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Alles wird schwerer - Ich nicht

Alles wird schwerer - Ich nicht

Titel: Alles wird schwerer - Ich nicht
Autoren: Antonie Danz
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Wahrscheinlichkeit auch keine Schweinshaxe essen.
Unser Essen und sein Image
    Lebensmittel-Bilder beeinflussen somit die Auswahl und die Aufnahme von Lebensmitteln. Solche Bilder und damit die dahinterstehenden Überzeugungen werden durch viele Faktoren geformt. So nimmt die Kultur und die Familie, in der wir aufwachsen, Einfluss auf deren Entstehung. Beispielsweise hat Katzenfleisch in China das Image (Bild) normales, essbares Fleisch zu sein. Im westlichen Kulturkreis wird damit hingegen eher das Bild von Ungewissheit und Ekel verknüpft. Hirse wird in der einen Familie mit der Vorstellung verbunden, etwas Gesundes zu sein. In einer anderen Familie herrscht der Glaube, es handle sich bei Hirse um Nahrung für Tiere, die für den Menschen unfein ist.
    Weitere Größen, die unsere Vorstellungen von Lebensmitteln prägen, sind unter anderem das Geschlecht, die soziale Schicht, der Bildungsstand, die Lebensmittelwerbung, die Wissenschaft und die entsprechenden Aufklärungseinrichtungen sowie die Medien. Nicht zuletzt ist der jeweilige Zeitgeist und die ihn bedingenden Faktoren für die Ausprägung der Lebensmittel-Bilder bedeutsam. Früher waren es eher traditionelle und finanzielle Aspekte sowie solche der Verfügbarkeit, die die Vorstellungen von Lebensmitteln formten. Heute werden Lebensmittel-Bilder zunehmend von einem Zeitgeist geprägt, der vor allem durch die wissenschaftlichen Erkenntnisse und das, was die Medien daraus machen, bestimmt wird. So hatte Rindfleisch früher das Image, ein „Stück Lebenskraft" zu sein. Heute wird es von zunehmend mehr Menschen als Risikofaktor für bestimmte Krankheiten betrachtet. Kiwis hatten noch vor ca. 20 Jahren das Image, exotisch zu sein. Heute gehören sie mehr oder weniger zum Standardobst. Seit Billigsupermärkte Champagner für die Massen erschwinglich machen, hat dieser sein Image der Exklusivität eingebüßt.
    Neben dem Zeitgeist sind das Geschlecht und die damit verknüpften Rollenbilder von großem Einfluss auf die Lebensmittel-Bilder und damit auf die Auswahl von Lebensmitteln. So werden Lebensmittel, die das Image haben, schwer zu sein oder als kraftvoll zu gelten, eher von Männern verzehrt. Zu diesen Lebensmitteln gehören beispielsweise ein deftiger Fleischbraten, die besagte Schweinshaxe, rotes Fleisch und Kraftbrühe. Alle Lebensmittel hingegen, die als leicht angesehen werden, sind vor allem bei Frauen beliebt: weißes Fleisch, Salat, fettarme Milchprodukte, Äpfel und Karotten.
Sushi: exklusiv oder kalter Fisch
    Diese in vielfältigen Formen vorhandenen Lebensmittel-Bilder prägen, wie gesagt, stark unsere Lebensmittelauswahl. Das hängt vor allem damit zusammen, dass Lebensmittel und das, was sie versinnbildlichen, bei dem Verzehr ein Teil von uns werden. Wir verleiben sie uns ein. Die Nahrungsaufnahme ist somit ein sehr intimer Vorgang. Sofern wir die Wahl haben, essen wir nur das, was uns entspricht, womit wir uns identifizieren können. So ist Sushi für Frauen, die sich als offen fürNeues und als außergewöhnlich bezeichnen oder es gerne sein möchten, etwas Exotisches, das sie für ihr Leben gerne essen. Für Frauen hingegen, die sich damit identifizieren, zurückhaltend und traditionsbewusst zu sein, ist Sushi kalter, toter Fisch, den sie niemals gegen eine warme Suppe tauschen würden.
    Frauen, die besonders gerne Salat essen, begründen dies oftmals damit, dass er so schön frisch, leicht und knackig ist. Welche Frau, besonders jenseits der 40, möchte nicht frisch, leicht und knackig sein?
    Zudem ist der Verzehr von Salat mit dem Glauben verbunden, er sei gut für die schlanke Linie, da er kalorien- und fettarm ist. Es sind diese stark verinnerlichten Vorstellungen, die Salat besonders bei Frauen so beliebt machen. Solche Bilder sind oftmals so machtvoll, dass sie das eigene Empfinden hinsichtlich der Wirkung des Lebensmittels verdrängen. Die kalten Hände und Füße wie auch die Blähungen, die ein hoher Salatkonsum bei vielen Frauen mit sich bringt, werden beispielsweise selten mit dem Verzehr von Salat in Verbindung gebracht.

Übung: Werden Sie sich Ihrer Lebensmittel-Bilder bewusst
    Wenn Sie eine Ernährungsweise praktizieren wollen, die umfassendes Wohlsein – in Kopf und Bauch – bereitet, ist es sehr hilfreich, sich solcher Lebensmittel-Bilder bewusst zu werden. Damit wird es möglich, diese Bilder zu hinterfragen und zu prüfen, welche Lebensmittel individuell tatsächlich umfassendes Wohlsein bereiten und welche nicht. Für eine
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