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Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Titel: Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)
Autoren: Tom Dillinger
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versuchte, mich zu erwürgen?«, fragte ich.
    »Als der
Scheinwerfer ausfiel, blickte ich nach oben und wusste sofort, dass etwas nicht
stimmte«, berichtete er. »So lief ich über die Wendeltreppe nach oben. Den Rest
weißt du ja.«
    »Und woher
wusstest du von der Vorgängen in den Trishman Appartements ?«, wollte ich
wissen. »Du musst etwas davon erfahren haben, sonst hättest du nicht in Brendas
Büro herumgeschnüffelt.«
    »Mein Kollege
Eddie hatte davon gehört, dass man sich nach den Vorstellungen mit den Girls
treffen kann«, sagte Donald. »Das hat ihm wohl mal irgendein Taxifahrer
erzählt. Also ließ ich mich zum Dienst bei Du Barry was a Lady einteilen, um nach Beweisen zu suchen.«
    »Warum?«
    »Ich wollte
Pluspunkte bei meinen Vorgesetzten sammeln, ich wollte mir meine Beförderung verdienen,
ich will demnächst als zweiter Mann die Wache leiten. Und es kommt bei meinen
Chefs immer gut an, falls man den Cops ein paar Tipps gibt, wenn einem etwas
auffällt, was nicht legal ist.«
    Ich sah ihn
leicht säuerlich an. »Schlafende Hunde sollte man eigentlich nicht wecken«,
sagte ich missmutig. »Jetzt bin ich auch noch Zeuge in einem Mordfall. Ich
glaube, ich brauche jetzt ein Bier.«
    »Ich auch«,
sagte Donald.
     
    »Haben sie ihn
abgeholt?«, fragte René, der in Maggies Begleitung zu uns kam. Ich nickte.
Maggie brach in Tränen aus.
    »Sie schläft
in meiner Wohnung«, sagte der Kostümbildner. »Sie darf heute Nacht nicht allein
sein.«
    »Und wer
schließt das Theater ab?«, erkundigte ich mich. »Jetzt, wo Bill nicht mehr da
ist.«
    Maggie griff
in ihre Manteltasche und gab mir einen Schlüssel. »Ich habe in letzter Zeit oft
abgeschlossen, wenn er sich nicht wohlfühlte«, sagte sie und begann wieder zu
weinen. René legte ihr den Arm um die Schulter. Gemeinsam verließen sie die
Pförtnerloge. Ich steckte den Schlüssel ein und sah ihnen nach. Die Tür fiel
hinter ihnen ins Schloss.
    Donald lehnte
sich an die Wand und schwieg. Es war so still, dass man das Ticken der Wanduhr
hörte.
     
    Einige Minuten
später führte der Cop zwei ältere Männer in schwarzen Anzügen, die eine Bahre
mit sich trugen, in die Pförtnerloge. Er bat mich, die beiden in das Büro der
Theatermanagerin zu begleiten. Ich wies ihnen den Weg über die Bühne, auf der
immer noch das Notlicht brannte.
     
    Im Büro legten
die Männer Brendas Leiche auf die Bahre, warfen ein Tuch über sie, und trugen
sie über die Treppe zur Bühne zurück, die wir erneut überqueren mussten, um die
Pförtnerloge wieder zu erreichen. Durch die erste Gasse gelangten wir in die
Dekoration des ersten Bilds, in der das Musical begann und auch endete. Es war
der Vorraum einer New Yorker Herrentoilette, durch die die Männer Brendas
Leiche schleppten. Ich blickte kurz zur Bahre. So hatte ich mir meinen Job am
Theater nicht vorgestellt.
     
    Die
Pförtnerloge war leer bis auf den Cop, den ich fragte, ob er wüsste, wo der
Feuerwehrmann stecken würde. »Der ist nach Hause gegangen«, sagte er und
verabschiedete sich. Ich hielt den zwei Männern die Tür des Bühneneingangs auf,
sie trugen die Bahre davon.
    In der Loge
zog ich den Mantel an, griff in die Hosentasche und schloss das Theater von
außen ab.
    Anschließend
hielt ich in der Gasse nach Donald Ausschau. Er war nirgendwo zu sehen. Ich
beschloss nach Hause zu gehen und mich zu besaufen.
     
    Vor dem
Theater blickte ich mich nochmals um. Donald stand auf der anderen Straßenseite
vor der Chocolate Bar . Ich machte mich auf zu ihm.
     
    »Komm, wir
gehen noch irgendwo hin«, schlug ich vor. »Ich möchte mit dir ein Wort unter
Männern reden.«
    Er sah mich
zerknirscht an. »Und wohin? Nicht in eine Bar, dort kann man nicht reden.«
    Ich dachte
nach. »Wir setzen uns in den Bryant Park. Kalt ist es heute Abend nicht.«
     
    Auf dem Weg
zum Park kamen wir an einem Drugstore vorbei. »Warte auf mich«, sagte ich und
betrat den Laden. Eine Blondine in einem roten Pullover verkaufte mir zwei
Flaschen Bier. Während sie in der Kasse nach Wechselgeld kramte, sah ich durch
das Ladenfenster zu Donald. Er stand im Licht einer Straßenlampe und blickte
nachdenklich in die Ferne.
    Die Blondine
reichte mir das Wechselgeld und packte die Bierflaschen in eine braune
Papiertüte. Ich bedankte mich und ging wieder auf die Straße. »Und weiter
geht’s«, sagte ich. »Zum Park ist es nicht mehr weit.«
     
    Der Bryant
Park war von Wolkenkratzern umgeben, in einigen Wohnungen brannte noch Licht.
Ich setzte
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