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Alptraum in Atlantis

Alptraum in Atlantis

Titel: Alptraum in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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sollte.
    Die Feinde brachten mich zu meinen Ziel.
    Welch eine irre Situation!
    Immer tiefer stießen wir vor, und immer schlechter wurde die Luft. Die Ränder des Kraters waren noch warm. Erst vor kurzem musste ein Ausbruch stattgefunden haben. An einigen Stellen glühte das Gestein sogar, und die scharfen Dämpfe raubten mir den Atem.
    Zurück blieb der Kratereingang, der schon bald eins mit der Dunkelheit wurde.
    Wir aber flogen dem Hellen entgegen. Auf dem Grund des gewaltigen Kraters war es längst nicht so dunkel, wie an seiner Öffnung. Irgend etwas verbreitete dort seinen Schein.
    Vielleicht der Spiegel?
    Ich rechnete stark damit, und ich sah mich nicht getäuscht. Bevor wir landeten, flogen wir über den Spiegel hinweg, allerdings ziemlich schnell, so dass ich ihn nicht genau erkennen konnte. Dann glitten die Blutsauger mit mir zu Boden und ließen mich los.
    Ich stand!
    Sofort ließen mich die Vampire los. Erleichtert atmete ich auf und schaute mich um.
    Zuerst fiel mir auf, dass nicht alle Vampire mit in den Krater geflogen waren. Einige hielten sich wohl noch als Wache oben am Kraterrand auf.
    Mit Goran zählte ich acht.
    Aber die interessierten mich im Augenblick nicht. Viel wichtiger war der Spiegel.
    Endlich sah ich ihn!
    Er stand auf einem wuchtigen Steinquader, und es war kein normaler Spiegel, wie ich ihn schon zu Hunderten gesehen hatte.
    Vor mir befand sich ein glänzender Globus. Wenn ich in den Spiegel hineinschaute, sah ich mich verzerrt.
    Vorsichtig umrundete ich den Spiegel. Wer mochte ihn gebracht haben?
    Eine selten gekannte Faszination überkam mich, als ich mich darin betrachtete. Ich spürte instinktiv, dass dieser Spiegel eine Insel des Guten in einem Reich war, das von Dämonen beherrscht wurde, denn ich hatte keine Angst vor ihm.
    Plötzlich weiteten sich meine Augen. Der Blick war auf eine bestimmte Stelle gefallen.
    Dort fehlte eine Scherbe!
    Und wieder wurde ich daran erinnert, als ich das Dämonenauge zerstörte.
    Damals hatte mir Myxin eine Scherbe des Spiegels überreicht. An diese Form konnte ich mich genau erinnern. Hätte ich die Scherbe jetzt noch gehabt, so hätte ich sie sicherlich in die spiegellose Stelle einfügen können.
    Ich wunderte mich schon nicht mehr, sondern nahm alles so hin, wie es war.
    Und noch etwas sah ich, das mich in höchstes Erstaunen versetzte.
    Mein Blick fiel zufällig darauf, als ich zurückging und er in die Runde schweifte.
    Ich sah einen Stein.
    Nun, ein Stein ist nicht Besonderes, auch nicht auf dem Grund eines Kraters, aber dieser Stein hier hatte es mir angetan. Ich kannte ihn, kannte seine Form, seine Beschaffenheit, sein Aussehen, einfach alles.
    Der Stein gehörte zu der Vierergruppe, die ein Erbe des alten Atlantis war. Genauer gesagt: Ich stand inmitten der flaming stones!
    Das war wirklich eine Überraschung, denn auch die anderen drei entdeckte ich.
    Dieser Platz, der in der Gegenwart des öfteren von Myxin und Kara frequentiert wurde, stammte tatsächlich aus der Vergangenheit. Man sollte es kaum für möglich halten.
    Ich bekam zittrige Knie, als mir das alles bewusst wurde. Himmel, was war in den letzten Stunden nicht alles auf mich eingestürzt! Und jetzt noch die Steine.
    Unglaublich.
    Und plötzlich fühlte ich mich wieder wohler. All die Depressionen, die Angst, die mich noch gepackt hielten, verflogen. Vielleicht konnte ich es trotz aller Widerstände schaffen.
    »Was ist? Schläfst du ein?« Gorans Stimme riss mich aus meinen Gedanken.
    »Nein«, erwiderte ich, »ich denke nur nach.«
    »Und worüber? Du hast doch den Spiegel. Nimm ihn, und dann erwecke Myxin.«
    »Natürlich.« Ich steckte die Waffe weg, ging auf den kugelrunden Spiegel zu und legte meine Hände auf die Fläche.
    In der Nähe des Spiegels war die Luft irgendwie anders.
    Reiner und klarer, besser zu atmen. Der Spiegel selbst war auch nicht kühl oder kalt. Die Kugel fühlte sich warm an, zudem schien sie unter meinen tastenden Händen zu leben.
    Aber sie war schwer. Ich bekam sie nicht von der Stelle. Mir kam es vor, als wäre sie mit Eisen gefüllt.
    Ich drehte den Kopf. »Es tut mir leid«, wandte ich mich an die Vampire. »Ich bekomme ihn nicht hoch.«
    Goran zischte einen Fluch. Für einen Moment wusste er nicht, was er machen sollte.
    Noch einmal startete ich den Versuch, presste mich eng an die Kugel und umfasste sie.
    Da hörte ich die geisterhaften Stimmen. Sie klangen in meinem Kopf auf.
    »Keine Angst, John Sinclair. Du brauchst ihn nicht zu bewegen,
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