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Am dreizehnten Tag: Die Bestimmung (German Edition)

Am dreizehnten Tag: Die Bestimmung (German Edition)

Titel: Am dreizehnten Tag: Die Bestimmung (German Edition)
Autoren: Regina Mengel
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Zimmer!“
    Irgendetwas in seiner Stimme ließ sie widerspruchslos gehorchen. Sie schauderte.
    Fünfzehn Minuten später lag sie im Bett. An Schlaf war jedoch kaum zu denken. Dutzende Fragen trudelten durch Susannas Gehirn. Wieso schenkte ihr ein beinahe fremder Junge etwas zum Geburtstag? Was wollte der überhaupt von ihr? Und sein Geschenk erst. Damit stimmt doch etwas nicht. Warum war ihr Vater so blass geworden? Als erschreckte ihn die Karaffe, weil er sie erkannte? Vielleicht konnte ihr dieser Patrick etwas sagen. Sie beschloss, ihn am nächsten Tag zu fragen.
    Endlich kam sie zur Ruhe. Sie reckte sich, gähnte herzhaft und war wenige Minuten später eingeschlafen.

4.                  Peinlich, peinlich
     
    E s klopfte.
    „Steh’ auf.“ Eine Stimme durchdrang den Traumnebel, in dem sich Susanna verfangen hatte. „Du kommst zu spät zur Schule.“
    Sie sprang aus dem Bett. Der Wecker zeigte 7.35 Uhr. Oh nein . Ab ins Bad, Katzenwäsche, Zähneputzen, so schnell es ging, rein die Klamotten. Zehn Minuten später flitzte sie die Treppe hinunter. Sie ließ das Frühstück ausfallen, um vor dem Unterricht noch mit Patrick sprechen zu können.
    Noch so ein Tag , dachte Susanna, als sie das Schulgebäude erreichte. Es wirkte trotz des Sonnenscheins grau und wenig einladend. Sie betrat die Vorhalle und passierte die Aula. Doch anstatt den üblichen Weg einzuschlagen, stieg sie ein Stockwerk höher.
    „Sag mal, kennst du Patrick?“, sprach sie ein Mädchen an.
    „Patrick wer?“, antwortete die Blondine gedehnt.
    Mist , seinen Familiennamen kannte sie nicht.
    „Keine Ahnung, wie er mit Nachnamen heißt.“
    „Wenn du nicht mal seinen Nachnamen kennst, was willst du dann von ihm?“
    „Das geht dich nichts an. Kennst du Patrick nun oder nicht?“
    „Keine Ahnung.“ Die Blondine drehte sich um und ließ Susanna stehen.
    Was für eine Zicke. Susanna sah sich nach einem geeigneteren Ansprechpartner um. Gleich neben ihr stand ein Typ, er war etwa so groß wie Patrick.
    „Die 9b hat heute erst zur Dritten. Komm zur großen Pause wieder“, riet er ihr.
    In der Pause sah sich Susanna erneut nach Patrick um. Die Ecke, in der die Schüler der Neunten sich im Allgemeinen aufhielten, füllte sich langsam. Sie zog ihr Sandwich hervor, biss hinein und schlenderte kauend hinüber. Schon aus einigen Metern Entfernung sah sie ihn, er stand mitten in einer Gruppe von Jungen und Mädchen, allesamt einen Kopf größer als Susanna. Sie drängelte sich durch die Menge, bis sie Patrick erreichte.
    „Was will denn der Drahthaarterrier hier?“, fragte ein Mädchen.
    Die Anderen kicherten. Jetzt erst wurde Susanna klar, auf was sie sich eingelassen hatte. Sie schob die Reste des Brotes in ihre Jackentasche.
    „Ich muss mit dir sprechen“, sagte sie leise. So gut es ihr gelang, ignorierte sie die Umstehenden.
    „Häh?“ Patrick hielt eine Hand hinter das Ohr und beugte sich zu ihr hinunter. Seine Kumpels lachten.
    „Ich muss mit dir sprechen.“ Nun brüllte sie beinahe. „Alleine.“
    „Ist der Drahthaarterrier deine neue Freundin?“
    Was für eine blöde Kuh. Susanna spürte Wut im Bauch. Doch sie würde sich nicht provozieren lassen. Stattdessen sah sie Patrick herausfordernd an.
    „Also was ist jetzt?“, fragte sie.
    Patrick wandte sich an seine Freunde.
    „Ich klär das.“ Grinsend blickte er auf Susanna herab. „Komm mit.“ Er schob sie vor sich her. Ein Stück entfernt blieb er stehen. „Was willst du?“
    Sie schnaubte. „Du brauchst dich gar nicht so aufzupumpen. Habe ich dich gestern angequatscht oder du mich?“
    „Ist ja gut. Was willst du also?“
    „Was war das gestern? Wieso bekomme ich von dir ein Geburtstagsgeschenk? Und warum ausgerechnet so etwas?“
    „Du hast da was missverstanden.“
    „Wie missverstanden?“
    „Das Teil ist nicht von mir. Ich habe es nur gebracht.“
    Susanna wich einen Schritt zurück. Verstört starrte sie den Jungen an.
    „Aber von wem stammt das Paket denn dann?“
    „Don’t know. Von mir jedenfalls nicht.“
    Wie peinlich , sie hatte die Situation völlig falsch eingeschätzt. Moment. Das war doch Schwachsinn!
    „Was soll das heißen, du hast keine Ahnung? Du wirst doch wissen, wer dir das Paket gegeben hat.“
    „Ich weiß es aber nicht.“ Patrick wandte sich um.
    „Halt!“ Wütend hielt Susanna seinen Ärmel fest.
    „Lass mich los.“
    „Nein.“
    „Lass mich los. Normalerweise schlage ich keine Mädchen, aber in deinem Fall ...“ Er
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