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Am Anfang war der Tod

Am Anfang war der Tod

Titel: Am Anfang war der Tod
Autoren: Heather Graham
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halten, um Kaffee zu kaufen. Der passt gut zu den Plätzchen“, sagte Karen. „Deshalb werde ich jetzt nichts mehr essen. Keinen Bissen mehr. Bis wir Kaffee haben.“
    „Milch wäre auch nicht schlecht“, ergänzte Jan.
    „Milch ist gut für Cremewaffeln“, meinte Karen. „Kaffee passt zu Schokoladenkeksen.“
    „Ich hatte auch Kaffee dazu, aber dann …“, murmelte Ashley.
    „Hast du den auch fallen gelassen?“
    „Ja, ich habe ihn fallen gelassen.“ Sie grinste Jan im Rückspiegel an. „Das heißt, ich habe ihn über den Typen gegossen. Und über mich. Ich musste mich umziehen. Deshalb war ich ja auch so spät dran.“
    „Ein guter Freund von Nick?“ wollte Jan wissen. „War er sauer?“
    „Oder ein netter Kerl, so einer von der alten Schule?“ hakte Karen nach.
    „Ich glaube nicht, dass er ein guter Freund ist, aber ich habe ihn schon mal in der Bar gesehen. Bestimmt war er sauer. Aber es war schließlich seine Schuld.“
    „Dass du ihn mit Kaffee begossen hast?“
    „Na ja, er stand einfach mitten im Weg. Wer rechnet um sechs Uhr morgens schon mit Besuch?“
    „Solltest du aber“, meinte Karen. „All die alten Knacker auf den Hausbooten im Hafen wissen doch, dass Nick ein Frühaufsteher ist, und sie lassen sich lieber von ihm den Kaffee servieren, als ihn selbst zu machen.“
    „Du hast also den Tag damit begonnen, einen alten Knaben zu verbrühen?“ fragte Jan. „Das sieht dir aber gar nicht ähnlich. Eure Stammgäste sind doch der festen Überzeugung, dass du das netteste Mädel weit und breit bist und Nick sich glücklich schätzen kann, dich zu haben.“
    „Hoffentlich hast du damit nicht einem Grufti den Herzschrittmacher außer Betrieb gesetzt“, flachste Karen.
    „Ich glaube kaum, dass dieser Typ einen Herzschrittmacher hat.“
    „Er war kein alter Knacker?“ sagte Jan, plötzlich sehr aufmerksam.
    „Er war ein junger Schnösel“, antwortete Ashley.
    „He, warum hast du mir verschwiegen, dass er gut aussieht?“ wollte Karen wissen.
    Ashley zögerte. Sie runzelte die Stirn. Normalerweise schenkte sie den Leuten, die zu Nick kamen, nicht viel Aufmerksamkeit. Sie half ihm nicht mehr so viel in der Bar, wie sie es noch vor wenigen Jahren getan hatte. Trotzdem entging ihr nichts. Sie prägte sich die Gesichter ein, denn sie zeichnete sie gern. Und eigentlich konnte sie sich immer sehr gut an das Aussehen der Gäste erinnern. Plötzlich erschien es ihr seltsam, dass sie den Mann schon früher gesehen hatte, ohne ihn sonderlich zur Kenntnis zu nehmen.
    „Ich habe gar nicht gesagt, dass er gut aussieht“, versicherte sie Karen.
    „Schade. Ich habe gehofft, dass Nick einen neuen Stammgast hat – einen, der richtig sexy ist.“ Jan klang enttäuscht.
    Eine Weile lang schwieg Ashley.
    „He, sie hat nicht gesagt, dass er nicht sexy ist“, bemerkte Karen.
    „Ich glaube nicht, dass er der Typ ist, den ich näher kennen lernen möchte“, sagte Ashley.
    „Weil er unhöflich war?“ fragte Jan. „Ich hatte aber auch nicht den Eindruck, dass du besonders zuvorkommend gewesen bist.“
    Ashley schüttelte den Kopf. „Ich war nicht unhöflich. Na gut, ich war vielleicht etwas ungehalten. Vielleicht hätte ich mich sogar entschuldigen sollen. Aber ich hatte es eilig, und er hatte mich erschreckt … um genau zu sein, hat er mir sogar ziemliche Angst eingejagt. Er wirkte irgendwie düster …“
    „Düster? Dunkel? Hispanisch? Ein Latino? Ein Afroamerikaner?“ fragte Karen verwirrt.
    „Nein, nein, ich meine, er sah aus, als hätte er düstere Absichten.“
    „Absichten, ach so“, sagte Karen verständnisvoll.
    „Aber er ist auch dunkel, ich meine, er hat dunkle Haare und dunkle Augen. Er ist braun gebrannt. Er mag offenbar Boote, das Wasser, die Sonne.“
    „Hm. Das klingt sexy. Der dunkle Typ.“
    „Hat er eine gute Figur?“
    „Ja, ich glaube schon.“
    „Vielleicht sollte ich doch öfter zu Nick kommen“, meinte Karen.
    „Als ob du es nötig hättest, nach Männern Ausschau zu halten“, sagte Jan.
    „Na und wie. Wen lerne ich denn schon in der Grundschule kennen? Wo soll ich suchen?“
    „Suchen ist kein Problem. Da gibt es Tausende von Gelegenheiten. Das Schwierige ist, einen guten zu finden“, meinte Jan.
    „Dann vergiss die Idee mit Nick. Raten nicht alle Psychologen davon ab, einen Mann in einem Lokal zu suchen? Eher triffst du sie beim Bowling“, sagte Ashley.
    „Ich hasse Bowling“, erwiderte Karen.
    „Tja, dann ist die Bowlingbahn für dich auch nicht
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