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Allein gegen die Hölle

Allein gegen die Hölle

Titel: Allein gegen die Hölle
Autoren: Jack Slade
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versprochen, Boss, dass wir unseren Spaß mit ihr haben dürfen, wenn du die Gewehre hast.«
    »Lasst sie los, verdammt!«, brüllte Coleman.
    Der Bursche neben dem Tisch knickte in den Knien ein. Seine Augen verdrehten sich. Er knallte mit dem Gesicht auf die Tischplatte, krallte die eine Hand um die Tischkante und blieb mit dem Oberkörper auf dem Tisch liegen, auf dem immer noch die Tequilaflasche stand.
    Einer der beiden anderen Männer stolperte, riss seinen Kumpan und das Mädchen mit und landete auf dem braunen festen Lehmboden. Die Rothaarige versuchte sich von ihm loszureißen, doch er verkrallte seine linke Hand in ihrer Schulter.
    Lassiter starrte sie an. Sie war eine Schönheit, das sah er auf den ersten Blick. Ihre grünlichen Augen richteten sich auf ihn. Angst war in ihrem Blick nicht zu erkennen, eher ein unbändiger Zorn. Sie öffnete die Lippen, um etwas zu sagen, doch in diesem Augenblick war hinter der offenen Tür der gellende Schrei einer Frau zu hören.
    Der Kopf des großen Mannes ruckte hoch. Als er den Mann im langen grauen Gehrock auftauchen sah, hielt er für Sekunden den Atem an.
    Channings Revolvermann war ihm gefolgt und hatte es geschafft, ungesehen bis ins Dorf der Coleman-Bande vorzudringen! Er hatte den Mann mit dem schmalen Bärtchen auf der Oberlippe unterschätzt.
    Matthew Quaid hielt einen Revolver in der rechten Faust, dessen Mündung auf den Rücken einer Blondine gerichtet war. Auch sie trug ein verdammt kurzes Kleid. Ihre Beine steckten in weißen Strümpfen. An den Füßen trug sie rote Stiefeletten. Quaid schob sie weiter in den Raum hinein und sagte kalt: »Wenn du nicht willst, dass ich ein Loch in dein Betthäschen schieße, dann befiel deinen Männern, ihre Waffen abzulegen und uns reiten zu lassen!«
    Lassiter sah die Bewegung schräg hinter sich aus den Augenwinkeln und wich blitzschnell zur Seite aus. Er sah, wie Quaid seinen Revolver herumreißen wollte und die Blondine mit einem Ruck vor sich zog, doch da begann schon der Revolver in Ben Colemans Faust zu krachen. Die Blondine knickte nach vorn, als hätte sie ein Huftritt in den Leib getroffen. Damit hatte Quaid keine Deckung mehr. Sein Revolver spuckte noch Feuer und Blei, doch dann traf ihn eine Kugel unterhalb der schwarzen Krawattenschleife und färbte sein helles Hemd in Sekundenschnelle rot. Mit weit aufgerissenen Augen versuchte er noch, sich auf den Beinen zu halten, aber das schaffte er nur für drei Sekunden, dann brach er zusammen, als ob man ihm die Beine unter dem Leib weggesäbelt hätte.
    Lassiter hatte die Läufe der Schrotflinte in die Waagerechte gebracht. Sie wiesen halb auf Ben Coleman und halb auf den Glasperlenvorhang des Cantina-Eingangs, durch den in diesem Moment ein paar Männer mit gezückten Revolvern stürmten.
    »Raus!«, brüllte der Banditenboss sie an.
    Sie drängten zurück, die Perlenschnüre klickten noch eine Weile, dann wurde es still in der Cantina.
    Der Mann, der die Rothaarige festgehalten hatte, ließ sie jetzt los und stierte mit glasigen Augen vor sich hin. Sein Kumpan hatte sich auf dem Lehmboden ausgestreckt und kriegte nichts mehr mit.
    Colemans Colt steckte längst wieder im Holster. Diese Schnelligkeit hätte Lassiter dem betrunkenen Mann nicht zugetraut. Er hielt die Mündungen der Schrotflinte weiter auf ihn gerichtet, aber das schien Coleman nicht zu bemerken. Der Banditenboss ging an der Rothaarigen und dem Tisch vorbei und drehte die Blondine mit dem Fuß auf dem Rücken. Ihr rosa Kleidchen hatte sich mit ihrem Blut vollgesogen. Leblos starrten ihre toten Augen gegen die Balkendecke der Cantina.
    Coleman gönnte ihr keinen zweiten Blick. Er trat Quaid in die Seite und knurrte: »Hast du bastardo etwa geglaubt, dass ich auf die puta Rücksicht nehme?«
    Lassiter war neben die Rothaarige getreten, reichte ihr die Rechte und zog sie auf die Beine.
    »Miss Channing?«, fragte er leise.
    Sie nickte und warf ihr Haar in den Nacken. Noch immer las er keine Angst in ihren grünlichen Augen, doch ihre vollen Lippen zitterten leicht.
    »Gehen Sie zur Tür, aber bleiben Sie noch vor den Schnüren«, murmelte er.
    Sie gehorchte sofort.
    Ben Coleman drehte sich um. Er starrte den großen Mann wütend an.
    »Ihr habt wohl gedacht, ihr könntet mich reinlegen, wie?«, knurrte er.
    »Ich wusste nicht, dass er mir gefolgt ist«, sagte Lassiter ruhig. »Ich hab die Gewehre von ihm übernommen und bin allein hierher geritten. Ich werde jetzt die Maultiere vor den Ort führen und
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