rest der Republik von ihrer Meinung zu überzeugen, kann alles Mögliche passieren.« Sie drehte sich um und betrachtete den gewölbten Horizont des Planeten. »Bei Gott, Legroeder, ich versuche dafür zu sorgen, dass alles gut geht. Verdammt will ich sein, wenn ich versage.«
    In ihrer Stimme schwang eine Kraft mit, die er bewunderte und liebte.
    Arm in Arm schlenderten sie zum anderen Ende des Aussichtsdecks, wo der Blick in die dunklen Tiefen des Weltraums schweifte. Eine Weile standen sie dort und blickten in das unendliche Meer aus glitzernden Sternen. »Im Außenposten Ivan gibt es noch jede Menge Arbeit, ehe die erste Flotte zur Wiege der Sterne aufbrechen kann«, murmelte Tracy-Ace. »Irgendwann werde ich dorthin zurückkehren müssen, um mich ihnen anzuschließen. Aber vorerst ist mein Platz hier, denke ich.« Ein paar Herztakte lang schaute sie Legroeder in die Augen. »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Willst du mich haben? Möchtest du, dass ich bei dir bleibe?«
    Er lächelte und betrachtete die Sterne.
    »Legroeder?«
    Er drehte sich zu ihr um. »Was genau willst du von mir, Tracy – außer mich wohlbehalten bei den Narseil abzuliefern?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß nur, dass ich gern bei dir bin. Hast du immer noch Probleme mit der Polizei?«
    »Keine Ahnung. Harriet kümmert sich darum. Ich glaube, ich bin aus dem Schneider.«
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    Legroeder zog sie an sich. »Du hast mir geholfen, die Impris zurückzubringen. Mehr kann ich nicht verlangen.«
    Tracy-Aces Optimierer blitzten wie Juwelen. Sie schlang die Arme um seinen Hals. »Und was ist damit?«, flüsterte sie und küsste ihn. Es war ein langer, sehnsüchtiger Kuss, der seine Lippen kitzelte und sich bis in alle Ewigkeit auszudehnen schien. Er bildete sich ein, dass seine Implantate sich plötzlich regten und sich mit ihren vereinten; es kam ihm vor, als würden sie miteinander in einen Dialog treten, Stimmen hallten hin und her wie ein Echo in einem Canyon.
    ◊ … liebe dich … liebe dich … liebe dich … ◊
    Er hielt sie fest und dachte: Vielleicht kannst du doch etwas für mich tun …
    »Möchtest du mir nicht antworten?«
    Ein breites Grinsen überzog sein Gesicht, ehe er die Worte aussprach: »Entschuldige – ich dachte, ich hätte das bereits getan …« Und er küsste sie noch einmal, während draußen vor dem Aussichtsdeck die Sterne funkelten und lockten.
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