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Alptraum in Atlantis

Alptraum in Atlantis

Titel: Alptraum in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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erstaunt. »Du willst den Spiegel finden?« Sein hässliches Gesicht verzerrte sich noch mehr, und seine kleine Augen leuchteten intensiver.
    »Das hatte ich vor«, erwiderte ich kühl.
    »Aber das geht nicht. Er gehörte dem Schwarzen Tod. Gegen ihn kommst du nicht an.«
    »Ich habe ihn schon einmal getötet«, behauptete ich forsch.
    Goran lachte. »Dann kannst du ihn jetzt nicht töten, John Sinclair.«
    »Das habe ich auch nicht gesagt. Ich will nur den Spiegel. Deinen Worten entnehme ich, dass du weißt, wo er sich be findet. Oder irre ich mich da?«
    »Du irrst dich nicht.«
    »Dann zeig mir den Ort.«
    »Nein, ohne Gegenleistung werde ich dich nicht zu dem Spiegel hinführen.«
    Ich hob die Schultern. »Was soll ich tun?«
    Da lachte der Vampir. Das Lachen warnte mich, weil es hinterhältig und gemein klang. »Du brauchst nicht viel zu tun, aber da du Myxin schon einmal erweckt hast, wie du eben sagtest, kannst du es jetzt auch versuchen.«
    Das hatte mir noch gefehlt. Wie sollte ich ihm nur begreiflich machen, dass so etwas nicht möglich war? Es mussten erst die zehntausend Jahre verstreichen, um Myxin aus seinem magischen Schlaf zu holen, es war einfach nicht drin, dass ich ihn jetzt erweckte. Zudem fehlten die technischen Mittel. Ich konnte nicht einfach in die Tiefe tauchen, den Sarg öffnen und Myxin hervorholen. Das alles begriffen Goran und seine Artgenossen überhaupt nicht.
    Ich wollte es ihnen auch nicht auf die Nase binden, denn mir war plötzlich eine irre Idee gekommen. Ich stimmte zu.
    »Du willst es tatsächlich versuchen?« fragte Goran.
    »Ja.«
    »Du weißt, wie schwer es ist.« Ich nickte. »Aber es gibt eine Chance, dass ich es trotzdem schaffen kann.«
    »Welche?«
    Jetzt kam es darauf an, ob er den Bluff wirklich schluckte. Ich startete den Versuch. »Um Myxin aus seinem Schlaf zu holen, brauche ich den Spiegel!«
    Mein Worte vertropften. Goran zeigte keine Reaktion.
    Hatte ich den Bluff überzogen?
    »Das glaube ich dir nicht«, antwortete er nach einer Weile. »Nein, du willst mich reinlegen!«
    »Ich habe Myxin damals auch mit Hilfe eines Spiegelteils erweckt«, erklärte ich ihm frech lügend. »Du kannst es mir glauben oder nicht. Es steht dir frei. Wenn du willst, dass Myxin aus seinem Gefängnis herausgeholt wird, dann zeige mir den Weg, wie ich an den Spiegel komme.«
    Goran kreischte auf. Er breitete seine Schwingen aus und erhob sich in die Luft. »Du willst uns reinlegen…!«
    »Überlege nicht zu lange!« rief ich ihm zu. Ich drehte mich um und kümmerte mich dabei nicht um die Blutsauger, sondern hob den Arm.
    »Da, seht, eure Feinde sind da. Und ohne Myxin seid ihr verdammt hilflos, ist es nicht so?«
    Geblufft hatte ich nicht. So war der Schwarze Tod, ohne es zu wollen, ein Beschleuniger für Gorans Entscheidung. Seine Gestalt schien den gesamten Himmel einzunehmen, so wuchtig und gewaltig wirkte sie. Und Hunderte von Skeletten begleiteten ihn und schützten seine Flanken.
    Seine riesige Sense leuchtete fahl wie ein großer Halbmond. Er rückte immer näher, und mit ihm kam das Grauen, denn zahlreiche Vulkane sprühten ihren heißen, mörderischen Regen in den nachtdunklen Himmel und überzogen ihn mit einer blutroten Farbe.
    Das Bild war gewaltig. Kein Maler hätte es so lebensecht nachvollziehen können. »Es wird Zeit«, erinnerte ich Goran.
    »Ja«, kreischte er, »Ich weiß.«
    »Wo also ist der Spiegel?«
    »Im Krater!«
    »Dann nichts wie los!« sagte ich. Im nächsten Augenblick stürzte sich die Horde der blutsaugenden Bestien auf mich…
    ***
    Jemand riss meinen rechten Arm hoch, und ich kam nicht mehr dazu, einen Schuss abzufeuern, doch wie im Krampf hielt ich meine Waffe fest.
    Die Beine wurden mir unter dem Boden weggerissen, ich schwebte in der Luft, und mir schoss der Gedanke durch den Kopf, dass man mich reingelegt hatte.
    Ich durfte keinem Vampir trauen. Diesmal hatte ich mich verrechnet.
    Aber sie bissen nicht zu.
    Sie hielten mich nur mit ihren Krallen gepackt, ich nahm den süßlichen Geruch war, der sie umschwebte, und ein Ekelgefühl stieg in mir hoch.
    Vor mir sah ich Goran.
    Er schwebte in der Luft und hatte seine Schwingen ausgebreitet.
    Fauchende Laute stieß er aus, die jedoch nicht mir galten, sondern seinen Vampiren.
    Sie flogen los.
    Wieder wurde ich durch die Luft getragen. Wenn das so weiterging, konnte ich bald selbst fliegen. In rasender Geschwindigkeit jagten die Vampire mit mir in den Krater hinein, wo sich der Spiegel befinden
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