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Alles, was ich will, bist du

Alles, was ich will, bist du

Titel: Alles, was ich will, bist du
Autoren: Abby Green
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vergaß Gracie für einen Moment ihre Wut. Es war auf dem New Yorker Empfang aufgenommen worden und zeigte sie an Roccos Arm. Darunter stand: Wer ist Rocco de Marcos neue Geliebte?
    Rocco faltete die Zeitung zusammen. „Jetzt werden wir ja sehen, wie gut dein Bruder auf dich aufpasst“, sagte er.
    Gracie sah ihn einen Moment verständnislos an. Nur ganz langsam begriff sie den Sinn seiner Worte. Sie öffnete den Mund. „Du …“, brachte sie zitternd heraus. Sie schüttelte den Kopf, dann fuhr sie fort: „Du beschuldigst mich, ich hätte dich verführt. Dabei hast du das Ganze eingefädelt! Nur darum hast du mich mitgenommen! Damit Bilder von uns in der Zeitung auftauchen und Steven aus seinem Versteck locken.“
    Roccos Miene war undurchdringlich. „Ich bin jedenfalls gespannt, ob eure Beziehung wirklich so stark ist, wie du sagst.“
    In seinem Gesicht fand Gracie nicht einen Funken des Mannes, in den sie sich verliebt hatte. Noch nie hatte sie ihn so kalt und unbarmherzig gesehen.
    „Du Bastard!“
    Er lächelte kalt. „Da hast du vollkommen recht. Genau das bin ich.“

11. KAPITEL
    Rocco sah Gracie nach, wie sie in ihr Zimmer ging. Hinter sich drehte sie deutlich hörbar den Schlüssel um. Er fluchte und warf die Zeitung auf den Boden, dann ging er zum Barschrank und goss sich einen Whisky ein. Seine Hände zitterten. Das taten sie, seitdem er den Ausdruck von Gracies E-Mail erhalten hatte.
    Wie musste sie sich über ihn amüsiert haben, als er ihr von seiner Vergangenheit erzählt hatte! Er konnte nicht fassen, dass er ihr blindlings vertraut hatte. Wie dumm er gewesen war.
    Aber er konnte nicht leugnen, dass sie ihm tief unter die Haut gegangen war. Nur darum war er so verletzt, und nur darum konnte er jetzt so hart und rücksichtslos handeln.
    Und wenn ich sie doch zu Unrecht verdächtige? fragte eine leise Stimme in seinem Kopf. Er konnte nur hoffen, dass sich seine Anschuldigungen als richtig erweisen würden. Sonst hätte er den furchtbarsten Fehler seines Lebens begangen.
    Am nächsten Nachmittag ging Rocco mit großen Schritten in seinem Büro auf und ab. An Arbeit konnte er nicht einmal denken.
    Gracie hatte ihr Zimmer seit gestern nicht verlassen. Er hatte erfolglos an ihre Tür geklopft. Als er ansetzte, die Tür aufzubrechen, rief sie: „Geh weg!“ Ihre Stimme klang heiser, als hätte sie geweint.
    Vor fünf Minuten hatte er Mrs Jones angerufen und erfahren, dass Gracie immer noch in ihrem Zimmer war.
    Plötzlich stockte sein Atem. Durch die Glaswände sah er, wie eine vertraute Gestalt auf sein Büro zukam. Alle Angestellten hatten mit der Arbeit aufgehört. Sie wussten, was dieser Besuch zu bedeuten hatte. Rocco wusste allerdings, dass er noch mehr bedeutete als eine Million Euro.
    Er sah zu, wie Steven Murray sich näherte. Doch er wirkte nicht im Geringsten schuldbewusst, nur unendlich wütend. Roccos Herz sank, und er begriff, dass er den größten Fehler seines Lebens gemacht hatte.
    Gracie lag reglos auf ihrem Bett. Sie spürte keinen Hunger und keinen Durst. Sie spürte gar nichts mehr. Nur eines konnte sie aus ihrer Erstarrung reißen.
    „Gracie, mach auf!“, rief eine vertraute Stimme. „Ich bin’s.“
    Sie setzte sich auf. Unmöglich! Sie musste träumen. Als würde sie schlafwandeln, stand sie auf, ging zur Tür und öffnete. Vor ihr stand Steven.
    Einen langen Moment sah sie ihn nur an, dann warf sie sich in seine Arme.
    Er hielt sie ganz fest, streichelte ihren Rücken und flüsterte tröstende Worte. Ohne sie loszulassen, führte er sie zu einem Sofa. Erst jetzt begriff sie, dass wirklich ihr Bruder vor ihr saß.
    Panisch griff sie nach seiner Hand. „Was machst du hier? Du musst sofort gehen. Rocco ist eine Etage tiefer in seinem Büro, wenn er dich findet …“
    Sie brach ab, als Steven etwas – oder jemanden – über ihren Kopf hinweg anschaute. Sie folgte seinem Blick und wandte sich um. Hinter ihr stand Rocco. Er hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und sah sehr blass aus.
    „Ich weiß, dass er hier ist“, sagte Rocco heiser. „Er ist zuerst zu mir gekommen.“ Er lächelte schwach.
    Gracie schüttelte verständnislos den Kopf. Wieso war Rocco nicht wütend. Und warum war Steven so gelassen? Sie riss den Blick von Rocco los. „Steven, was …?“
    Er lächelte müde. „Das ist eine lange Geschichte. Ich habe Mr de Marco schon alles erklärt. Ich bin erpresst worden, Gracie. Von Männern, die ich im Gefängnis kennengelernt habe. Als sie gehört
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