Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alptraum in Atlantis

Alptraum in Atlantis

Titel: Alptraum in Atlantis
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
locken.
    Komm her, komm rein, Sinclair. Wir erwarten dich. Solche und ähnliche Gedanken kreisten in meinem Gehirn.
    Was blieb mir anderes übrig? Ich ging. Nahm all meinen Mut zusammen und schritt auf das weit aufgerissene Maul des gewaltigen Schädels zu.
    Je näher ich kam, um so deutlicher schälte er sich hervor, denn der Nebel verschwand. Er wehte kurzerhand an dem Schädel vorbei, als würde der Wind ihn wegblasen.
    Dann stand ich im Eingang.
    Unendlich hoch kam er mir vor. Ein gewaltiger Rachen, tief und schwarz wie die Hölle.
    Nur außen leuchtete er rot, und ich ging weiter. Mit zitternden Knien und klopfenden Herzen.
    Jetzt sah ich keinen Himmel mehr, und auch die Decke war nicht zu erkennen, sie verwischte irgendwo mit der Schwärze.
    Aber es wurde hell.
    Rötlich hell.
    Je weiter ich ging, um so mehr konnte ich erkennen. Ich wunderte mich nur, dass ich von irgendwelchen Gegnern nichts zu sehen bekam, denn ich war sicher, dass sie im Hintergrund lauerten und nur auf eine günstige Chance warteten, einzugreifen.
    Schutt und kleine Steine knirschten unter meinen Sohlen, als ich immer tiefer in die Höhle eindrang. Ich wandte den Kopf nach rechts und schaute auch links auf die Wand.
    Sie waren beide großporig. In den Poren schienen Tausende von kleinen Lampen zu sitzen, die plötzlich aufglühten und ein rötliches Licht abstrahlten. Ich hörte auch etwas anderes.
    Stimmen. Flüsternd, geisterhaft… »Willkommen, John Sinclair«, raunten die Stimmen. »Willkommen im Reich des Todes…« Geschockt blieb ich stehen. Und da geschah es!
    ***
    Chiimal kam! Chiimal? Nein, das konnte nicht sein. Ich hatte selbst erlebt, wie dieses gewaltige Ungeheuer vom Eisernen Engel getötet worden war. Damals hatten wir es im Hochland von Peru gefunden. Es war aus einem Felsen gekommen.
    Und jetzt? Aber war es nicht so, dass es mehrere dieser Ungeheuer gab? So und nicht anders musste es sein. Und Chiimal brach aus dem Felsen. Wie schon einmal in meiner Zeit. Damals stand mir mein Partner Suko zur Seite. Hier war ich allein.
    Das Reißen und Bersten des Felsen, der mörderische Krach, das Donnern, das Platzen der Steine – ich erlebte eine wahre Hölle. Ein Furiosum aus Gewalt, Kraft und Magie.
    Aus dem Berg brach das Ungeheuer hervor, riesig in seinen Ausmaßen.
    Ich sah den unheimlichen Schädel, das spitze Horn darauf, das gebogen in die Höhe stand und ungemein gefährlich war.
    Mit Kugeln war Chiimal nicht zu stoppen, höchstens mit dem Schwert des Eisernen Engels. Aber der war weit.
    All diese Eindrücke, die ich jetzt schildere, spielten sich tatsächlich innerhalb von Sekunden ab. Eine Zeitspanne, in der ich zusehen musste, dass ich wegkam.
    Das Ungeheuer würde mich zerstampfen!
    Ich rannte los.
    Irgendwohin, um diesem grässlichen Alptraumgeschöpf zu entkommen.
    Dabei stolperte ich, fiel hin, raffte mich auf, wankte weiter, kämpfte mich voran und vernahm hinter mir das Stampfen der Füße, das wilde Schnauben und grollende Fauchen des Monsters.
    Dann prallte ich gegen eine rissige Wand, wurde wieder zurückgeschleudert und drehte mich um.
    Das haushohe, grünschuppige, widerliche Ungeheuer raste an mir vorbei. In panischer Flucht jagte es davon, dem Ein gang der Höhle zu.
    Warum?
    Dann sah ich den Grund.
    Aus dem gewaltigen Loch in der Felswand strömte ein riesiger Lavastrom. Glutheiß, dampfend, zischend, eine ko chende, brodelnde Hölle, die sich aus der Öffnung wälzte und als straßenbreite Masse rasch über den Boden kroch.
    Im Nu wurde die Luft kochend heiß. Ich konnte sie kaum atmen, keuchte und würgte.
    Ich konnte mir ausrechnen, wann mich die Lava erreichte. Zurück konnte ich nicht mehr, der Weg war mir versperrt.
    Mir blieb die Flucht nach vom als einzige Chance.
    Ich rannte weiter. Immer an der Felswand entlang, die auch zu kochen schien, denn aus den Spalten drang bereits der heiße, atemraubende Qualm.
    Atlantis ging unter. Die Kräfte im Innern der Erde waren mobilisiert worden. Gebirge würden einstürzen, Vulkane stießen ihre tödliche Glut aus, und die Wellen des Meeres, turmhoch und gefräßig wie ein Raubtier, würden alles verschlingen.
    Und ich befand mich allein in diesem Hexenkessel von Lava, Feuer und Chaos.
    Die rote Glut erhellte zum Glück die übergroße Felsenhöhle. Wie der Pesthauch der Hölle traf es meinen Nacken, als ich um mein Leben rannte.
    Und die Lava walzte weiter. Sie überschwemmte alles. Als ich einmal einen Blick zurückwarf, da sah ich sie heranrollen.
    Eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher