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Allein gegen die Hölle

Allein gegen die Hölle

Titel: Allein gegen die Hölle
Autoren: Jack Slade
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dort die Verschnürungen der Packen lösen.«
    Coleman nickte. »Die Frau bleibt so lange bei mir.«
    »Nein, Coleman. Sie bleibt an meiner Seite. Wenn ich die Gewehre auspacke, wird sie auf ihrem Pferd sitzen. Dann reiten wir gemeinsam fort. So war es vereinbart, Coleman, und wir sollten uns daran halten.«
    Der Banditenboss hatte seine Hand am Griff seines Colts, aber die auf ihn gerichteten Mündungen der Schrotflinte hielten ihn davon ab, einen Versuch zu unternehmen, den großen Mann mit einem Schnappschuss aus den Stiefeln zu pusten.
    Lassiter machte eine Kopfbewegung zur Tür.
    »Geh zuerst raus, Coleman. Sag deinen Männern, was wir vereinbart haben. Keiner von ihnen soll eine falsche Bewegung machen, sonst wird es eine Menge Tote geben, und du wirst der Erste sein, der mit einem Donnerschlag zur Hölle fährt.«
    Coleman leckte sich über die Lippen. Er zog wütend den Kopf zwischen die Schultern und stampfte auf die Tür zu.
    Sherilyn Channing wich rasch zur Seite. Sie wartete, bis Lassiter neben ihr war, und nickte, als der große Mann ihr zuflüsterte: »Bleiben Sie immer dicht hinter mir.«
    Auf der Plaza hatten sich inzwischen mehr als zwanzig Männer versammelt. Es hatte sich offenbar herumgesprochen, dass die Maultiere Sprengladungen in den Packen trugen. Alle hielten respektvoll Abstand von ihnen.
    Er wandte sich an Coleman, der unter dem Vorbaudach hervorgetreten war und auf die fünf Maultiere starrte, die immer noch mit einer Leine verbunden waren. »Befiehl einem deiner Männer, die Maultiere vors Dorf zu bringen.«
    Der Banditenboss schüttelte den Kopf. »Du kannst die Gewehre ebenso gut hier auf der Plaza entladen«, sagte er grinsend. »Du wirst dich ja sicher nicht selbst in die Luft jagen.«
    »Wie du willst, Coleman.« Lassiter nahm Sherilyn Channing am Arm, die bereits erkannt hatte, dass es ihre Vollblutstute war, die Lassiter mitgebracht hatte, und sagte aus dem Mundwinkeln: »Steigen Sie auf Ihrer Stute und nehmen Sie den Palomino an den Zügeln. Drehen Sie nicht durch! Wenn Sie versuchen zu fliehen, wird man erst mich töten und dann Sie jagen oder Ihnen eine Kugel in den Rücken schießen.«
    Sie nickte. Drei Sekunden später hatte sie die Zügel des Palomino vom Haken gelöst und saß im Sattel ihrer Stute.
    Lassiter wandte sich an Coleman und nickte zur südlichen Seite der Plaza hin. »Deine Männer sollen alle auf diese Seite kommen. Ich möchte nicht, dass sie mir den Weg verlegen, wenn ich mit Miss Channing aus dem Dorf reite.«
    Colemans Gesicht verzerrte sich, doch dann ruckte sein Kopf herum. Er brüllte einen Befehl, und die Männer an der Nordseite der Plaza setzten sich in Bewegung und gesellten sich zu den Banditen auf der gegenüberliegenden Seite.
    Lassiter trat neben die Vollblutstute und sagte leise: »Folgen Sie mir zu den Maultieren. Wenn ich es Ihnen sage, treiben Sie Ihre Stute an und reiten drüben zwischen der Kirche und dem Nachbarhaus hindurch. Drehen Sie sich nicht um. Reiten sie vollen Galopp weiter, bis ich entweder neben Ihnen bin oder Sie meinen Ruf hören, falls Ihre Stute viel schneller ist als der Palomino.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen, Mister.«
    Es war das erste Mal, dass sie etwas sagte. Auch ihrer Stimme war anzuhören, dass sie keine Todesangst empfand. Sie war dunkler als gewöhnliche Frauenstimmen und hatte ein Timbre, das ihm unter die Haut ging.
    Er nahm ihr die Zügel des Palominos aus den Händen und führte den Hengst hinter das letzte der fünf Maultiere. Immer wieder hörte er das Klicken von Gewehrverschlüssen. Fast zwanzig Läufe waren auf ihn gerichtet, aber er kümmerte sich nicht darum.
    Er begann das letzte Maultier loszubinden und ging dann weiter zum nächsten, bis er beim ersten angelangt war. Die Banditen waren bis an die Häuser zurückgewichen. Einige hatten sich in die Durchgänge zwischen ihnen gedrängt, um auf der sicheren Seite zu sein, wenn doch eine Sprengladung hochging.
    Die Entfernung zu Ben Coleman vor der Cantina betrug keine zwanzig Yards. Die richtige Entfernung für seine Schrotflinte, wenn es den Banditen einfiel, seinen Wegritt zu verhindern, wenn er den letzten Packen geöffnet und die Gewehre entladen hatte. Die Schrotflinte hing jetzt mit den Läufen nach unten an ihrem breiten Gurt über seiner linken Schulter. Er machte lockernde Bewegungen mit seinen Fingern, als würde ihm eine heikle Aufgabe bevorstehen, bei der er äußerst ruhige Hände benötigte.
    Dämmerlicht legte sich über die Plaza,
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