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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit
Autoren: Jeffrey Carver
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dürfe, doch sie ließ durchblicken, dass der Generalsekretär einer Verbesserung der Beziehungen mit den Cyber wohlwollend gegenüberstand. »Das heißt keineswegs, dass wir Piratentum stillschweigend dulden«, betonte sie. »Doch wir ziehen eine Annäherung der beiden Welten durchaus in Betracht. Wenn es Ihnen tatsächlich ernst damit ist, Gefangene zurückzuführen …«
    Tracy-Ace hob die Hand. »Soeben erhielten wir die Nachricht, dass unser erster Gefangenen-Transporter in das Faber Eridani-System eingeflogen ist.«
    Bei den Funktionären im Raum machte sich kaum verhohlene Erregung breit, als Clark erwiderte: »Dann können unsere Gespräche beginnen.«
    Der Narseiller Botschafter beugte sich vor. »Das sind in der Tat gute Neuigkeiten.« Er wandte sich an die Gesandte. »Vielleicht könnten wir auch darüber sprechen, wann wir mit der Untersuchung der Impris fortfahren und das Schiff sowie Rigger Legroeder in unser Institut verbringen dürfen? Ich finde, mein Volk, das sich viele Jahre lang Unterstellungen gefallen lassen musste und dennoch auf freundschaftliche Kontakte mit Ihren Welten Wert legte, hat dieses Privileg verdient.«
    Die Sondergesandte Clark deutete ein Lächeln an und neigte den Kopf. »Herr Botschafter, mein Freund, die Zeit dürfte reif sein, um auch über dieses Thema zu sprechen.«
    *

    In der Station herrschte tiefste Nacht, als Legroeder endlich mit Tracy-Ace allein war; die Wachleute wahrten diskreten Abstand. Tracy-Ace empfand das Zusammensein mit seinen Freunden als anstrengend, doch er hoffte, nach einer Weile würde sie sich daran gewöhnen. Hand in Hand spazierten sie über das Aussichtsdeck der Station und beobachteten, wie der größte der Monde von Faber Eridani hinter dem Horizont des Planeten verschwand.
    »Du gibst mir sofort Bescheid, wenn YZ/I dich wegen …«
    »Wenn er mich wegen Harriets Enkel benachrichtigt? – Selbstverständlich. Aber du solltest etwas wissen, Legroeder …« Sie brach ab, und es überlief ihn eiskalt.
    Er neigte den Kopf und wartete gespannt darauf, dass sie weitersprach.
    Tracy-Ace zögerte und kniff die Lippen zusammen. »Nun ja – nicht jeder, der bei uns gelebt hat, verspürt den Wunsch, nach Hause zurückzukehren.«
    Er drehte sie zu sich herum, damit er sie ansehen konnte.
    »Was sagst du da?«
    Sie blickte ihm fest in die Augen. »Ein paar Leute, denen wir die Freiheit geben wollten, lehnten zum Beispiel ab. Ich weiß, ich weiß … aber, Legroeder, manche gewöhnen sich an unseren Lebensstil. Damit will ich nicht andeuten, dass es richtig ist, oder dass Bobby so denkt. Aber es wäre möglich.« Sie zuckte die Achseln und schmunzelte plötzlich. »Obwohl man sich nur schwer vorstellen kann, warum jemand freiwillig bei KM/C bleiben würde.« Sie drückte seine Hand. »Es tut mir Leid – damit hätte ich dich nicht belasten dürfen. Vermutlich wird sich alles zum Guten wenden.«
    Legroeder nickte und versuchte, seine Sorgen zu unterdrücken. Er wälzte bereits genug Probleme. Zum einen bemühte er sich, nicht ständig über die Daten bezüglich des Quantenrisses nachzugrübeln. Er musste einfach davon ausgehen, dass die in seinen Implantaten gespeicherten Karten Antworten auf die Gefahren des Riggens in dieser Zone parat hielten. Doch für seinen Geschmack hing einfach zu viel davon ab, dass er blind vertraute .
    Er atmete tief ein und genoss es eine Zeit lang, einfach nur auf dem Deck einer Raumstation zu stehen – im Normalraum – mit Tracy-Ace an seiner Seite.
    »Wann wirst du ihnen von den Kolonisierungsplänen der Cyber erzählen?«, fragte er sie nach einer Weile. »Die Nachricht wird einschlagen wie eine Bombe.«
    Tracy-Ace lachte. »Deshalb wollte ich mir Zeit damit lassen. Ich denke, ich bringe das Thema aufs Tapet, wenn wir wegen der Untersuchung der Impris verhandeln.« Sie drückte seine Hand. »Ich meine natürlich, der Untersuchung der Legroeder-Implantate.«
    Wie beruhigend. »Man kann nicht vorhersehen, wie sie reagieren werden«, warnte er.
    Tracy-Ace zuckte die Achseln. »Vielleicht müssen sie aus ihrer Selbstgefälligkeit und Furchtsamkeit gerissen werden. Aber eines steht fest – nämlich dass wir – und Carlotta – nicht eher Ruhe geben, bis wir den kompletten Bericht über diese Quantenrisse erhalten. Wenn man ihn uns vorenthält, platzen die Verhandlungen.«
    »Carlotta. Ach so. Ich frage mich, warum ihre Schiffe tatsächlich umkehrten, anstatt hier herumzulungern und dafür zu sorgen, dass die Dinge zu ihrer
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