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Als Erzieherin gelassen und erfolgreich

Titel: Als Erzieherin gelassen und erfolgreich
Autoren: Christine Weiner
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zu artikulieren. Und ich versuche zweitens, möglichst früh damit zu beginnen.
Den Fokus verändern
    Im Berufsalltag klingt die Wandlung vom Fokus auf den Ärger zum Fokus auf die Bedürfnisse so:
    • Alt: »Du unterstützt mich nicht wirklich. Immer drückst du dich in der Teeküche herum.«
    • Neu: »Ich würde mir wünschen, dass wir einen Plan für die gemeinsame Arbeit machen. Es würde mir helfen, manche Tätigkeiten von dir und von mir zeitlich besser einzuschätzen.«
    Sagen Sie das, was Sie wollen, und nicht das, was Sie nicht wollen. Geradeso, wie es auch Pippi macht. Wenn Sie damit beginnen, haben Sie bereits den ersten Schritt unternommen: vom »Reagieren« zum »Agieren« und damit zum Gestalten.

Visualisierungen als Unterstützung
    Sie haben - und dies ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt im Selbst-Coaching - die Macht, jeder Situation und jedem Zeichen Ihre ganz eigene Bedeutung zu verleihen. Sie entscheiden, wie Sie etwas sehen und wie wichtig es für Sie ist. Nehmen wir die Villa Kunterbunt als Beispiel: Für mich ist sie ein Symbol und die Aufforderung, mehr Farbe in mein Berufsleben zu bringen. Es dürfen ein paar sehr bunte Farben dabei sein und auch ein paar unaufdringliche, sanfte. Ich kann nicht immer auf Hochtouren leben, deswegen benötige ich auch Farben, die leise sind und die mit Ruhe geben. Wofür könnte die Villa Kunterbunt in Ihrem Leben stehen?
    Egal, ob wir uns etwas vor unserem geistigen Auge bildlich vorstellen oder es in Form einer Visualisierung direkt aufmalen: Unser Gehirn kann konkrete Bilder leichter verarbeiten als Worte oder schwammige Konzepte. Mit Hilfe von Visualisierungen können Sie z.B. herausfinden, wie intensiv oder schwach ausgeprägt Sie einzelne Lebensbereiche leben, wo mehr Entspannung und an welcher Stelle deutliche Anregung notwendig ist.

    Um ein Gefühl, ein Bedürfnis oder einen Wunsch bildlich darzustellen, sind verschiedene Visualisierungen möglich. Sie können
    • Ballons zeichnen
    • MindMaps malen
    • Listen erstellen
    • Ideensterne in unterschiedlicher Größe basteln
    • Farben in verschiedenen Stärken auftragen
    • eine Messlatte aufzeichnen
    • mit der Hand eine Größe anzeigen
    • oder Collagen erstellen
    Ich arbeite, wenn es gleichzeitig um verschiedene Bereiche geht, gerne mit dem Bild der Luftballons. Susanne, die gefrustete Erzieherin, von der ich Ihnen oben erzählte, fühlte sich, wie sie sagte, »komplett allein gelassen und überfordert«.
    Im ersten Schritt betrachteten wir gemeinsam, was »komplett« für Susanne eigentlich bedeutet. Statt einer riesigen Wolke, die sie zu erdrücken schien, wurden so die ganz konkreten Bereiche ihrer Tätigkeit sichtbar:
    • Elterngespräch
    • Einzelarbeit mit Kind
    • Gruppenarbeit
    • Kollegialer Austausch
    • Ruhezeiten, Rückzug
    • Weiterbildung
    • Gemeinsame Planung
    Ich bat Susanne, in Form von Luftballons zu skizzieren, wie viel Zeit und Energie sie pro Woche in welche Bereiche steckte.

    Wie Sie sehen, waren manche Ballons sehr dick. Andere Bereiche, wie Rückzug und Erholung, scheinen leer, regelrecht welk zu sein. Wenn wir aber nur die Arbeitszeit von einer Woche haben, dann müssen wir die Luft in den Ballons ein wenig umverteilen, mehr Luft gibt es nämlich nicht. Bevor ich Ihnen erzähle, für welchen Weg sich Susanne entschied, wäre es doch schön, wenn auch Sie Ihren aktuellen Luftballonstand hier oder in Ihr Heft aufzeichnen würden.

    Frage
    Was ist der Bereich, der Luftballon, wo es aus Ihrer Sicht den deutlichsten Handlungsbedarf gibt? Wo meldet sich am klarsten ein hungriges Bedürfnis?
    Visualisierungen unterstützen uns dabei, bildhaft zu erkennen, wo wir stehen und welche Bedürfnisse wir haben. Sie helfen uns, diffuse Gefühle in eine aktive Lösungssuche zu verwandeln. Bereits damit verlassen wir die passive Ecke und werden aktiv und gestalterisch. Geradeso, wie es auch Pippi macht, die ja auch nicht sitzt und darauf wartet, dass etwas von allein geschieht.

    Kreativität beginnt im Kopf, oder aber wir nehmen sie als Gefühle im Körper wahr. Doch wenn wir die Gedankenblitze, die spontan in uns auftauchen, lediglich aufblitzen lassen, womöglich von einer Idee zur anderen hüpfen und keine weiterverfolgen, dann passiert gar nichts. Dieses Herumspringen, dieses »Das eine anfangen und darüber das andere vergessen«, das ist ein wenig Pippilotta: Sie folgt dem Lust- und Laune-Prinzip und hat wenig Durchhaltevermögen. Sich über etwas viele Gedanken
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