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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit
Autoren: Jeffrey Carver
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das Krankenhaus nicht lebend – oder in Freiheit – verlassen würden, wenn wir nicht unverzüglich eingriffen.« Tracy-Ace vollführte mit den Händen eine abbittende Geste. »Es tut mir Leid, dass man Sie wie eine Gefangene behandelte. Unsere Agenten waren angewiesen, Sie zu beschützen. Aber wie es sich herausstellte, wurden sie ihrer Aufgabe nicht gerecht. Beide haben für ihre Ineffizienz mit dem Leben bezahlt. Ich bin wirklich froh, dass Ihre Freunde kamen, um Sie zu befreien.« Mit einem Kopfnicken deutete sie auf Morgan.
    Einen Moment lang schien keiner zu wissen, was er sagen sollte, am wenigsten Legroeder. Maris schaute Tracy-Ace unsicher an. Die jüngsten Enthüllungen musste sie erst noch verdauen. Schließlich meinte Legroeder. »Maris, Tracy-Ace und ihre Leute haben mir mehr als einmal das Leben gerettet. Du darfst ihr ruhig glauben.«
    Maris starrte Tracy-Ace unverwandt an. Doch nach einer Weile nickte sie resolut. »Na schön. Da Sie eine Freundin von Legroeder sind, gehe ich davon aus, dass Sie mir die Wahrheit sagen.« Mit einem matten Grinsen wandte sie sich an Legroeder. »Du hast mir ja auch das Leben gerettet, oder?«
    Legroeder gestattete sich die Andeutung eines Lächelns.
    Tracy-Ace sog tief die Luft ein. »Dieses eine Mal waren wir Carlotta voraus. Aber missverstehen Sie mich bitte nicht – auch wenn North tot ist, so wimmelt es hier noch von Carlottas Agenten, und durch die Zerstörung von Norths Schiff haben sie es geschafft, sich von der Zentristischen Front zu distanzieren. Trotzdem bilden sie eine nicht zu unterschätzende Gruppe, die immer noch die Fäden zieht. Sie können eine Menge Ärger bereiten.«
    »Und wie sehen Ihre Pläne aus?«, fragte Harriet.
    Tracy-Ace spreizte die Hände. »Es stellt sich die Frage, was ich überhaupt unternehmen kann. Dies ist Ihre Welt, nicht die meine. Ich möchte gern helfen – aber das geht nur, wenn wir die Impris und Legroeder mitsamt seinen Implantaten in das Narseiller Rigging-Institut überführen.«
    »Würden Sie das den anderen in dieser Runde bitte erklären?«, forderte Harriet sie auf.
    Tracy-Ace sah Legroeder an, der einen Seufzer ausstieß. »Als die Narseil mich mit diesen Implantaten ausstatteten …« – er rieb sich die Schläfen –, »wusste ich nicht, dass diese Dinger die wichtigsten Daten in der Geschichte des Riggens aufzeichnen würden – um sie danach als Narseiller Staatsgeheimnis zu hüten.« (Ihr Halunken. Seid ihr immer noch da? Meldet euch, verflucht.) ◊ Wir warten auf die Freigabe-Codes. ◊
    Verblüfft schnappte Legroeder nach Luft. (Ihr hört also mit?)
    Keine Antwort.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte Tracy-Ace und legte den Kopf schräg, als hätte sie ein Echo aufgeschnappt.
    Legroeder nickte bedächtig. »Und diese Informationen befinden sich hier drin«, fuhr er fort, gegen die Implantate klopfend.
    Morgan und Maris starrten ihn an. »Welche Informationen?«, hakte Morgan nach.
    Legroeder schloss die Augen und erschauerte. »Als wir mit der Impris aus dem Underflux herausflogen, kartografierten meine Implantate die gesamte Umgebung. Dieses Netz aus Quantenrissen, das die ganze Galaxis, sogar die Raumzeit, durchzieht, ist das erstaunlichste, schönste aber auch gefährlichste Phänomen, das ich je erlebt habe.« Er öffnete die Augen. »Jede Welt, die die Technik des Riggens benutzt, jeder Rigger, muss davon erfahren.« Er atmete tief durch. »Und nur das Narseiller Rigging-Institut ist in der Lage, an die Daten zu gelangen.«
    Entgeistert sahen Morgan und Maris ihn an.
    »Also kommt es jetzt darauf an«, schlussfolgerte Harriet, die die politischen Implikationen bereits begriffen hatte, »Sie wohlbehalten ins Narseiller Rigging-Institut zu bringen – zusammen mit der Impris .«
    »Sehr richtig.«
    »Und hängt von einem Erfolg dieses Unterfangens der zukünftige Friede ab?«
    »Mit Sicherheit«, bestätigte Tracy-Ace leise. »Unser gemeinsamer Freund …« – sie bedachte Legroeder mit einem bedeutungsschweren Blick – »hat noch einen weiten Weg vor sich.« Sie zwinkerte ihm schalkhaft zu. »Nicht wahr, Liebling?«
    Legroeder brummelte etwas in seinen Bart und bemühte sich, die fragend hochgezogenen Augenbrauen der anderen zu ignorieren.

KAPITEL 42 – Ein neuer Anfang

    Es dauerte noch zwei Tage, bis man Tracy-Ace erlaubte, als Vertreterin des Außenpostens Ivan aufzutreten. Zwar warnte die Sondergesandte Clark, dass man so schnell nicht mit einer förmlichen Antwort der Regierung rechnen
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